Sitzung
Der Digitalpakt kam zur rechten Zeit

Der Schulverband billigte außerplanmäßige Ausgaben. Er erhält 137 000 Euro Zuschuss für Anschaffungen im EDV-Bereich.

30.05.2021 | Stand 16.09.2023, 2:50 Uhr
Holder Hierl
An der Johann-Brunner-Schule hat es bisher keinen einzigen Corona-Fall gegeben. Die Covid-19-Testungen an der Schule verliefen reibungslos, berichtete Rektor Johann Pongratz. −Foto: Matthias Balk/dpa

Eine schöne Summe hat der Schulverband für die Chamer Johann-Brunner-Mittelschule auf der hohen Kante, wie Stadtkämmerer und Verbandsgeschäftsführer Christian Plötz am Donnerstag bei einer Sitzung des Gremiums bekanntgab. Dass derartige Rücklagen nötig sind, zeigten die getätigten Investitionen, die etwa gerade im vergangenen Jahr im Bereich der Digitalisierung bzw. der Erneuerung der EDV-Anlagen durchgeführt wurden. Doch bei den meisten Haushaltstiteln wurde der geplante Finanzrahmen nicht überschritten. Auch die Corona-Krise habe die Schule gut überstanden, berichtete Schulleiter Johann Pongratz.

Kurz war der öffentliche Teil der 14. Sitzung des Schulverbands im Konferenzraum der Schule und doch wurde auf die Einhaltung der Pandemie-Hygieneregeln geachtet und man konnte vor Ort noch einen Selbsttest machen. Grund für die Kürze war, dass es keine großartigen Beschlüsse zu fassen gab und auch die Jahresrechnung keinen Anlass zu Diskussionen gab.

Bewilligungsbescheid ist da

Nach der Begrüßung durch den Verbandsvorsitzenden Bürgermeister Martin Stoiber hatte Geschäftsführer Christian Plötz gleich eine erfreuliche Nachricht: Der Bewilligungsbescheid der Staatsregierung über die finanzielle Förderung der Anschaffungen im EDV-Bereich im vergangenen Jahr ist eingegangen, und der Schulverband erhält aus Landesmitteln 137 000 Euro Zuschuss. Die Ausstattung der Schule mit neuen Rechnern und Druckern bzw. Tablets sei bereits auf den Weg gebracht, so Plötz.

Vom Schulalltag in Pandemie-Zeiten berichtete dann Rektor Johann Pongratz. So seien die 7. und 8. Klassen seit dem 14. Dezember im Wechselunterricht an der Schule, die 9. und 10. in voller Besetzung. Unter einer Inzidenz unter 50 könnten nach den Ferien wieder alle Klassen in der Schule unterrichtet werden, jedoch nur mit Mund-Nasen-Schutz. Zum Glück habe es in der Schule bisher keinen einzigen positiven Corona-Fall gegeben, etwa ein Dutzend Schüler habe in Quarantäne bleiben müssen wegen Verdachtsfällen im familiären Umkreis. Ende Oktober seien dreimal jeweils eine Klasse für 14 Tage in Quarantäne geschickt worden.

Die Covid-19-Testungen an der Schule verliefen reibungslos. Dank gebühre dem Landkreis, der rechtzeitig und ausreichend Selbsttests besorgt habe – für alle Schulen im Landkreis, wie Pongratz betonte. Jetzt seien es nur noch wenige Wochen bis zu den Abschlussprüfungen, und in acht Wochen beginnen die Ferien. „Samma froh, dass wir das alles so gut hinbekommen haben.“ Im Herbst werde ein neuer Hausmeister an der Schule sein: Herr Götz, der sich schon jetzt zusammen mit Herrn Urban von der Stadt um die Schule kümmere und sich als sehr kompetent erwiesen habe. Pongratz dankte der Stadt Cham für die schnelle und gute Nachfolgeregelung.

Christian Plötz ging dann auf den Jahreshaushalt 2020 des Verbands ein und stellte fest, dass „wir von den Haushaltszahlen her im Rahmen des Etats geblieben sind“. Es sei geplant gewesen, dass aus den Anfang 2020 bestehenden Rücklagen eine Entnahme von rund 90 000 Euro erfolgen solle, so dass am Ende des Jahres noch rund 70 000 Euro im „Sparstrumpf“ des Verbands verblieben sind. Dies sei eigentlich weit mehr, als der Schulverband zur Verfügung haben müsste, aber man wolle für alle Fälle gerüstet sein, um auch kurzfristig agieren zu können.

96 600 Euro Mehrausgaben

Dann mussten die Verbandsmitglieder, Bürgermeister bzw. Vertreter der Gemeinden, die Schüler in der Schule haben, über die außerplanmäßigen Mehrausgaben entscheiden. Da war zunächst ein Posten über die Auszahlung von Dienstbezügen, der jedoch rein buchführungstechnisch relevant war, sich also nicht auf den Haushalt selber auswirkte. Gravierender waren da schon die um 11 600 Euro höheren Kosten für die Wartung der technischen Anlagen der Schule. Aber gerade in diesem Bereich war die allgemeine Preiserhöhung deutlich. Der größte Posten waren allerdings die Mehrausgaben von rund 85 000 Euro für die Anschaffung von CO2-Messgeräten für die einzelnen Klassenzimmer und die Erneuerung der EDV-Anlagen in der ganzen Schule.

Doch diese Mehrausgaben können durch die nun bewilligten Gelder der Staatsregierung mehr als ausgeglichen werden. Dazu bemerkte Schulleiter Pongratz: „Der Digitalpakt Bayern ist für uns gerade zur rechten Zeit gekommen.“ Denn die bisherigen Computer und Drucker seien vor zehn Jahren angeschafft worden und hielten den gestiegenen Anforderungen einfach nicht mehr stand, gerade auch in Zeiten von Distanz- oder Onlineunterricht. Die Verbandsmitglieder mussten nicht lange überlegen und stimmten nachträglich den gegenüber dem Haushaltsansatz 2020 höheren Ausgaben zu. (chi)