Zahlenwerk Der Haushalt umfasst acht Millionen Euro
Kämmerer Weingärtner sieht die Gemeinde durch die aktuelle Finanzlage gut aufgestellt, um die Investitionen der nächsten Jahre schultern zu können.

Blaibach.Am Donnerstagabend hat der Gemeinderat den 333-seitigen Haushalt für 2022 einstimmig verabschiedet. Zuvor war das Zahlenwerk bereits im Finanzausschuss besprochen worden. Das Gesamtvolumen liegt bei 7,9 Millionen Euro. Der Haushalt für 2022 beruht auf der bundesweiten Steuerschätzung vom November 2021. Durch die derzeitigen Unsicherheiten, wie Corona, steigende Rohstoffpreise, Ausfall von Lieferketten, hohe Inflationsrate und die angespannte geopolitische Lage, wurde der Haushalt defensiv kalkuliert, so Kämmerer Stefan Weingärtner in der Gemeinderatssitzung.
Dennoch nehmen die Einnahmen im Verwaltungshaushalt zu. Die höchste Einnahme, die Einkommensteuerbeteiligung, steigt um 43 000 Euro auf insgesamt 940 000 Euro. Die Schlüsselzuweisung belaufe sich auf 881 000 Euro und die Grundsteuern auf 211 800 Euro, so Weingärtner bei seinem Vortrag. Bei der Gewerbesteuer kalkuliere man mit 250 000 Euro.
Demgegenüber stehen Ausgaben für das Personal von 1,3 Millionen Euro, für den Verwaltungs- und Betriebsaufwand von 946 000 Euro und für die Kreisumlage von 804 000 Euro. Zuweisungen und Zuschüsse sind mit 320 000 Euro und Gewerbesteuerumlagen mit 26 600 Euro veranschlagt, informierte der Kämmerer weiter. Die Zuführung vom Verwaltungshaushalt in den Vermögenshaushalt liege mit geplanten 358 800 Euro deutlich über der Mindestzuführung.
Hohe Investitionen geplant
Im Vermögenshaushalt seien hohe Investitionen geplant. Durch das hohe Volumen von 4,2 Millionen Euro komme man um eine Kreditaufnahme nicht herum, so Weingärtner. Die vorgesehene Kreditermächtigung betrage 655 200 Euro, bei Tilgungen von 144 000 Euro ergebe dies eine Nettoneuverschuldung von 511 200 Euro.
Die bedeutendsten Investitionen seien die Anschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeuges für die FF Bärndorf für 228 000 Euro, die Straßensanierungen für insgesamt 220 000 Euro und der Kauf sowie die Revitalisierung der Immobilie Kirchgasse 5 für 325 000 Euro. Weiter werde die Ausweisung von Bauland und die Sanierung des ehemaligen Schulhauses weiterverfolgt. Bei den angestrebten Investitionen sei die Gemeinde aber auf staatliche Zuschüsse angewiesen. Diese betragen insgesamt 1,6 Millionen Euro, sagte Weingärtner. Die Entnahme aus der Rücklage werde mit 190 000 Euro beziffert.
Ebenfalls segnete das Gremium den vorgelegten mittelfristigen Finanzplan für das Investitionsprogramm 2021 bis 2025 ab. Kämmerer Weingärtner sieht die Gemeinde durch die aktuelle Finanzlage gut aufgestellt, um die Investitionen der nächsten Jahre schultern zu können.
Bürgermeisterin Monika Bergmann berichtete dem Gemeinderat im Anschluss über die Besprechung mit der Firma Leonet aus Teisnach bezüglich des eigenwirtschaftlichen Ausbaus eines Glasfasernetzes für die nicht durch den Landkreis Cham versorgten Anwesen. Dies seien rund 190 Anwesen, die so einen Glasfaseranschluss erhalten. Es sei geplant, im Jahr 2022 die Planung und die Vermarktung durchzuführen und im Jahr 2023 die Baumaßnahmen sowie die Anschaltung abzuschließen. Der Gemeinderat stimmte diesem Vorgehen zu, auch bezüglich der notwendigen Erdarbeiten zur Verbindung der Verteilerschränke auf Gemeindegrund.
Die Bürgermeisterin teilte mit, dass die Mitglieder der Seniorenvereinigung Blaibach für das Kinderhaus „Sonnenschein“ 400 Euro gespendet haben. Der Gemeinderat beschloss, die Spende anzunehmen. Weiter informierte die Bürgermeisterin, dass der Bereich um die Grüngutsammelstelle neu mit Schotter versehen werde. Der Gemeinderat beschloss, den Auftrag für die Sanierung der Tartanbahn beim Sportplatzgelände in den Weiherwiesen an den günstigsten Anbieter, die Firma Drexler Sportanlagenbau + Service aus Arrach, zu erteilen. (khu)
Die Eckdaten des Haushalts 2022
-
Verwaltungshaushalt:
3,7 Millionen Euro
-
Vermögenshaushalt:
4,2 Millionen Euro
-
Haushaltsvolumen:
7,9 Millionen Euro
-
Kreditbedarf:
655 200 Euro
-
Einkommensteuer:
940 000 Euro
-
Grundsteuer A+B:
211 800 Euro
-
Gewerbesteuer:
250 000 Euro
-
Schlüsselzuweisung:
881 000 Euro
-
Zuweisung für Kinderhaus:
351 000 Euro
-
Kreisumlage:
804 000 Euro
-
Schulverbandsumlage:
Grundschule Miltach 158 700 Euro, Mittelschule Bad Kötzting: 56 500 Euro
-
Personalkosten:
1,3 Millionen Euro
Weitere Artikel aus diesem Ressort finden Sie unter Cham.