Kultur
Ein Heimatabend der besonderen Art

Beim Bäckerwirt gab es Musik, Schauergeschichten und Gesang.

24.10.2017 | Stand 16.09.2023, 6:29 Uhr

Weithin bekannt ist das Katzberg-DuoTrio mit Christoph Hänsen (Gitarre), Hias Baumgartner (Akkordeon) und Stefan Urban (Bariton).

Am Freitag fand beim Bäckerwirt in Chamerau ein waidlerischer Heimatabend statt. Mit dabei waren Wolfgang Schreil alias Woid Woife, der anhand einer Bilderpräsentation, einen Vortrag über die Tierwelt im Arbergebiet hielt. Sepp Probst, bekannt durch die Facebookseite „Mystischer Bayerischer Wald“, las aus seinen Heimatbüchern über die Sagenwelt des Bayerischen Waldes. Für die musikalische Unterhaltung sorgte das „Katzberg DuoTrio“.

Die Moderation des Abends übernahm „Hias Baumgartner“ bekannt vom Arberwaldradio. Den Auftakt lieferte das „Katzberg DuoTrio“. Schon zu Beginn animierten sie mit ihren Liedern wie „Mia san vom Woid dahoam“ zum Mitsingen. Die Faszination, heimische Tiere aus der Nähe zu beobachten, hatte den „Woid Woife“, schon in der Kindheit gepackt, wie er erzählte, und wie es in seinem Buch „Zurück zur Natur“ zu lesen ist. Als es ihm gesundheitlich schlecht ging, konnte er nach etlichen Operationen in der Waldeinsamkeit Kraft schöpfen und seine Genesung fördern.

Er zeigte Fotos vom Hermelin und stellte die Singvögel des Waldes vor. „Jeder soll begreifen, dass wir mit unserem Wald einen Schatz besitzen, der Achtung und Schutz verdient.“ Nach einer kurzen Pause und einigen Liedern vom „Katzberg DuoTrio“ nahm Heimatforscher Josef Probst aus Regen seine Zuhörer mit auf eine Wanderung zu mystischen Orten wie den Teufelstisch bei Bischofsmais, den „Weizriegel“ bei Katzenbach oder die Opferschalen der Kelten in Felsformationen. Passend zu den schaurigen Erzählungen von Josef Probst, kamen die „Woid Kramperl“, eine Gruppe düsterer Gestalten aus dem Zellertal, nach dem Auftritt des Heimatforschers in die abgedunkelte Wirtschaft und ließen die Zuhörer erstarren.

Gruslige Gestalten tanzten und rannten – so etwa der Krampus, der Percht, Teufel, Bluadige Luzier mit blutunterlaufenen Augen und Hexen mit Hörner und Ziegenfell – durch die Wirtschaft und umgarnten die Zuhörer, umrahmt von mystischer Musik und Glockengeläut.

Der Anführer der Gruppe sprach dann noch zu den vielen Gästen: „Liabe Leit, lust ma auf, wos heid passiert! Aus’n dunkln duifen Woid, de Glocken ganz laut hoit. Da Krampus stroft mit seiner Rutn, aber nur de Baisn, net de Guadn. Hexen san schiach und waid, Hexen san bais und oid, drum hausens im Woid. Hexen san mit’m Krampal im Bund. Hexen san für ois a übler Grund.“

Noch lange saßen die Gäste danach bei flotten Klängen, fröhlichen G’sangln und schöner Musi vom „Katzberg DuoTrio“ beisammen. Zwischendurch standen die Akteure auch für Fragen der Gäste Rede und Antwort. (che)