Infrastruktur
Der Standort Lambach ist der erste von 5000

MIG plant neue Mobilfunkmasten: Fertigstellung in Lambach soll bereits in einem Jahr sein.

27.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:12 Uhr
Maria Frisch
Das Projekt „Wasserhäusl“ ist auf den Weg gebracht: Paul Roßberger, Alois Vogl, Planer Julian Ellerbeck, Steffen Greiner (MIG), Planer Ludwig Brunner, Martina Englhardt-Kopf, Markus Müller, Karl-Dieter Schmidt, Klaus Butz und Karl Holmeier (v. li.). −Foto: Maria Frisch

Die Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft (MIG) wurde vom Bund zum 1. Januar 2021 gegründet, um mit 5000 neuen Mobilfunkmasten deutschlandweit sogenannte weiße Flecken zu beseitigen. Der mittlerweile am weitesten fortgeschrittene Standort ist Lambach, wie Steffen Greiner in Vertretung der MIG am Donnerstag im Kolping-Ferienhotel bestätigte. Ehrgeiziges Ziel sei, dass der neue Mast mit der Bezeichnung des benachbarten „Wasserhäusl`s“ in einem Jahr funken soll. 2021 wird er planerisch und genehmigungsmäßig auf den Weg gebracht und im Frühjahr 2022 gebaut.

Holmeiers letzte Projekte

Bekanntermaßen ist das Ferienhotel Lambach ein hervorragendes Haus, das bisher keinerlei Mobilfunkversorgung hatte. „Wir stellten 2020 auf Bundesebene fest, dass der Ausbau immer noch hinterherhinkt“, schilderte Holmeier die Ausgangslage. Die verbliebenen weißen Flecken, wo die Anbieter Telekom, Vodafone und Telefonica aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten nichts unternähmen, führte dazu, die sogenannte Mobilfunk-Infrastrukturgesellschaft zum 1. Januar 2021 ins Leben zu rufen. Karl Holmeier, der die Situation in Lambach zu genüge kennt, stellte zeitnah den Antrag auf Genehmigung eines Mastes in Lambach. „Dieser ist inzwischen bewilligt“, lobte der scheidende MdB die Verantwortungsträger. „Damit ist ein schwieriges Projekt am Laufen“, freute sich Holmeier, dem es auch gelang, die Vierspurigkeit der B 20 von Cham nach Straubing auf den Weg zu bringen.

Bürgermeister Paul Roßberger war dem MdB für dessen Hartnäckigkeit bei kleinen und großen Problemen des Marktes Lam in der Vergangenheit dankbar. Momentan sei man erleichtert, dass die Verwirklichung nahe. Roßberger lobte ebenso das Entgegenkommen der Bischöflichen Administration. Die digitale Infrastruktur nütze nicht nur den touristischen Unternehmen, sondern auch den Wanderern, Waldbauern und den Bürgern in Lambach. Die Abdeckung reiche bis nach Rittsteig. Eine Verbesserung erwarte man ebenso für den Ortsteil Schmelz. „Lambach ist mittlerweile in Berlin bekannt wie ein bunter Hund“, bestätigte der MIG-Abgesandte.

Markus Müller dankte gleichfalls Holmeier für seinen Einsatz im Verkehrsausschuss in Berlin, durch den im regionalen Straßenbau und in der digitalen Versorgung einiges bewegt wurde. „Digitalisierung ist das Mega-Thema dieser Zeit“, betonte Müller.

„Wasserhäusl“ liegt an Spitze

Steffen Greiner bestätigte, dass vertraglich alles vorbereitet sei. Man hätte jedoch nicht ohne die Zusage eines Mobilfunknetzbetreibers gebaut. „Am Mittwoch erhielten wir die Nachricht, dass es mindestens einen gibt, der definitiv drauf geht“, verkündete Greiner, auch diese Hürde genommen zu haben. Die MIG führe ein ordentliches Genehmigungsverfahren durch. Zunächst beantrage die Gesellschaft einen Vorbescheid, um in Erfahrung zu bringen, ob das Bauvorhaben genehmigungsfähig sei. Dann sei alles unter Dach und Fach. „Wir liegen mit dem Standort Wasserhäusl an der Spitze“, gab Greiner den Stand der Dinge preis.

Kein Standort in Deutschland sei im Verfahren schon weiter fortgeschritten. Greiner verschaffte einen Einblick in die MIG mit Sitz in Naumburg/Saale. Sie wurde als Tochter des Mautbetreibers „Toll collect“ gegründet. „Wir nutzen deren Rechenzentrum und vieles mehr und können uns auf die Ausführungsplanung und den Bau konzentrieren“, erläuterte Greiner.

Voraussetzung für die Förderung ist, dass ein Marktversagen stattfand, weil der privatwirtschaftliche Ausbau für die Mobilfunknetzbetreiber unattraktiv sei. „Unser Auftrag ist, die weißen Flecken zu beseitigen. Dass dies nicht wirtschaftlich herstellbar ist, ist ja bekannt“, informierte der MIG-Vertreter.