Herbstkonzert
Die Rodinger Stadtkapelle begeisterte

Mit der Kuschelpolka auf die Vogelwiese oder mit Blasmusik ins Glück: Die Kapelle bot einen bunten Strauß an Melodien.

04.10.2021 | Stand 16.09.2023, 0:11 Uhr
Vera Knoll
Imposant war nicht nur der Klang, sondern auch die Schar der Musikerinnen und Musiker der Rodinger Stadtkapelle bei ihrem Herbstkonzert. −Foto: Dr. Vera Knoll

Mit dem Marsch „Unter dem Doppeladler“ eröffnete die Rodinger Stadtkapelle ihr 18. Herbstkonzert in der voll besetzten Stadthalle. Auch wenn die Stadtkapelle am Sonntagabend ihre bayerisch-böhmische Herbstkonzert-Tradition fortsetzte, gab es ein Novum: konzertante und moderne Kompositionen, sonst dem Frühjahrskonzert vorbehalten, erklangen ebenso wie drei Stücke des Jugendorchesters unter dem Dirigat von Christina Lang.

In ferne Welten durften sich die Zuhörer mit dem zweiten Stück des Abends, „Persischer Marsch“ von Johann Strauss, träumen. Optisch den perfekten Akzent dazu setzte die Dekoration, unter der die Musikerinnen und Musiker Platz genommen hatten. In der Ballade „"Gabriellas Song“ aus dem schwedischen Film „Wie im Himmel“ bereiteten die tieferen Bläser elegant das Hauptthema des Stückes vor. Die kontinuierliche dynamische Steigerung setzte sich fort bis zum Erschallen des Trompeten- und Flügelhornregisters, so dass diese Ballade in einem strahlenden Schlussakkord endete.

Feine solistische Leistungen

„The Story“, Soundtrack der Fernsehserie „Grey's Anatomy“, ebenfalls eine Ballade, begann gleichermaßen zart-zurückhaltend mit tiefem Blech, verziert durch das Querflöten-Register, bevor sich die Wesensart des Stücks wandelte hin zu einer rockig-frechen, eingängigen Melodie und wieder zurückkehrte zum leisen Ausgangscharakter der Ballade. Hervorzuheben sind die präzise und fein ausgespielten solistischen Stellen von Martin Haimerl (Trompete), Christina Lang (Flöte) und Marcella Schießl (Klarinette).

Leistungsabzeichen:Präsenzprüfungen:Prüfungen online:Die Prüflinge:
Beim Nordbayerischen Musikbund legen jedes Jahr Musikerinnen und Musiker der Rodinger Stadtkapelle Leistungsabzeichen in den Schwierigkeitsstufen Bronze (D1) und Silber (D2) ab.Die letzten Präsenz-Prüfungen absolvierten Luzia Wiederer an der Trompete (Silber), Leopold Plonka und Manuel Altmann an der Trompete (Bronze).Während des Lockdowns stellte der Nordbayerische Musikbund sein Prüfungsformat um und ermöglichte es den Nachwuchsmusikerinnen und -musikern, ihre Prüfungen online abzulegen.Dieses Angebot nahmen in der Stadtkapelle Roding wahr: Ida Asal (Querflöte), Laura Fischer (Querflöte), Miriam Wagner (Klarinette), Christina Oswald (Trompete) und Pascal Hoffmann (Saxophon, beim Konzert nicht anwesend). (rvk)

Für die Freunde der bayerisch-böhmischen Blasmusik war die folgende Polka „Die Liebste“ ein Ohren- wie Augenschmaus, denn das zentral platzierte Bassregister ließ sich regelrecht mitreißen vom Schwung der Polka. Bei „Mit Blasmusik ins Glück“ klatschte das Publikum mit und verabschiedete die Tutti-Besetzung, um die Bühne dem Jugendorchester zu überlassen.

Die Zuhörer summten mit

„Ding-a-dong“ und „Summernight Rock“ des Nachwuchses gefielen gut, beim Volkslieder-Medley „Deutschland ist schön“ summten die Konzertbesucher gerne mit. Hier wechselten sich die Register ab, so dass das Hauptthema einmal von den Trompeten, vom tiefen Blech oder von den Holzbläsern vorgestellt wurde.

Dirigent Josef Köppl freute sich, seine Musikerinnen und Musiker vor großem Publikum und in Anwesenheit einiger Ehrengäste auszeichnen zu dürfen, darunter Bürgermeisterin Alexandra Riedl, Vizebürgermeister Dr. Reinhold Schoierer und weitere Stadtratsmitglieder. Die Probenarbeit für das Konzert war in diesem Jahr durch die Corona-Beschränkungen erschwert, so dass zeitweise nur zehn Personen zusammen proben durften, weshalb Stadtkapelle-Chef Josef Köppl neue Stücke für kleinere Besetzungen organisierte. Die Blechbläserformation eröffnete den zweiten Teil des Abends mit dem Marsch „Kaiserin Sissi“. Darauf folgten die „Kuschelpolka“ und „Böhmischer Traum“. Mit „Wien bleibt Wien“, „Von Freund zu Freund“ und „Auf der Vogelwiese“ präsentierte sich die Holzbläsergruppe, die ebenfalls in dieser Besetzung in der Corona-Zeit zu proben begonnen hatte.

Wieder im Tutti-Ensemble standen die Polka „Auf geht’s zum Musikfest“, der Walzer „Zum Andenken“ und die „Festfieberpolka“ auf dem Programm. Beim Castaldo-Marsch ebenso wie bei „Unsere Schönste“ und der „Feierabendpolka“ war das Trompetenregister vor Begeisterung kaum mehr zu bremsen. Selbstverständlich hatten Josef Köppl und seine Stadtkapelle die obligatorischen Zugaben parat.