Jetzt wird der Fichtl Hansi schon 80 Jahre“: Ungläubig, aber mit einem verschmitzten Lächeln schüttelt der Jubilar den Kopf. Tatsächlich feiert der rüstige Rentner am 18. Mai sein 80. Wiegenfest. Die älteren Waldmünchen erinnern sich noch gut an die Fichtl-Kinder. Durch die Geschwister Inge und Hans Fichtl wurde in den 1950er-Jahren die Volksmusik aus Waldmünchen überregional bekannt. Großen Anteil hatte Otto Peisl, der sich nach dem Krieg der Volksmusik in der Oberpfalz annahm. Hans Fichtl bezeichnet ihn als den „Macher der Schwarzachtaler“. Diese warteten mit Volksliedern, Schuhplattlern und Theaterstücken auf. Auch durch das Waldmünchner Volksliedersingen kamen die Stadt und die Geschwister Fichtl auf Bühnen und in den Rundfunk. Fichtl erinnert sich an Lieder wie „s’Waldvögerl“, „Bibi Hendl“, „Nußknacker“, „s’Waldmünchner Lied“ und viele andere, die begeisterte Hörer fanden. Dank Peisl waren Waldmünchen und die Fichtl-Kinder bald in aller Munde. Hans Fichtl ist ein Sohn aus erster Ehe der in Waldmünchen beliebten Maria Sturm. Nach der Volksschule kam er zu den Regensburger Domspatzen. Aus gesundheitlichen Gründen brach er aber seine Laufbahn dort ab und lernte Kellner im Hotel Post in Waldmünchen. Mit 30 Jahren ließ er sich in Regensburg zum Industriekaufmann ausbilden und brachte es in den Heidelberger Zementwerken in Burglengenfeld zum Gebietsverkaufsleiter. Seit 57 Jahren ist Fichtl mit seiner Frau Resi, geborene Meyer aus Höll, verheiratet. Während früher in seiner Freizeit neben der Volksmusik, Tennis, große (und laute) Motorräder und Autos zählten, lässt er es heute ruhiger angehen. Sein Haus auf Teneriffa hat er verkauft. Dort verbrachte das Paar 40 Jahre lang seine Urlaube; seit dem Renteneintritt überwinterten Hans und Resi Fichtl auf der größten der Kanarischen Inseln. Hans Fichtl ist Waldmünchen stets verbunden geblieben, auch wenn er jetzt in Burglengenfeld wohnt. Immer wieder findet er zurück in seine Heimatstadt. (wzl)