Gedenken Erinnerung an Musikanten
Der Oberpfälzer Volksliedkreis stellte sechs neue Totenbretter für begnadete Sänger und Musikanten vor.

Stamsried.Frischer Wind, ein Mailüftchen, wehte über die Gedenkstätte, die Blätter des nahen Waldes rauschten, als der Vorsitzende des OVK des Bereiches Cham, Pepp Deiminger, Pfarrer Martin Schultes, die Volksmusikfreunde und Marienverehrer willkommen hieß. Er dankte der Familie Pongratz, die seit 40 Jahren die Gedenkstätte pflegt. Mit dem Marienlied „Meerstern ich dich grüße…..o Maria…..“ unter musikalischer Begleitung der Blasmusik Lößl und dem „Ave, Ave, Ave Maria“ der Familienmusik Lößl stimmten sich die Marienverehrer auf die kommende Stunde ein. Totenbretter erinnern an die vielen mittlerweile verstorbenen Sänger, Volksmusikanten und Förderer der Volksmusik. Alljährlich treffen sich hier im Mai Volksmusikfreunde zum Gedenken ihrer Verstorbenen.
Ruhestandspfarrer Martin Schultes, dessen Wohnhaus in der Nähe der Gedenkstätte liegt, freute es auch in diesem Jahr wieder, die besondere Verehrung der Gottesmutter in seiner Heimat durch verbindende Worte, eine kurze Predigt und den Segen begleiten zu dürfen. Schultes ging auf den idyllischen Platz der Gedenkstätte ein und sagte unter anderem: „Gott ist wohl der größte aller Künstler. Die Blumen der Wiesen, die unterschiedlichen Blätter der Bäume zeugen von der Größe Gottes ohnegleichen. Die Totenbretter erinnern uns an die Musiker unserer Heimat, die mit ihren Melodien Freude verbreitet haben.“ Schultes lobte alle, die hier eine würdige Gedenkstätte geschaffen haben. Er ging auf den unseligen Krieg in der Ukraine mit den unglaublichen Zerstörungen ein und sagte: „Marienverehrer vieler Länder haben einen Brief an Putin geschrieben und bitten, dem gefährlichen Tun Einhalt zu gebieten.“ Weisen der Volksmusik, Instrumental- und Gesangsbeiträge wechselten sich mit Gebeten zur Gottesmutter ab.
Paul Pongratz stellte anschließend sechs neue Totenbretter vor, die kürzlich errichtet oder überarbeitet wurden und die Pfarrer Martin Schultes segnete. Dies sind: Martha Brandl aus Gillisberg, die 2020 verstarb und Gründungsmitglied des OVK war, Helmut Wallner, der 2019 verstarb und Gründer der Ulrichsgrüner Stubenmusi war, Hans Eger, der 2019 verstarb und Ehrenmitglied der Tännesberger Moila war, Andreas Lößl aus Pilmersried, der 2021 verstarb und ein begnadeter Musiker und Sänger war. Die Volkstanzgruppe Schönsee fasste drei Totenbretter auf eines zusammen und ließ dieses für ihre verstorbenen Mitglieder neu errichten, das Totenbrett der Wirtsleute von Katzberg wurde nach dem Tod von Max Lehneis ergänzt und neu beschrieben.
Pepp Deiminger dankte vor allem Pfarrer Schultes, den teilnehmenden Gruppen und den vielen Besuchern. Ferner dankte er dem Markt Stamsried mit Bürgermeister Herbert Bauer für die Betreuung der Gedenkstätte. Im Anschluss traf sich die Vorstandschaft des OVK mit Pfarrer Martin Schultes im Zedernhof zur Sitzweil. (rjm)
Weitere Artikel aus diesem Ressort finden Sie unter Cham.