Pfarrei
Der KDFB-Zweigverein St. Josef löst sich auf

Die Suche nach neuen Vorsitzenden blieb erfolglos. Zum Schluss wurden Spendenschecks verteilt.

14.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:07 Uhr
Volker Skibba
Nach der Spendenübergabe (v. li.): Dr. Karl Vetter (Hospiz Daheim), Gerlinde Kagermeier, Anni Fuchs und Maria Kalz (Senioren St. Josef), Christa Simmet (mit Bildgeschenk der Behindertenwerkstätten) und Katharina Keber (Behindertenwerkstätten Oberpfalz) −Foto: Volker Skibba

Füreinander da sein, zusammen die Rolle der Frau in der Gesellschaft stärken oder sich gemeinsam einfach mal eine Auszeit von Familie und Beruf nehmen. Dies ist nur eine kleine Aufzählung von Inhalten, welche die Schwerpunkte der Arbeit des Katholischen Deutschen Frauenbundes beschreiben. In der Pfarrei St. Josef hat dies mit der Auflösung des Zweigvereines nun ein Ende gefunden.

Durch den geschlossenen Rücktritt der Vorstandsmitglieder Christa Simmet, Gerlinde Kagermeier, Helga Stiglmeier und Andrea Wanninger bei der Jahresversammlung im September hätten die Mitglieder eine neue Führung wählen müssen. Da von den Anwesenden niemand bereit gewesen war, ein Amt zu übernehmen, war die Auflösung vertagt worden.

„Es fehlen uns einfach Frauen zwischen 45 und 50.“: Mit diesen Worten begründete Christa Simmet die intensive, aber vergebliche Suche nach interessierten Nachfolgerinnen. Seit der Jahresversammlung habe der Vorstand versucht, Kandidatinnen zu finden, aber auch die letzte Gesprächsrunde habe keinen Erfolg gebracht.

Zudem sei die angedachte Fusion mit dem Zweigverein in Untertraubenbach gescheitert. Schon jetzt habe die Traubenbacher Frauengemeinschaft mit ihren über 200 Mitgliedern im Pfarrheim St. Martin ein Platzproblem. Bei den Chamerinnen spiele zudem die Entfernung eine Rolle.

Vize-Diözesanvorsitzende Birgit Kainz erläuterte den weiteren Verlauf der Auflösung. Für dessen rechtliche Wirksamkeit gemäß Satzung müssten bei einer Abstimmung Dreiviertel der Mitglieder anwesend sein. Da diese Anzahl nicht erreicht wurde, würden diese nun vom Verband aus Regensburg angeschrieben. Neben der Zustimmung zur Auflösung bestehe die Möglichkeit, sich für eine Einzelmitgliedschaft zu entscheiden. Das im Zweigverein erwirtschaftete Geld werde vorerst beim Diözesanverband für drei Jahre als „Startkapital“ für eine mögliche Neugründung geparkt. Danach werde der Betrag dem Fonds „Frauen helfen Frauen“ gespendet.

„Wir befinden uns in einem gesellschaftlichen Wandel“, meinte geistlicher Beirat Pfarrer Dr. Kazimierz Pajor zum Hintergrund der Veranstaltung. So gebe es den ursprünglichen Typus der „Vereinsfrau“, welche beispielhaft für die Anliegen des KDFB stand, nicht mehr, und er appelliere an ein neues Angebot für jüngere Frauen. „Alles, was aufhört, ist ein Verlust, bietet aber dennoch in der Besinnung auf das Wesentliche die Chance auf einen Neubeginn“, so Pajor. Er dankte den Vorstandsmitgliedern für deren Engagement über die vielen Jahre hinweg und wünschte allen Gottes Segen.

„Trotz aller Verantwortung und Mühen war die Vereinsvorstandschaft für mich eine große persönliche Bereicherung!“ Mit diesen Worten resümierte Christa Simmet die 16 Jahre ihrer Arbeit für die Frauen in St. Josef und wünschte allen weiterhin alles Gute.

Die letzten Tage der kommissarischen Vereinsführung waren geprägt von einer regen Spendentätigkeit. So erhielten Hospiz DAHEIM – Leben bis zuletzt, die Behindertenwerkstätten Oberpfalz, die Mädchenwohngruppe vom Thomas Wiser Haus und die Senioren der Pfarrei St. Josef jeweils 500 Euro aus der Vereinskasse des Frauenbundes. Die Geschäftsführerin der Behindertenwerkstätten, Katharina Keber, überreichte zum Dank für die großzügige Spende im Gegenzug ein von Betreuten selbst gemaltes Bild. (cvs)