Politik
Der CSU fehlt der Nachwuchs

Die Jahresversammlung des Ortsverbandes offenbarte das Problem, es fehlt das Interesse. Nur die Vorstandschaft war da.

16.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:42 Uhr
Thomas Mühlbauer
Die neu gewählte Vorstandschaft der CSU Pösing. −Foto: Thomas Mühlbauer

Wie geht es mit der CSU Pösing weiter? Diese Frage stellt sich mehr denn je. Zwar konnte der kleine Ortsverband bei den Neuwahlen wieder eine Führungsmannschaft für die nächsten zwei Jahre stellen, aber auch nur, weil die „alte Vorstandschaft“ komplett weitermachte. Schon der Besuch im Gasthaus Weitzer machte das derzeitige Problem deutlich: Es fehlt in Pösing am Nachwuchs. Denn außer fünf Vorstandschaftsmitgliedern, der politischen Bundesprominenz sowie die die Bürgermeister Michael Reith (Pösing) und Herbert Bauer (Stamsried) war niemand anwesend.

Das Vereinsleben ruhte nahezu, so Ortsvorsitzender Edmund Roider, einzig an Online-Konferenzen des Kreisverbandes konnte teilgenommen werden. Die letzte Jahresversammlung fand im März 2019 statt. Weitere Aktivitäten waren noch eine Ferienfreizeit im Jahr 2019 und das Plakatieren für die Kommunalwahl 2020. Nach vier Austritten ist die Mitgliederzahl in Pösing auf 18 geschrumpft. Das Durchschnittsalter beträgt dabei 65,38 Jahre. Der Ortsverband hat dabei kein Mitglied mehr unter 40 Jahren, drei Mitglieder sind zwischen 40 und 50 Jahre alt, drei zwischen 50 und 60 Jahre, vier sind zwischen 60 und 70 Jahre und sieben sind zwischen 70 und 88 Jahre alt.

Aus der letzten Kommunalwahl ging Michael Reith als Bürgermeister hervor, der für die CSU/Parteifreie antrat. Am Ende holte man, wie die Freien Wähler, vier Gemeinderatssitze. Doch ein Punkt ärgert Roider, und dies kam auch deutlich zur Sprache: „Was uns allen zu denken geben sollte, ist die Tatsache, dass von den vier gewählten Gemeinderatsmitgliedern auf unserer gemeinsamen Liste kein CSU-Mitglied mehr dabei ist. Auch der Bürgermeister ist parteifrei.“

Doch Druck will Roider nicht aufbauen. Allerdings machte er klar, dass es sehr schön wäre, wenn der Bürgermeister oder einer der Gemeinderatsmitglieder künftig der CSU beitreten würde. Dann wurde er deutlich: „Eines muss uns auch klar sein, dass es nach jetzigem Stand die traditionelle „CSU/Parteifreie Liste“ dann 2026 so nicht mehr geben wird bzw. aus rechtlichen Gründen nicht mehr geben kann. Ich für meine Person werde diese Aufgabe, sprich eine neue Liste organisieren, wohl nicht mehr übernehmen. 2008, 2014 und 2020 müssen reichen.“

Anschließend folgten noch die Neuwahlen und Ehrungen, ehe Bürgermeister Michael Reith noch einen Blick auf die Gemeindepolitik warf. Ebenfalls sprachen Bundestagskandidatin Martina Engelhard-Kopf, MdB Karl Holmeier und Stamsrieds Bürgermeister Herbert Bauer Grußworte.