Tradition
Der Arracher Maibaum trotzte dem Wetter

Es war ein Festtag für das ganze Dorf.

05.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:31 Uhr
Regina Pfeffer
Beim Aufstellen packten mehr als 20 Männer von Trachtenverein und Feuerwehr Arrach mit an. −Foto: Regina Pfeffer

Auch in Arrach war es wettermäßig nicht ganz sicher, ob das Maibaum-Aufstellen klappt oder nicht. Doch die Witterung passte, und die Bayerisch-Böhmischen spielten beim Einzug des 26 Meter langen Baumes von der Bärwurzerei Drexler her, gefolgt von den Vereinsabordnungen, frisch auf. Die Pferdegespanne von Gerhard Aschenbrenner und Jürgen Meindl transportierten Baum und Gipfelbaum.

Dank vieler fleißiger Hände aus den Trachtler- und Feuerwehrreihen fand der Maibaum wieder in der Arracher Dorfmitte seinen Platz. Seit vielen Jahren nimmt sich dieser schönen Tradition, die unübersehbar zur Dorfverschönerung beiträgt, der örtliche Trachtenverein D’Riedlstoana und die FFW Arrach an. Stifter der Fichte war vor einigen Jahren Hans Liebl („Schoasta Huis“) aus Arrach. Das Gipfelbäumchen kam diesmal aus dem Garten von Thomas Brandl. Der Versuch listiger Maibaumdiebe, die das gute Stück in ihren Besitz bringen wollten, scheiterte durch eine lückenlose und vorbildliche Bewachung des Baumes an seinem bestens gesicherten Aufbewahrungsort. Gründend auf die geltenden Maibaum-Vorschriften, wird der Baum heuer zum letzten Mal aufgestellt. Dann ist es wieder Zeit für einen neuen, „grünen“ Baum.

Mit einer überzeugend großen Mannschaft haben beide Vereine gezeigt, dass die Brauchtumspflege in Arrach lebt, als sie die weiß-blau bemalte Fichte in rund einstündiger Arbeit unter der Leitung von Thomas Brandl und Hubert Klingseisen mit purer Muskelkraft aufstellten. Schließlich konnte der Baumriese an seinem angestammten Platz fest verankert werden. Natürlich durfte auch wieder das Maibaumkraxeln der Kinder nicht fehlen, die sich (unterstützt durch die Hilfe von Erwachsenen) die aufgehängten Würste herunterholten.

Noch ausgiebig wurde bei kühlem Bier, Kaffee und Kuchen im und vor dem Klausenhof (geschützt durch die eilends herbeigebrachte Zeltüberdachung) gefeiert. Die prognostizierten Regenschauer kamen erst nach erfolgter Aufstellung des Baumes. Riedlstoana-Vorsitzender Thomas Brandl meinte in seinen Begrüßungsworten, der Verein wolle damit nach der Corona-Pause ein untrügliches Zeichen setzen, dass es trotz Pandemie weitergehe. Weiter dankte er den Gästen für ihr Interesse am Verein und dessen alten Traditionen. (krp)