Glaube Fest der Hoffnung
Pandemiebedingt verlief die Feier der Osternacht anders als gewohnt. Doch Stadtpfarrer Karl-Heinz Seidl fand Worte der Zuversicht.

Furth im Wald.Ostern ist für die Christen der Höhepunkt im kirchlichen Jahr. Coronabedingt war heuer vieles anders als gewohnt: kein Chorgesang, keine Orchester-Messe, kein Osterfeuer mit Steckerlbrennen in der Osternacht. Aber: Heuer war im Gegensatz zu 2020 die Pfarrgemeinde nicht ausgesperrt, auch wenn man sich zur Teilnahme an den Feiern wegen der strengen Hygiene-Vorschriften vorher anmelden musste.
Zu Beginn der Osternachtliturgie segnete Stadtpfarrer Karl-Heinz Seidl das am Kirchenvorplatz lodernde Osterfeuer, an dem er die Osterkerze entzündete. Die im Dunkel der Kirche versammelten Christen konnten per Lautsprecher daran teilhaben.
Glorreiche Auferstehung
„Christus ist glorreich auferstanden vom Tod. Sein Licht vertreibt das Dunkel der Nacht“, heißt es im Segensgebet für die neue Kerze. Von der Flamme des gesegneten Osterlichts gaben die Ministranten das Licht weiter an die Gläubigen. Nach und nach erhellte sich der Kirchenraum.
„Dies ist die Nacht, in der Christus die Kette des Todes zerbrach und aus der Tiefe als Sieger emporstieg“, heißt es im feierlichen „Exultet“, dem Osterlob und Höhepunkt der Lichtfeier, vorgetragen vom Geistlichen. Durch drei alttestamentliche Lesungen der Lektoren Elisabeth Würz und Gemeindereferent Martin Kellberger wurden die Taten Gottes an den Menschen verkündet. Dazwischen sang Kantor Friedrich Gehring Psalmtexte.
Seit Gründonnerstag schwiegen Glocken und Orgel. . Doch in der Osternacht erstrahlte beim Gloria der Kirchenraum und festliches Glockengeläute vom Kirchturm und im Altarraum sowie Trompeten- und Orgelschall (Blasius Körner und Wolfgang Kraus) verkündeten: „Jesus Christus ist von den Toten auferstanden“.
Stadtpfarrer Karl-Heinz Seidl, zeigte er in seiner Predigt auf, dass Ostern ein Fest der Hoffnung sei, auch wenn diese Zeit wenig Anlass zur Freude gebe. Corona sei „eine zusätzliche Last zu allen Lasten, die wir ohnehin zu tragen haben“. Könne man trotz Singverbot, Abstand und Maskenpflicht überhaupt Ostern feiern ? „Ja, man kann es sogar sehr gut. Denn wenn die Welt heil und frei von Leid und Schuld wäre, dann wäre das Fest der Auferstehung überflüssig“ sagte Seidl. Zu dem Bekenntnis „am dritten Tage auferstanden“ gehörten auch Dornenkrone, Kreuz, durchbohrte Hände und Füße sowie der Todeskampf Jesu.
Gott – Licht und Leben
Darum sei Ostern ein Fest für Menschen, die ein Kreuz zu tragen hätten. Pfarrer Seidl: „Mit der Auferstehungsfeier feiern wir Jesus, der mit uns geht. Selbst wenn uns die Pandemie noch länger begleiten wird, sollen die Christen Hoffende sein hin auf Gott, der unser Licht und unser Leben ist.“
Nach der Predigt folgten die Weihe des Taufwassers und die Erneuerung des Taufversprechens. Die Gläubigen wurden dann in Erinnerung an ihre Taufe mit dem Osterwasser besprengt. Auch in Furth ist es Brauch, dass vor dem Schlusssegen die Osterspeisen geweiht werden. Viele Körbchen standen auf den Stufen vor dem Altar. Stadtpfarrer Seidl dankte allen, die zum feierlichen Ablauf des Gottesdienstes beitrugen. Sein Dank galt auch Gudrun Kirschbauer mit Team für den Kirchenschmuck. (fde)
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