Tradition
Der SV Lohberg wird 50 Jahre

Der Verein erlebte nach seiner Neugründung 1968 Höhenflüge und tiefe Stürze. Für den Ort ist er ein Identifikationspfeiler.

19.07.2018 | Stand 16.09.2023, 6:02 Uhr

Die Funktionäre und Sportler des SV Lohberg freuen sich schon auf ihr großes Jubiläum vom 20. bis 22. Juli. Fotos: kfl

Fünf Jahrzehnte Vereinsgeschichte formten den Sportverein zu einer Institution, die aus der Gemeinde Lohberg auf sportlicher und gesellschaftlicher Basis nicht mehr wegzudenken ist. Sportliche Sternstunden waren immer wieder Ansporn für die Aktiven. Der Sportverein hat nunmehr vom 20. bis 22. Juli allen Grund, seine erfolgreiche Laufbahn zu feiern.

Die Chronik des SV Lohberg geht bis in das Jahr 1948 zurück. Die Existenz des damals ins Leben gerufenen Sportvereins konnte jedoch nur bis 1951 aufrecht erhalten werden. Der Wunsch nach einer Wiedergeburt des SV Lohberg schwelte lange, bis er am 25. Juni 1968 verwirklicht wurde. Zum ersten Vorsitzenden wählten die Gründungsväter den damaligen Bürgermeister der Gemeinde Lohberg, Georg Kollmer. Knapp fünf Wochen nach der Vereingründung kickte man erfolgreich bei der Verbandsrunde der C-Klasse Kötzting. Als Trainer begleiteten Hans Koller, Horst Blaß und Xaver Winter die Entwicklung der aufwärtsstrebenden Fußballabteilung.

Aufstieg in die Bezirksliga

In sieben Jahren B-Klasse Oberer Wald reiften die Wingeier, die laufend im Spitzenfeld mitmischten. Mit einsatzfreudiger Mannschaftsleistung erkämpfte man sich 1977 den Aufstieg in die A-Klasse Bayerwald. Nach nur einjähriger Zugehörigkeit begeisterte diese erste Mannschaft mit einem neuerlichen Erfolg. Der Sportverein Lohberg schaffte im Durchmarsch die Meisterschaft der A-Klasse und damit den Aufstieg in die niederbayerische Bezirksliga. Doch nicht allein die sportlichen Erfolge bewirkten einen Aufwärtstrend. Der Sportplatzbau war im Gange, das Spielfeld wurde vergrößert und vom Sand- zum Rasenplatz umgestaltet. Die Gemeinde erwies sich großzügig und bezuschusste die Initiativen. Am 26. Juli 1981 wurde das neue Spielfeld an den Sportverein übergeben.

Die Vollendung des dritten Lebensjahrzehnts des Sportvereins war der Auslöser einer dreitägigen Festtagsstimmung im Juli 1998. Als Schirmherr dieses Festes fungierte Franz Liebl. Die Saison 98/99 hinterließ ebenfalls einen faden Beigeschmack. Aufgrund einer desolaten Rückrunde sackte die erste Seniorenmannschaft immer tiefer in den Tabellenkeller ab und konnte auch in der Relegation keine Wiedergutmachung erwirken. Somit war der Abstieg in die B-Klasse unausweichlich. Ein Grund für diesen folgenschweren Einbruch war der Ausfall einer ganzen Reihe von Leistungsträgern. Aufgrund dieser anhaltenden Misere, verbunden mit zwei Abstiegen hintereinander, verließ Trainer Zollnerden Verein.

Als Nachfolger wurde Josef Mühlbauer, bisher Betreuer der Reservemannschaft, verpflichtet. Nachdem die Ausfälle in den kommenden Jahren nicht kompensiert werden konnten, blieb ein Aufstieg zunächst eine Illusion. Im Gegenteil – die erste Garnitur musste sogar zweimal das drohende Abrutschen in die unterste Liga durch Relegationsspiele abwenden. Durch den ausbleibenden Erfolg hatte der Verein einen hohen Verschleiß an Trainern. Bis zuletzt gezittert werden musste auch im Jubiläumsjahr 2008, denn der Verbleib in der Kreisklasse hing am seidenen Faden.

Bemerkenswert an den Erfolgen des SVL ist insbesondere, dass diese nahezu ausschließlich mit Spielern aus dem Gemeindegebiet Lohberg gefeiert werden konnten – ein Beleg für die große Identifikation mit dem Verein. Über die Jahre stießen immer wieder herausragende Spieler aus der Jugend zu den Seniorenmannschaften.

Damenteam seit 1989

Nach einjähriger Vorbereitungsphase traten die Damenmannschft des SV unter Trainer Franz Begerl 1989 zu ihren ersten Verbandsspielen an und realisierten 1993/94 den Aufstieg in die Bezirksliga Ost. Durch eine Neuregulierung der Spielklassen wurde daraus die A-Klasse Ost. 1995/96 gelang die Rückkehr. Durch eine Umstrukturierung wären die Damen 1997/98 der Bezirksoberliga Niederbayern zugeordnet worden. Vor allem wegen des Spielerinnenmangels nahm man davon Abstand und kickte in der A-Klasse Ost, die dann zur Bezirksliga Ost umgetauft wurde. Melanie Frisch und Sonja Kollmer wurden im selben Jahr in die Niederbayernauswahl aufgenommen. Die „Wingeierinnen“ blieben in der Erfolgsspur, bis der personelle Mangel 2011 dazu führte, die Mannschaft vorübergehend aus dem Ligabetrieb zu nehmen. Trainer Franz Begerl wurde nach über 20 Jahren verabschiedet. Unter dem neuen Coach Manfred Gruber erfolgte die Wiedergeburt. (kfl)