Generalversammlung
Einsatzzahl der Rötzer Feuerwehr hat sich verdoppelt

08.01.2023 | Stand 15.09.2023, 2:10 Uhr
Zu Ehren der verstorbenen Mitglieder erhoben sich die Feuerwehrler von den Plätzen. −Foto: Fotos: Hofmann

Von einer Verdoppelung der Einsatzzahlen auf 104 gegenüber dem Jahr 2021 hat der Kommandant Michael Dommer der Rötzer Feuerwehr berichtet. Traditionell am Dreikönigstag begrüßte Vorsitzender Martin Hofstetter die Mitglieder zur Generalversammlung.

Die Reihe der Ehrengäste war lang. An fünf verstorbenen Mitglieder wurde beim Totengedenken erinnert. Den Reigen der Grußworte eröffnete Bürgermeister Stefan Spindler. Das gesellschaftliche Leben hat wieder Einzug gehalten. Die Feuerwehr sei eine große Bereicherung für die Stadt. Für die Einsätze brauchen die Wehren eine vernünftige Ausrüstung. Dafür wurden 2022 insgesamt 77 000 Euro ausgegeben, informierter er. Die Unkosten aus dem Einsatz im Ahrtal wurden vollständig erstattet. Sorgen bereiten die gestiegenen Energiekosten.

Das Feuerwehrhaus wird in Angriff genommen. „Es muss ein gutes Architekturbüro ausgesucht werden,“ so das Stadtoberhaupt. Bis April soll das Büro die Ausschreibung vorbereiten. Bei der Regierung wurde der entsprechende Antrag laut ürgermeister Spindler bereits eingereicht.

Drei Tote im KBI-Bereich

Von 550 Einsätzen der 42 Feuerwehren im Kreisbrandinspektionsbereich Waldmünchen berichtete Norbert Auerbeck. Leider waren auch drei Todesopfer zu beklagen, so der Inspektor. Bei einem Großbrand in Birkhof waren insgesamt 29 Feuerwehren bis aus Tschechien gefordert. Insgesamt 500 000 Liter Wasser wurden zur Brandbekämpfung aus dem Silbersee geholt. Die Ausbildung nach Corona lief wieder gut an, bilanzierte er. Insgesamt 40 Leistungsabzeichen wurden abgelegt. Auch das neue Ü-40 Abzeichen findet Anklang.

Kreisbrandmeister Michael Sturm hatte für seinen Bereich Rötz 158 Einsätze zu vermelden. Besonders die Technischen Hilfeleistungen waren im Jahr 2022 sehr intensiv. Ging der Busunfall bei Grassersdorf noch glimpflich aus, konnte man das Leben von zwei Personen bei Unfällen nahe der Disco Rast und bei der Tankstelle Schmidtler nicht mehr retten. Die mobilen Sichtschutzwände hatten sich bei diesen Einsätzen bewährt. Sturm lobte die gute Zusammenarbeit untereinander. Dies zeigte sich, als man während des Unfalls bei der Tankstelle zu einem weiteren schweren Unfall nach Schönthal gerufen wurde und das HLF der Rötzer Wehr mit Einsatzkräften aus verschiedenen Feuerwehren besetzt werden konnte.

Sturm erwähnte elf Leistungsabzeichen und zwei Ü-40-Abnahmen. Der Übungsbetrieb, insbesondere auch die Absturzsicherung, wurde wieder aufgenommen.

Zum ersten Mal zu Gast war Thomas Schmidt, der neue Leiter der Polizeistation Waldmünchen. Seit November habe er diesen Posten inne. „Mir ist die Bedeutung des Feuerwehramtes bewusst!“, unterstrich er. Die Polizei wisse die tägliche Unterstützung der Wehren zu schätzen. „Es ist ein erfreulicher Termin für mich heute.“

Man könne die Verbundenheit zwischen der Feuerwehr und der Polizei nicht genügend würdigen. „Wir sind froh, dass es euch gibt“, so die lobenden Worte von Schmidt.

Aktive Blaulichtbande

Von geordneten Finanzen berichtete Kassiererin Kristin Hofmann, ehe Martin Hofstetter seinen Bericht gab. Pandemiebedingt seien die Veranstaltungen der Feuerwehr zögerlich angelaufen. Am 1. Mai stellte die Blaulichtbande einen Maibaum am Marktplatz auf. Bei der Dorfheldentour half die Feuerwehr bei den Aufbauarbeiten und versorgten die Besucher mit Kaffee und Kuchen.

Anfang August hielt die Jugendblaskapelle Heinrichskirchen eine Marschprobe ab. Nach drei Jahren Pause gab es wieder einen Kindernachmittag. Am Abend wurde im Gerätehaus ein Gottesdienst abgehalten mit anschließendem gemütlichem Beisammensein. Bei der bayernweiten Aktion „Lange Nacht der Feuerwehren“ machte man die Bevölkerung auf die vielseitigen Aufgaben der Feuerwehr aufmerksam. Auch besuchte man Veranstaltungen von Nachbarvereinen. Der Mitgliederstand der Rötzer Wehr beläuft sich auf 293 männliche und 81 weibliche Mitglieder.

Zum Schluss seiner Ausführungen hob Kommandant Michael Dommer einen Kameraden besonders hervor. Dieser unterstützt die Wehr kontinuierlich bei der Zusammenarbeit mit der Hundeschule.

Seit vielen Jahren ist die Zentrale Diensthundeschule der Bayerischen Bereitschaftsolizei Herzogau zu Gast im Gerätehaus. Aufgrund der vielen „Fremdgerüche“ im Gerätehaus ist dieses Objekt bestens geeignet, um die Hunde auf Einsätze vorzubereiten. Die Feuerwehr bedankte sich ganz herzlich bei Mitglied Franz Reindl für die stets zuverlässige Unterstützung. Er ist „immer zur Stelle, wenn die Hundeschule da ist.“

Ausblick auf 2023

Ernennung:Bevor Vorsitzender Martin Hofstetter zum Ausblick auf 2023 gab, stellte er den Antrag an die Versammlung, dass Leonhard Hofstetter zum Ehrenmitglied ernannt werden soll. Dieser Antrag wurde einstimmig bewilligt und so kann die Ernennung vorbereitet werden.

Aktivitäten:Am Sonntag, 12. Februar, hält die Feuerwehr wieder einen Kinderfasching im Fürstenkasten ab. Am 1. Mai soll es in diesem Jahr einen „großen und kleinen“ Maibaum am Marktplatz geben. Der Kindernachmittag ist für den 19. August in gewohnter Weise geplant. Im Herbst soll ein Ehrenabend abgehalten werden.

Alarmierung:Unter dem Punkt Sonstiges fragte Marianne Niebauer, warum beim Warntag am 8. Dezember in Rötz die Sirenen nicht anliefen. Kreisbrandinspektor Norbert Auerbeck führte dazu aus, dass die Sirenen im Landkreis Cham momentan noch reine Feuerwehrsirenen seien und daher kein Warnsignal empfangen können. Nach der Umstellung auf Digitalsirenen werden dann auch diese bei einer offiziellen Warnung anlaufen.

− whg