Glaube Der greise Simeon als Vorbild
Mit Mariä Lichtmess endete das Weihnachtsfest. Pfarrer Alexander Dyadychenko spendete Gläubigen den Blasius-Segen.
Rötz.„Ab und zu wie Simeon sein“: Dieser Wunsch war die Kernaussage von Pfarrer Alexander Dyadychenko bei seiner Predigt zum Lichtmess-Gottesdienst. Normalerweise würde man sich an diesem Abend in der St. Salvator-Kirche treffen und mit Kerzenlicht in die Stadtpfarrkirche ziehen. Wegen Corona war das aber nicht erlaubt.
Das Licht sollte trotzdem in den Mittelpunkt gerückt werden. „Ich halte es heute frei nach Konfuzius: Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen“, so der Geistliche. Vor 40 Tagen ging das Licht zu Weihnachten an, nun sollten die Kerzen für das Jahr 2021 geweiht werden. Jesus habe sich aufgeopfert wie das Wachs einer Kerze.
Vor der Kerzenweihe gab es eine Kurzmeditation: „Ich bin nichts als eine Kerze. Nichts als ein kleines Licht. Eine kleine Flamme nur bin ich. Ausgesetzt jedem Windhauch. Ich verzehre mich, indem ich leuchte. Ich bin nichts als eine Kerze. Nichts als ein kleines Licht. Ich soll leuchten unter all denen, die die Finsternis mehr lieben als das Licht. Ich soll ein Orientierungspunkt sein für jene, die im Dunkeln sitzen. Ich soll einen Weg zeigen durch die Irrwege und Abwege der Welt. Gott, nimm mich kleines Licht in deine schützende Hand. Lass mich zum Lichtblick werden für alle, die nach Hoffnung suchen. Lass mich ein Schimmer sein für die Augen der Blinden, Wärme und Geborgenheit für jene, die auf der Straße liegen.“
In seiner Predigt sagte der Priester, dass er ab zu wie Simeon sein wolle. Simeon war alt, ein grauer Mann. „Ich möchte auch so alt werden, aber natürlich gesund bleiben. Der Pfarrer möchte gerne ein wartender Mensch sein. Nicht so ungeduldig auf das Ende der Pandemie warten. Stunde um Stunde, Tag um Tag, Jahr um Jahr warten auf Gott. Erfüllt im festen Glauben wie Simeon. Die Verheißung Gottes soll erfüllt werden. Warten, denn das Licht kommt, damit die Spuren von Gott entdeckt werden können.“
Weil der Christbaum ein letztes Mal leuchtete, endete die Feier mit einem „Stille Nacht, heilige Nacht“, gesungen von einzelnen Chormitgliedern. Dann erteilte Pfarrer Dyadychenko jedem einzelnen den Blasius-Segen mit entsprechendem Abstand. Er bat um die Fürsprache des hl. Blasius besonders in diesen Pandemie-Zeiten: „Gott will uns begleiten und beschützen, und das nicht nur durch körperliche Gesundheit, auch innerlich muss man gesund bleiben.“
Beim Blasius-Segen hielt der Priester den Gläubigen zwei gekreuzte Kerzen auf Höhe des Halses (in diesem Jahr mit Abstand) vor. Der Segensspruch lautete: „Auf die Fürsprache des heiligen Blasius bewahre dich der Herr vor Halskrankheit und allem Bösen. Es segne dich Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.“
Hintergrund
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Blasius:
Blasius von Sebaste war der Überlieferung nach Bischof in Kleinasien und erlitt 316 das Martyrium und ist einer der 14 Nothelfer. Die bekannteste Erzählung berichtet, wie er einem jungen Mann, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte, das Leben rettete.
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