Partnerschaft
Der Bautzener Landrat auf Abschiedsbesuch

„Wir sind gute Freunde geworden“, versicherte Franz Löffler Michael Harig.

08.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:22 Uhr
Hans Schmelber
Landrat Löffler überreichte ein Präsent an den Bautzener Kollegen Michael Harig (re.). −Foto: Hans Schmelber

„Deutsche Einheit auch erleben und Menschen zusammenzubringen“, beschrieb Landrat Michael Harig im Mühlenraum der Klostermühle in Altenmarkt die Aufgabe, die es in mittlerweile 30 Jahren Landkreispartnerschaft zwischen Cham und Bautzen zu lösen galt. Der Landrat vom Landkreis Bautzen war in Begleitung seines Büroleiters Tony Schuster, der Ehrenamtsbeauftragten Dunja Reichelt und des Beauftragten für Landkreispartnerschaften, Uwe Wunderlich, zum Abschiedsbesuch gekommen. Eingeladen dazu hatte Landrat Franz Löffler auch seinen Stellvertreter Markus Müller mit Gattin, stellvertretende Landrätin Dr. Johanna Etti, Egid Hofmann mit Gattin sowie den ehemaligen Ehrenamtsbeauftragten Karlheinz Sölch mit Gattin.

„Alle waren dieser Partnerschaft sehr verbunden, und es war nicht nur eine gute Partnerschaft, wir sind auch gute Freunde geworden“, sagte Löffler. „Vom 22. bis 24. Mai 1991 war der erste Besuch einer Kreisdelegation in Bautzen erfolgt, und seit dem Juni 1992, mit der Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages, gab es mittlerweile sage und schreibe 220 offizielle Begegnungen“, stellte der Landrat fest.

„Es ist eine Ehre für uns, heute Landrat Michael Harig zu verabschieden, der fast 21 Jahre Landrat des Landkreises Bautzen war. Er war außerdem zuvor schon elf Jahre Bürgermeister der Gemeinde Sohland an der Spree“, erklärte Löffler und blickte zurück: „Die bayerischen Landkreise waren seinerzeit aufgerufen, sich einen Partnerlandkreis in Ostdeutschland zu suchen. Das stieß nicht überall auf Begeisterung, und es gab dafür in Cham nicht viel Bewegung. Aber letztendlich hatten sich dann in der Tat zwei gefunden, die sich wirklich von Haus aus verstanden und gemocht haben, die zusammengewachsen sind und wo auch gemeinsam Großes geleistet wurde. Dieser Partnerschaft den Stempel aufgedrückt hatte besonders Karlheinz Sölch, der damals Leiter des Bereichs Ehrenamt war.“

Bautzen habe sich herausgeputzt, und auch der ganze Landkreis haben eine grandiose wirtschaftliche Entwicklung genommen, so Löffler. „Herzlichen Dank für die Jahrzehnte währende Partnerschaft und den wertvollen Austausch zwischen den Bürgern oder den Verwaltungen. Was ihr aus diesem Landkreis gemacht habt, das ist absolut aller Ehren wert“, sagte der Chamer Landrat und überreichte an jeden der vier Vertreter Bautzens eine Einladung zu einem Wochenende im Landkreis Cham sowie eine LandGenussKiste mit Spezialitäten aus der Region.

„Ganz herzlich“ für diese Feier bedankte sich Harig und erinnerte sich an seinem ersten Besuch 1992, als er im Sporthotel untergebracht war und zum ersten Mal mit Blutwurz und Bärwurz Bekanntschaft machte. „Partnerschaft in deutschen Landen war bei Weitem keine Selbstverständlichkeit. Der Wechsel von einer Zentralverwaltung zur kommunalen Selbstverwaltung kam mit dem Einigungsvertrag. Kollegen aus Bautzen kamen damals nach Cham, um den Kollegen über die Schulter zu schauen. Das hat viel gebracht an Wissen aber auch an Vertrauen und den Abbau von Vorbehalten“, so Harig und lobte Karlheinz Sölch für dessen Engagement von Beginn an.

Harig betonte, dass es zwar ein Abschied aus seiner Funktion sei, aber kein Abschied von Personen. „Gott schütze unsere beiden Landkreise“, sagte er abschließend und überreichte an Landrat Löffler noch ein Präsent. (fsh)