Unterstützung Den Nepal-Kalender kaufen und helfen
Christa Brückl und Evi Schmidt verkaufen in Furth im Wald den Kalender der Nepalhilfe Beilngries – aus tiefster Überzeugung.

Furth im Wald.Ein klein wenig wehmütig ist sie jetzt doch, die Furtherin Evi Schmidt. Ausgerechnet diesen Winter, in dem „ihr“ Nepalbasar an der Realschule 25-jähriges Bestehen gefeiert hätte, fällt er aus. Weil sie keine Klasse in Erdkunde unterrichtet und die Bastelarbeiten in der Familie ins Stocken gerieten. Aber: Der Kalenderverkauf bleibt; wie auch die Aussicht, das Jubiläum im kommenden Jahr zu begehen, dies ist zumindest ein kleiner Trost.
Nepal und Evi Schmidt –Das ist eine besondere Verbindung, die Brücke ist die Nepalhilfe Beilngries. Dass diese wiederum Unterstützer in der Drachenstadt hat, liegt an Manfred Brückl, dem früheren Chef der Polizeiinspektion. Er und Michael Rebele, einer der Gründungsväter des 1992 gegründeten Vereins, kennen sich aus gemeinsamen Ausbildungszeiten. Michael Rebele war es in den vergangenen Jahren auch, der Evi Schmidt an deren „Nepaltag“ im Dezember immer besuchte, um den Schülern vom Leben in einem der ärmsten Ländern Asiens zu berichten und die Arbeit der Hilfsorganisation vorzustellen.
Die Folgen des Erdbebens in Nepal
Würde Michael Rebele wie die Jahre zuvor die Realschule besuchen, hätte er nach wie vor ein großes Thema: das schreckliche Erdbeben 2015 mit 9000 Toten. Auch für die Nepalhilfe Beilngries hatte es gravierende Folgen, verlor der Verein doch sechs seiner 28 Schulen komplett, neun weitere wurden so beschädigt, dass sie faktisch komplett neu aufgebaut werden.

„Das ist unser ganz großes Ziel für den Jahreswechsel 2019/20, dann sollen 14 Schulen wieder dastehen wie neu“, sagt der langjährige Pressesprecher des Polizeipräsidiums der Oberpfalz, der hofft, dass sich die Planungen entsprechend umsetzen lassen. Dann fällt den Verantwortlichen nicht nur eine große Last von den Schultern, auch der Blick auf neue Projekte werde dann endlich wieder möglich.
Zuvor gibt es aber schon eine andere große Perspektive: Ende März/Anfang April werden zwei sanierte Schulen übergeben. Dafür werden Michael Rebele und seine Frau Michaela nach Nepal reisen, zusammen mit „Finanzchefin“ Claudia Thumann.
Besonders bemerkenswert: Eine der Schulen, die dann wieder eröffnet wird, ist die Michl-Dacher-Schule, die 1995 die erste ihrer Art war. Bei der zweiten war das Ehepaar Rebele 2013 bei der Einweihung dabei. „Das ist schon ein besonders Gefühl“, meint der frühere Polizist und fügt augenzwinkernd hinzu, dass das „schon kein schlechtes Omen sein wird“.
Wie die Michl-Dacher-Schule wurden alle zerstörten Schulen nicht nur wieder aufgebaut (die Dacher-Schule gleich mit einem Anbau), sondern technisch enorm verbessert – auf einen Stand, der über das hinaus geht, was der Staat fordert.
Schon gleich nach dem Erdbeben hatte die Nepalhilfe einen eigenen Techniker und ein eigenes Architekturbüro für die Planungen und Koordination beauftragt, um sich bestmöglich aufzustellen. Zwischen 400 und 600 Schüler besuchen schließlich die einzelnen Einrichtungen. „Wir wollten den Status quo aus der Zeit vor dem Erdbeben wieder herstellen – und das mit deutlich besserem Standard“, bringt es Michael Rebele auf den Punkt. Damit das gelingt, ist der gemeinnützige Verein auf Spenden, Besucher – die Nepalhilfe veranstaltet etliche (Kabarett)Abende – und Kalenderkäufer angewiesen. Und auf Menschen wie Evi Schmidt, die mit Aktionen Geld in die Kasse spülen.
Über 30 000 Euro, schätzt Rebele, hat die engagierte Furtherin für die Nepalhilfe und damit für die Menschen, die Unterstützung so bitter nötig haben, in den vergangenen 24 Jahren schon eingenommen. Alleine durch den Verkauf selbstgebastelter Sachen, die teils an der Schule (wo es über sie auch den Kalender zu kaufen gibt), teils von ihren Töchtern und ihr gebastelt wurden.
Die Nepalhilfe hat viele Projekte
Die Schulen sind nicht die ausschließliche „Spielwiese“ der Nepalhilfe. Da werden Wasserstellen geschaffen und – ganz aktuell in diesem Jahr – eine Armenspeisung vor dem Aus ´bewahrt. Da werden Alte betreut, Kindern in Heimen ein neues Zuhause und Blinden Perspektiven gegeben. Da werden Krankenhäuser unterhalten und Lehrer fortgebildet.
Neben der Verbindung über die Polizeischiene gibt es demnächst noch eine weitere: Der Further Toni Lauerer hat zugesagt, Anfang Mai eine Benefizveranstaltung für die Nepalhilfe zu bestreiten. Zwar in Beilngries, das aber auch „nur“ eineinhalb Stunden Fahrtzeit in Anspruch nimmt.
Der Weg zum Kalender ist da kürzer, Christa Brückl verkauft ihn in ihrem Rococo. Sie hat Stammkunden, aber genug Vorrat, um Wünsche nach den großartigen und großformatigen gebundenen Aufnahmen zu erfüllen. „Die erfreuen einen wirklich zwölf Monate lang“, unterstreichen die beiden Frauen. Und: Der Kalender hilft, Gutes zu tun. Was für eine gute Kombination (zu Weihnachten).
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Kalender der Nepalhilfe
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Idee:
Die Idee, mit einem Kalender Geld in die Kasse zu bekommen, wurde 1997 geboren. Aus den damals 50 handgefertigten Exemplaren sind mittlerweile 10 000 geworden. -
Fotos:
Zum wiederholten Male haben die renommierten Alpinisten Gerlinde Kaltenbrunner, Ralf Dujmovits, Hans Kammerlander und Dieter Glogowski ihre persönlichen Archive durchforstet und spektakuläre Bilder zur Verfügung gestellt. -
Furth:
Über die persönliche Freundschaft der Ehepaare Rebele und Brückl schwappte auch der Kalenderverkauf nach Furth im Wald. Seit 2002 verkauft Christa Brückl die Werke im Rococo. -
Kaufen:
Der Kalender kostet 17 Euro und ist auch über die Nepalhilfe Beilngries, www. nepalhilfe. org, erhältlich. Das Rococo hat Donnerstag und Freitag von 14 bis 18 Uhr und Samstag von 10 bis 12 Uhr geöffnet.
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