Sitzung
Der „Badanger" wird wieder neu belebt

Der Schorndorfer Gemeinderat gab – mit Auflagen – grünes Licht für ein Mehrfamilienwohnhaus mit Carports und Stellplätzen.

25.11.2021 | Stand 15.09.2023, 22:53 Uhr
Auf dem „Badanger-Areal“ soll ein Mehrfamilienwohnhauses für bis zu acht Wohnungen mit Carports und Stellplätzen entstehen. −Foto: cls

Eine Wiederbelebung und Wiederbebauung am „Badanger“ hat der Gemeinderat bei der jüngsten Sitzung auf den Weg gebracht. Die Kommune war hier in Vorleistung gegangen und hatte den vorhandenen Gebäudeleerstand einer nicht mehr betriebenen Schreinerei samt Wohnhaus erworben und abgerissen.

Nun wurde für den sogenannten „Badanger“, angrenzend an die Schulstraße und die Neuhauser Straße und die Flur-Nummern 35/1, 79, 80, 81 und 82 der Gemarkung Schorndorf betreffend, eine Bauvoranfrage auf Neubau eines Mehrfamilienwohnhauses mit Carports und Stellplätzen (bis zu acht Wohnungen) eingereicht. Der Baubewerber beabsichtigt zudem, von der Kommune den entsprechenden Grund zu erwerben. Das Bauvorhaben liegt im unbeplanten Innenbereich der Ortschaft Schorndorf und ist im Flächennutzungsplan als MD-Fläche dargestellt. Die Erschließung ist gesichert. Laut Bürgermeister Max Schmaderer fügt sich das Wohnbauvorhaben in die Umgebungsbebauung ein und ist daher nach § 34 Baugesetzbuch zulässig.

Der Gemeinderat stimmte der Bauvoranfrage und dem Grundstücksverkauf mit einigen Bedingungen zu. Dazu gehören der Abschluss der Immissionsduldungsverpflichtung, die Verpflichtung zur Veräußerung einer Grundstücksteilfläche von circa zehn Quadratmetern entlang der Neuhauser Straße zur Verbreiterung des Gehweges und insbesondere auch die Verpflichtung zur Sanierung beziehungsweise Erhaltung des mit zu erwerbenden denkmalgeschützten Objekts Badanger 1 und Badanger 2 innerhalb von acht Jahren nach den Vorgaben bzw. in Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege.

Der historische „Badanger“ bildete früher in Schorndorf den Dorfmittelpunkt und beherbergte den calvinistischen Pfarrhof. Das wohl älteste unverändert erhaltene zweigeschossige Wohnstallhaus mit Giebelschrot steht an der Stelle einer mittelalterlichen Burg und stammt in seiner heutigen Substanz vermutlich aus dem 18. Jahrhundert. Das Obergeschoss zeigt sich an der Traufseite noch in der für den Bayerischen Wald typischen Blockbauweise ausgeführt und wird vom Landesamt für Denkmalpflege als eines der noch wenigen zweigeschossigen Waidlerhäuser mit historischem Holzbauwerk eingestuft, das geschützt und erhalten werden muss. (cls)