Ehrenamt
Ein Feuerwehr-Unimog Marke Eigenbau

Waldmünchens Wehr baut sich aus einem alten Bundeswehrfahrzeug ein Einsatzgefährt. Das ist zwar billiger, kostet aber Zeit.

02.02.2018 | Stand 16.09.2023, 6:10 Uhr
Es wird einmal... ein Feuerwehr-Unimog. In einer Halle der Stadtwerke richtet die Feuerwehr das früherer Bundeswehrfahrzeug für ihre Zwecke her. Andreas Bierl (rechts), hier mit Ron Wolf, und Stefan Nachtmann koordinieren die Arbeiten. −Foto: Schoplocher

Schraubenschlüssel statt Rettungsspreitzer, Schweißgerät statt Strahlrohr: Die Waldmünchener Feuerwehr steckt gerade mitten in einer ganz besonderen Herausforderung. Die Ehrenamtlichen bauen einen Unimog zusammen. Und zwar einen, den sie zuvor in jedes seiner Einzelteile zerlegt haben.

Was nach einem hübschen Zeitvertreib für Oldtimerfreunde aussieht, hat für die Feuerwehr einen ernsten Hintergrund. Die vom Stadtrat beschlossene Umstellung auf ein Wechselladersystem beinhaltet den Verkauf zweier Fahrzeuge: Des Schlauchwagens SW 2000 sowie des Versorgungs-Lkws. Für Letzteren brauchen die Helfer aber einen Ersatz.

„Wir haben nicht die Katze im Sack gekauft“Kommandant Stefan Nachtmann

Genauer beziffern kann er die Zahl nicht, schließlich sei man bei einem älteren Fahrzeug (Baujahr 1986) vor Überraschungen nicht gefeit. Allerdings scheint sich bereits jetzt auszuzahlen, dass die Waldmünchener sich ihren „Neuen“ ganz genau angeschaut haben. „Wir haben ganz sicher nicht die Katze im Sack gekauft“, unterstreicht Kommandant Stefan Nachtmann, der sehr froh ist über diese Entwicklung. „Wir haben viel Waldgebiet, da brauchen wir etwas Geländegängiges“. Im neuen Wechselladersystem werde zwar die technische Ausrüstung ersetzt, das Flexible aber ginge verloren, erklärt er.

Dreck bis in die letzte Fuge

Innerhalb einer Woche hätten die Mitglieder den Unimog komplett zerlegt gehabt, berichtet er. Und dabei jedes Teil fotografiert, beschriftet und dokumentiert. Da von einzigen Komponenten klar sei, dass sie nicht mehr gebraucht würden, fand sich eine „Gruppe Verkauf“. Positiver Nebeneffekt: Dank Ebay und diversen Oldtimer-Plattformen komme so ein wenig Geld in Kasse, sagt der Vorsitzende. Auch über Spenden jeder Größenordnung würde sich die FFW in Anbetracht der zu stemmenden Aufgabe freuen, unterstreicht er.

Als nächster Schritt steht der Neuaufbau an, ehe die Ladebordwand angepasst und der Planenaufbau gefertigt wird. „Die Firmen unterstützen uns sehr gut“, stellt Benjamin Schlegl heraus. Eine größere Geschichte wird dann der elektronische und feuerwehrtechnische Aufbau sowie die Rundumbeleuchtung. „Wir googeln jetzt schon viel und telefonieren umeinander“, schmunzeln Nachtmann und Schlegl unisono auf die Frage, wo das gebündelte Fachwissen her kommt.

Der Tank ist undicht....

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