Hilfsaktion
Die etwas andere Tour der Weihnachtstrucker

Daniel Promesberger, Armin Zach, Michael Schmidbauer und Thomas Tschöpe brachten wieder Pakete nach Rumänien.

04.01.2022 | Stand 15.09.2023, 22:11 Uhr
Gregor Raab
Die Weihnachtstrucker Daniel Promesberger, Armin Zach, Michael Schmidbauer und Thomas Tschöpe (v. li.) sind froh über das, trotz der Erschwernisse wegen der Corona-Pandemie, Erreichte. −Foto: Gregor Raab

Es war erneut kein einfaches Jahr für die Johanniter-Weihnachtstrucker. Mit gemischten Gefühlen blicken sie deswegen auf ihre letzte Tour nach Rumänien zurück. Einerseits habe die Corona-Pandemie ihre Arbeit deutlich erschwert, andererseits sei es ihnen wieder gelungen, eine große Welle der Solidarität loszutreten. Vereine, Schulen, Kindergärten und unzählige Privatpersonen aus der Region beteiligten sich mit Paketen an der Aktion, sodass die ehrenamtlichen Helfer schon vor der Abfahrt alle Hände voll zu tun hatten.

„Obwohl wir aus logistischen Gründen zehn Abholstationen weniger hatten, haben wir bei der Gesamtzahl einen neuen Rekord erzielt“, freut sich Daniel Promesberger über die Beteiligung. Die Auflieger der beiden Trucks waren deswegen proppenvoll gefüllt. „In den rumänischen Dörfern wurden wir schon sehnsüchtig erwartet“, erinnert sich Michael Schmidbauer. Die Lieferung sei dringend nötig gewesen, denn in der Mitte Transsilvaniens leben die Menschen in verfallenen Holzhäusern oder in verwahrlosten Stuben. Besonders bei Armin Zach hat die Fahrt bleibende Eindrücke hinterlassen. Es war seine erste Teilnahme, denn er war kurzfristig als Ersatz eingesprungen. „Entlang der Straßen sieht man nur Baracken und Dreck. Das ist eine völlig andere Welt“, findet der Neuling im Team. Viele Siedlungen seien noch immer nicht über asphaltierte Wege zu erreichen. Die Familien hausten stellenweise unter katastrophalen Bedingungen in notdürftig zusammengezimmerten Holzhütten oder in Plattenbauten – meist ohne Strom und sauberes Wasser. Exakt 2840 Kilometer legten die Trucker mit jedem Gefährt zurück, um den Hilfsbedürftigen ein kleines Lächeln zu schenken und ihnen ein wenig Hoffnung zu geben.

Covid-19 verlangte den Fahrzeugführern wegen der Vorsichtsmaßnahmen einiges ab. Zu diesen zählten regelmäßige Schnelltests. Außerdem wurden die Kontakte unter den Fahrern weitestgehend beschränkt. „Unter solchen Maßnahmen leidet das Gemeinschaftsgefühl. Normalerweise sind wir eine große Familie“, findet Schmidbauer.

Vor Ort löschten die lokalen Kräfte des Roten Kreuzes und der Rotarier die Ladung. Diese Partnerorganisationen und Institutionen koordinierten über ihr Netzwerk auch die Verteilung an Schulen, Kindergärten und Pflegeeinrichtungen im Gebiet um die Stadt Sfantu Gheorghe. Funkelnde Kinderaugen oder zutiefst dankbare Eltern bekamen die Fahrzeuglenker aus der Gemeinde Traitsching diesmal nicht zu sehen.„Wenn man nicht mitbekommt, wie sich die Leute über diese Geschenke freuen, ist das schon bitter“, meint Michael Schmidbauer.

Trotzdem sind die Männer froh über das Erreichte. „Wir konnten wieder vielen Menschen in einer schwierigen Situation etwas Mut machen. Das war es allemal wert“, versichert Daniel Promesberger. Deswegen werden er und seine Mitstreiter i ein paar Monaten wieder alle Hebel in Bewegung setzen, um das Hilfsprojekt fortzusetzen. (cga)