Erfolg
Der Geldautomat bleibt in Waffenbrunn

Bürgermeister Sepp Ederer berichtete von Vertragabschluss mit der Sparkasse, der auch für Kunden der Raiffeisenbank gilt

20.12.2020 | Stand 16.09.2023, 4:29 Uhr
Stephan Stadler von der Firma „es-Power“ während seines Photovoltaikvortrags; links sein Kollegen Dietmar Raab, rechts Geschäftsleiter Jens Uwe Bock sowie Bürgermeister Sepp Ederer (von links) −Foto: Hans Schmelber

Viel Raum hat bei der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend das Thema Photovoltaik eingenommen. Stephan Stadler und Dietmar Raab von der Firma „es-Power“ stellten mit ihrer Präsentation die Möglichkeiten vor, Photovoltaikanlagen auf das Dach des Verwaltungsgebäudes, des Feuerwehrgerätehaus sowie des Bauhofes zu bauen. Laut Stephan Stadler haben die Module einer solchen Anlage eine Leistungsgarantie von gut 25 Jahren, amortisiert hat sich solch eine Anlage nach etwa zehn bis zwölf Jahren. Wegen der vielen Bestellungen liegt im Moment die Lieferzeitzeit bei etwa 16 Wochen.

Bei einem Stromverbrauch in der Verwaltung und im Gerätehaus der Feuerwehr von etwa 6300 kw/h und einem Strompreis von 25 Cent hat die Gemeinde im Jahr fast 1600 Euro Stromkosten. Bei einer Photovoltaikanlage, wie sie Stephan Stadler vorstellte, wäre mit einer Ersparnis in Höhe von etwa 1550 Euro zu rechnen. Im Spiel ist noch die EEG-Umlage mit 156 Euro , die vom Betreiber bezahlt werden muss. Aus Überschusseinspeisung ins Netz könnten laut Prognose fast 2000 Euro erwirtschaftet werden – innerhalb von 20 Jahren wäre dies eine Ersparnis von fast 68 000 Euro. Zieht man die Kosten für die Anlage ab, bleiben etwa 24 000 Euro. Die Full-Service-Garantie für diese Anlage beträgt zehn Jahre. Bei einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Bauhofs beträgt der Gewinn fast 27 000 Euro. Möglich wäre auch eine Anschlussmöglichkeit für E-Autos, die viel Strom aus dem Kreislauf abziehen würde. Eine Ersparnis bliebe trotzdem.

Es gibt keine Förderung

Peter Roiders Nachfrage, ob der Einbau einer Photovoltaikanlage am sanierten Rathaus größere Schäden hinterlasse, wurde verneint. Albert Seidls Frage nach Fördermöglichkeiten, verneinte Stephan Stadler ebenfalls, diese gebe es nur für Privatnutzer. Bürgermeister Sepp Ederer forderte das Gremium auf, sich während der Feiertage über dieses Thema Gedanken zu machen.

Die Ortsfeuerwehr Balbersdorf braucht ein neues Fahrzeug, einen Gemeinderatsbeschluss dazu gibt es seit Dezember 2019. Jetzt hat ein Fachbüro die Ausschreibung übernommen und schlägt folgende Vergabe vor: Die preisgünstigste Firma Junghans Fahrzeugbau GmbH & Co KG bekommt den Zuschlag für Fahrgestell (53 859,40 Euro brutto) und Aufbau (124 973,80 Euro brutto), die Fa. Sturm Feuerschutz GmbH den Zuschlag für die Beladung (9633,05 Euro brutto). Der Gesamtumfang der Aufträge liegt damit bei 188 466,25 Euro brutto, rund 183 500 Euro an Gesamtkosten waren eingeplant. Im Haushalt 2020 waren anteilig 100 000 Euro von 123 000 Euro, im Jahr 2021 90 000 Euro eingeplant. Da bei Fahrgestell und Aufbau mit Lieferzeiten von 26 bzw. 73 Wochen zu rechnen ist, werden Teilzahlungen erst im späten 1. Halbjahr 2021, gegen Ende 2021 sowie im 1. Quartal 2022 fällig. Somit sind die jetzt nicht verbrauchten Mittel in das Jahr 2021 zu übertragen. Dem stimmte das Gremium zu.

Keine Bedenken von Seiten der Bürger gab es bei der Ortsabrundung Waffenbrunn, Rhanwalting und Habersdorf betreffend. Das Landratsamt fordert für Habersdorf eine Reduzierung der Flächenausweisung: Die Erweiterungsfläche stehe größenmäßig nicht im Verhältnis zur bestehenden Siedlungsfläche. Auch in Kolmberg seien zu viele Erweiterungen geplant. Die Erweiterungssatzungen werden dementsprechend überarbeitet und nochmals ausgelegt, beschloss das Gremium einstimmig.

Ebenfalls einstimmig wurde nach kurzer Diskussion eine Satzung über Aufwendungs- und Kostenersatz für Einsätze und sonstige Leistungen der fünf Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde Waffenbrunn zu erlassen. Insbesondere bei Einsätzen, Sicherheitswachen, missbräuchlicher Alarmierung oder Fehlalarmen kann die Gemeinde einen Kostenersatz fordern. Dies gelte nicht für Einsätze, die der Rettung von Menschen oder Tieren dienen.

Post übernimmt Schalterraum

Das Gremium stimmte nachträglich der Eilentscheidung des Bürgermeisters zu, der der Fa. Baggerbetrieb Johann Reil für 2357,12 Euro brutto den Auftrag erteilt hatte, entlang des sanierten Teilabschnittes der Gemeindestraße in Saisting das Seitenbankett anzupassen.

Auf Nachfrage von Inge Ruhland berichtete der Bürgermeister, dass es ab 1. Januar 2021 einen Vertrag mit der Sparkasse über den Vorraum gebe. Der Geldautomat bleibe für die nächsten drei Jahre, werde freigegeben und könne deshalb auch von Kunden der Raiffeisenbank benutzt werden. Den Schalterraum im Inneren übernimmt die Post. (Einen weiteren Bericht zur Gemeinderatssitzung finden Sie in einer unserer nächsten Ausgaben.) (fsh)