Vorsorgeprojekt Demenzverzögerer sind aktiv
Seit zwei Wochen bietet der SV Wilting mit den Demenzverzögerern ein neues Präventionsprojekt an.

Traitsching.Knapp 20 Frauen und Männer jeden Alters finden sich mittwochs um 14 Uhr im Vereinsheim ein, um unter Anleitung von vier ausgebildeten Demenzverzögerern den Ausbruch der Krankheit zu verhindern, zumindest noch lange hinauszuzögern. Nach den neuesten Erkenntnissen ist jeder Mensch der Gefahr ausgesetzt, an Alzheimer-Demenz zu erkranken. Dabei spielen die Lebensweise, genetische Vorbelastungen oder zunehmendes Alter besondere Rollen.
Alzheimer gilt bisher als unheilbar. Durch das Absterben von Nervenzellen im Gehirn werden Menschen mit Alzheimer zunehmend vergesslich, verwirrt und orientierungslos. Auch die Persönlichkeit und das Verhalten ändern sich. Viele Patienten werden unruhig, aggressiv oder depressiv, Umstände, die die Betroffenen selbst, das familiäre Umfeld und auch die Krankenkassen extrem belasten.
Ist Demenz erstmal diagnostiziert, ist es für viele oft schon zu spät. Und genau da setzt das Projekt der Demenzverzögerer des Treffpunkts Ehrenamt an und wendet sich vor allem an einen Personenkreis, der (noch) nicht mit der Diagnose behaftet ist. Die Verantwortlichen wiesen dabei ausdrücklich darauf hin, dass sich das Projekt nicht ausschließlich an Senioren wendet, weil die ersten Krankheitsanzeichen weit in der Vergangenheit, nicht selten mehr als 20 Jahre, liegen können.
Mit dem Untertitel „Waoßt as no?!“ wurde bewusst eine dialektische Verbindung zur Region hergestellt, die vielseitig und vielsagend betrachtet werden kann. So setzen die Ideengeber zum einen auf bewusstes Training des Kurz- und Langzeitgedächtnisses, aber auch auf die Nutzung sämtlicher Sinnesorgane und natürlich auf verbindende Bewegungsspiele, die man von Kindheit an kennt, die nur nicht mehr so oft abgerufen werden.
Den Demenzverzögerern des SV Wilting ist es offenbar gelungen, genau dies den Teilnehmern am Präventionskurs zu vermitteln. Alle sind mit Eifer, Ehrgeiz und vor allem Gaudi und Freude dabei. Ein Einstieg ist jederzeit möglich. Bis Ende Juni ist die Teilnahme an der Schnupperphase noch kostenlos und völlig unverbindlich. Alle Interessierten sind eingeladen, sich für die Zukunft geistig wie körperlich fit zu halten. Ängste vor Stigmatisierung sind unbegründet, weil es sich um ein reines Vorsorgeprojekt handelt. (csb)
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