Zunächst fällt die stattliche Größe ins Auge, dann der Kopf mit der feuerroten Kappe und einer schwarzen Gesichtsmaske. Gott sei Dank ist der Vogel so sehr in seine Nahrungssuche vertieft, dass auch noch Zeit bleibt, die Kamera zu holen und eine Serie an Aufnahmen zu schießen. Beim Heranzoomen wird erst die ganze Schönheit bewusst und die Vermutung, dass es sich um einen Grünspecht handeln könnte. Anschließende Recherchen im Internet bestätigen das Ganze und machen neugierig, was das Wesen und Leben des Grünspechts ausmacht.
Offenbar ist der Grünspecht ein Exot unter den Spechten. Den Kopf des Männchens schmückt neben der feuerroten Kappe und der schwarzen Gesichtsmaske ein roter, schwarz umrandeter Bartstreif. Beim Weibchen ist ein durchgängig schwarzer Streif. Ansonsten stehen die Weibchen den Männern in Schönheit, Farbenpracht, Größe und Gewicht kaum nach. Der Grünspecht war „Vogel des Jahres 2014“. Die Höhlen werden in alten, dicken Bäumen gebaut und dennoch findet man den Grünspecht wie in diesem Fall am Boden, denn er ist unermüdlich auf der Suche nach Ameisen – dem Lieblingsgericht der Grünspechte. Zwischen Morgengrauen und Dämmerung ist der Grünspecht unterwegs und bleibt seinem Revier treu. Grünspechte fliegen täglich die gleichen Routen und besuchen dieselben Plätze, um Ameisen zu finden. Und in den Gärten sind derzeit etwa unter den Gehwegplatten oder -steinen Ameisenparadiese vorzufinden. Auch die Jungvögel werden von Grünspechten fast ausschließlich mit Ameisen gefüttert. Die Brutzeit startet etwa zwischen April und Mai, Männchen und Weibchen wechseln sich dabei ab.
Charakteristisch sind Gesang und Rufe der Grünspechte. Das „kjückkjückkjück“ gleicht dem Lachen von Menschen und in der Balzzeit wird der Ruf zu einer langen lachenden Strophe ausgedehnt: „klüklüklüklüklü“. (cls)
