Zum Gedenktag an den überlieferten Todestag der Apostel und Kirchenväter Petrus und Paulus erweisen die Chamerauer alljährlich ihren Kirchenpatronen die Ehre. Salutschüsse eröffneten den Feiertag und weckten die Bürger. Es ist Kirta, wie das Fest Kirchweih hier genannt wird. Der Kirta-Tag war ein Tag wie aus dem Bilderbuch – mit weiß-blauem Himmel.
„Hochgelobt und gebenedeit sei das allerheiligste Sakrament des Altars, von nun an bis in Ewigkeit“, hallte es am Sonntag durch Chamerau. Die Pfarrei feierte ihr Patrozinium mit Gottesdienst und Prozession. Kirchliche und weltliche Vereine sowie zahlreiche Gläubige nahmen teil. Unter den Klängen der Blaskapelle Kerscher zogen die Vereine in die geschmückte Kirche ein.
Der Sache Jesu dienen
Pfarrer Kilian Limbrunner und Diakon Harald Schneider zelebrierten einen feierlichen Gottesdienst. Limbrunner richtete sein Augenmerk darauf, dass die Kirche Jesu viele höchst unterschiedliche Glaubenszeugen und Mitarbeiter brauche, die sich als tragfähige Gemeinschaft Gleichberechtigter verstünden und der Sache Jesu in Wort und Tat dienten. Der leidenschaftliche, aber wankelmütige Fischer Petrus und der weltgewandte Ex-Pharisäer Paulus, sie harmonierten nicht immer miteinander, so Limbrunner. „Auch heute gehören Konflikte, Durststrecken, Phasen des Durcheinanders zum Gemeindeleben dazu.“ Der Geistliche weiter: „Wir brauchen solche Leitbilder des Glaubens. Das Patrozinium erinnert uns daran, dass die Kirche ein geistgemachtes Haus ist und von Menschen gelebt wird.“
Dazu gehörten in besonderer Weise die Heiligen. Die hl. Petrus und Paulus hätten unermüdlich den Glauben verkündet. Pfarrer Limbrunner erinnerte an die Namenspatrone, die als Schutzpatrone und Fürsprecher in vielen Lebenssituationen gegenwärtig seien. „Mehr noch haben die Heiligen jedoch vielen Menschen geholfen, ihren Glauben wiederzufinden“, sagte er und rief dazu auf, die Anliegen von Petrus und Paulus zur Erneuerung und Einheit des Glaubens zu Anliegen der Menschen zu machen.
„Mit unserem missionarischen Eifer ist es nicht mehr so weit her“, sagte Limbrunner. 21 Männer würden in fünf bayerischen Bistümern zu Priestern geweiht, viel zu wenige für die 700 Seelsorgestellen. „Als Pfarrer bin ich trotz der 21 Neupriester dafür sehr dankbar“, sagte er. Sein Wunsch: Diese Priesterweihen sollten dafür stehen, dass wieder mehr junge Christen für die Kirche gewonnen werden könnten.
An der Kirchweihprozession bei herrlichem Sommerwetter nahmen die Blaskapelle Kerscher, die weltlichen Vereine der Feuerwehren Chamerau und Staning, die Krieger und Reservistenkameradschaft, der Trachtenverein, die Landjugend, die MMC und der Frauenbund mit ihren Uniformen, Trachten und Fahnen teil. Dahinter folgte das Allerheiligste, das Pfarrer Limbrunner unter dem Baldachin zum ersten Altar und Diakon Schneider zum zweiten Altar trug. Die Mitglieder des Pfarrgemeinderats und der Kirchenverwaltung folgten. Bürgermeister Stefan Baumgartner und die Mitglieder des Gemeinderats Chamerau repräsentierten die politische Gemeinde. Abgeschlossen wurde der festliche Zug von zahlreichen Gläubigen.
Festlicher Abschluss
Beim ersten Altar – dieser war beim Bauhof in der Chamer Straße – und beim zweiten Altar in der Kötztinger Straße wurden einige Verse aus den Evangelien verlesen und nach dem Lobpreis der Segen Gottes erteilt. Auf dem Weg zur Pfarrkirche stimmten alle in das „Te Deum“ ein. Am Ende der beeindruckenden Feierlichkeit bedankte sich Pfarrer Limbrunner bei allen, die mitgeholfen haben, den Kirta-Tag vorzubereiten und durchzuführen. Als Abschluss spendete der Geistliche vor dem Gotteshaus den sakramentalen Segen. (che)
