Heimat
Erinnerungen an einen Festtag in Grafenwiesen

Zwei Jahrzehnte ist der feierliche Abschluss der Kirchenrenovierung jetzt her. Für das Gemeinschaftswerk gab es großes Lob.

18.03.2021 | Stand 16.09.2023, 3:50 Uhr
Heinz Pletl
In frischem Glanz: die Pfarrkirche im Jahr 2001 nach der Renovierung −Foto: Heinz Pletl

Vor rund 20 Jahren, am 27. Mai 2001, feierte die Pfarrei Grafenwiesen den Abschluss der bislang letzten Kirchenrenovierung. Das ganze Dorf war auf den Beinen, um Gott für das gelungene Werk zu danken.

Von 1920 bis 1923 wurde in Grafenwiesen unter größten finanziellen und handwerklichen Anstrengungen die Pfarrkirche Heilige Dreifaltigkeit gebaut. In dieser armen Zeit war größte Sparsamkeit gefordert. Die Männer fleißig Hand an und demonstrierten Gemeinschaftssinn. Jeder trug auf die eine oder andere Art zum Gelingen des Bauwerks bei. Die damalige Zündholzfabrik Allemann unterstützte das Vorhaben und stellte wochenlang Arbeitskräfte und Maurer zur Verfügung.

Ein festlicher Tag

Im Mai 2001 war es so weit: Prälat Robert Hüttner von der Bischöflichen Finanzkammer Regensburg beging mit Pfarrangehörigen, Honoratioren und vielen auswärtigen Gästen, unter ihnen der damalige Landrat Theo Zellner einen festlichen Tag: Die renovierte Pfarrkirche erstrahlte in frischem Glanz. In ergreifender Weise gestaltete Organist und Kirchenmusiker Roland Häring den feierlichen Dankgottesdienst mit der Gounod-Messe mit.

Von den damaligen Feierlichkeiten in Grafenwiesen wird erzählt: Prälat Robert Hüttner meinte „die Kirche gibt dem Ort erst ein Gesicht.“ Er kam in die Regentalgemeinde, um mit den Pfarrangehörigen zu feiern. BGR Pfarrer Karl Schmid gab zu verstehen, dass die Generalrenovierung innen und außen nur durch den einmaligen Zusammenhalt und die harmonische Zusammenarbeit aller möglich war. Pfarrgemeinderatssprecher Rudolph Kolbeck freute sich über ein nun freundlicheres und helleres Gotteshaus und besonders über den am Torbogen vor dem Presbyterium erstrahlenden Schriftzug „Gepriesen sei die heiligste Dreifaltigkeit und ungeteilte Einigkeit“.

Wie 1991 dem Heftchen „Auszüge aus der Pfarrchronik“ von Hedi Häring und Zenta Pletl weiter zu entnehmen ist, war ein Jahr vorher ein Teil des Außenputzes an der Nordseite der Kirche zum Friedhof hin erneuert worden. Damit ist dokumentiert, dass in all den Jahren seit Bestehen der Kirche stets auf einen guten Zustand des Bauwerks geachtet wurde. Weil der Dachstuhl der Kirche die Nordmauer nach außen schob, musste sie mit Eisenstangen befestigt werden. Eine Warmluftheizung wurde installiert. Sprünge und Schäden im Mauerwerk wurden repariert.

Ein langer Weg

Ein Zuschuss der Diözese Regensburg, Spenden der Gemeinde und Vereine sowie eine Haussammlung führten zum Erfolg der Aktion „Kirchenrenovierung“. Bürgermeister Josef Ritzenberger erinnerte an den langen Weg der Sanierung. Mit den größten finanziellen Anstrengungen und unter Mithilfe aller sei es gelungen, das Werk zu vollenden. Die Solidargemeinschaft habe sich bewährt. Gemäß dem Sanierungskonzept des Bischöflichen Baureferat sei es für eine kleine Kirchenstiftung wie Grafenwiesen nicht leicht gewesen, der Kostenschätzung von 1,4 Millionen D-Mark zuzustimmen und die Sanierung in Angriff zu nehmen, so die Aussage von Regensburg.

Und wie ist es heute um das Gotteshaus bestellt? Der Zahn der Zeit nagt sichtbar an der Kirche. Feuchtigkeit im Mauerwerk lässt sich ebenso wenig leugnen wie Abnutzungserscheinungen an diversen Stellen. Außerdem knirscht es im Gebälk, 2020 rieselte an einer Stelle Putz von der Decke, Risse treten auf. Vor einem Jahr wurde in einer großangelegten Aktion der Holzwurm im Gotteshaus beseitigt. Die Innen- und Außenrenovierung ist derzeit voll im Gange. Nun hoffen die Grafenwiesener, dass ihre Kirche bald wieder in neuem Glanz erstrahlt. (khp)