Fest
„Der erste Schritt ist wichtig“

Die Bildungsstätte St. Gunther gedachte des Einrichtungsheiligen. Mitarbeiterinnen wurden für langjährige Treue geehrt.

14.10.2021 | Stand 16.09.2023, 0:08 Uhr
Claudia Peinelt
Bertin Abenhues von der katholischen Jugendfürsorge in Regensburg (r.) gratulierte den Mitarbeiterinnen für jahrelange Zugehörigkeit. −Foto: Claudia Peinelt

Die Turnhalle der Bildungsstätte St. Gunther war mit vielen bunten Tonpapier-Füßen geschmückt. Auf dem Altar standen eine große grüne Kerze und herbstliche Blumendeko.

Auf einer großen Tafel war zu lesen: Den ersten Schritt tun, mutig und stark wie Gunther. „Endlich dürfen wir in diesem Jahr wieder gemeinsam das St.-Gunther-Fest begehen. Diese Feier ist ein wichtiger Schritt für unsere Einrichtung“, sagte Felicitas Klenk, die Leiterin von St. Gunther.

Gunthers Geschichte gespielt

Am Mittwochvormittag traf sich ein Teil der Schulfamilie in der Turnhalle der Bildungsstätte St. Gunther. Während einer Andacht, die von der Religionslehrerin Veronika Bergbauer gehalten wurde, zeigten die Mädchen und Jungen der Mittelschul-Stufe die Geschichte des heiligen Gunther in einem kurzen Spiel. Einige Schüler sprachen die Kyrierufe. Mit Klatschen, Schnipsen und Winken wurden die Lieder begleitet.

Dann erfuhren die Schüler, dass wohl jeder von ihnen an diesem Tag auch schon seinen ersten Schritt getan habe. Ob aus dem Bett, aus dem Bus oder aus dem Klassenzimmer – jeder mache viele Schritte am Tag.

Das habe auch Günther gemacht. Günther wurde vor mehr als 1000 Jahren geboren. Er hatte sehr viel Geld, feierte sehr große Feste und ließ es sich richtig gutgehen. Günther stellte jedoch fest, dass ihm etwas fehlte. Er lässt seine Heimat zurück und geht ins Kloster Niederalteich. Dort führte er ein ganz einfaches Leben und lebte mit vielen Mönchen zusammen. Die Schüler erfuhren, dass sich auch hier Günther um viele Dinge kümmer und wieder wenig Zeit zum Beten hat. Günther verlässt das Kloster und seine Freunde. Er ist mutig, wagt den Schritt in die Fremde und geht in den Bayerischen Wald und baut sich eine Hütte. Einige Menschen folgen ihm und bauen mit ihm ein Kloster auf.

Die Kinder hörten ganz gespannt der Geschichte zu, als Bergbauer erzählte, dass sich Günther um die Sorgen und Probleme der Menschen kümmert und wieder sehr wenig Zeit für Gott hat. Doch auch dieses Mal ist Günther sehr stark und trifft schließlich die Entscheidung, den Schritt in die Einsamkeit zu gehen. Als alter Mann stirbt Günther dann am 9. Oktober 1045. Er ist in Prag beerdigt.

Religionslehrerin Veronika Bergbauer erklärte den Buben und Mädchen noch, dass Günther Gott immer nahe sein wollte und mit kleinen Schritten gute Veränderungen hervorrief. „Schritte sind wichtig. Viele verschiedene Schritte können ein Leben zu etwas Besonderem machen“, sagte die Religionslehrerin.

An jedem Schritt wachsen

Die Kinder hatten Tage vor dem St.-Gunther-Fest auf bunte, große und kleine Tonfüße verschiedene wichtige Sachen geschrieben, sozusagen als ihre wichtigen kleinen Schritte.

Die Schüler sollen so an jedem ihrer kleinen Schritte wachsen, so wie Günther auch. „Gott soll das Ziel unserer Schritte sein“, so Bergbauer. Alle ihre Bitten trugen sie schließlich eingepackt in das Vaterunser dem lieben Gott vor.

Im Anschluss an die Andacht ehrte Bertin Abenhues von der katholischen Jugendfürsorge zusammen mit Felicitas Klenk verschiedene Mitarbeiterinnen für ihre langjährige Tätigkeit an der Bildungsstätte und überreichte Urkunden, Blumen und getöpferte Dekosachen (siehe Info).