Alle Hürden gemeistert
Feuerwehr Berndorf-Gmünd für Landesentscheid qualifiziert

25.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:40 Uhr
Steffi Bauer
Mit im Bild sind Bürgermeister Stefan Spindler, Kreisbrandrat Michael Stahl, Kreisbrandmeister Michael Sturm, Inspektionsjugendwartin Barbara Bindl, Jugendwarte, Betreuer und die Jugendmannschaft. Jugendwart Alexander Ruhland (3. v. r.) −Foto: Fotos: Daniel Forster

Das hat es in der Feuerwehrgeschichte der Stadt Rötz noch nicht gegeben: Dass sich ein Team bis zum Landesentscheid qualifizieren konnte. Die Jugendfeuerwehr Berndorf-Gmünd kann zu Recht stolz auf sich sein.

Aber nicht nur auf den 11. Platz von 22 beim Landesentscheid in Neutraubling vor einer Woche. Sondern auch auf die Schritte dorthin: Da war zunächst der Kreisentscheid Ende Mai in Cham, bei dem das Team einen überragenden zweiten Platz von 45 Jugendfeuerwehren erreichte. Und danach der Bezirksentscheid in Sulzbach-Rosenberg Anfang Juni - hier hat es die Jugendfeuerwehr Berndorf-Gmünd auf Platz 4 von 24 geschafft.

„Turnusmäßig sind wir an jedem Bundeswettbewerb der deutschen Jugendfeuerwehr beteiligt“, erläutert Jugendwart Alexander Ruhland, der sich ehrenamtlich seit mehr als zehn Jahren in dieser Position für die FFW Berndorf-Gmünd engagiert. Unterstützt wird er von den Jugendwarten Maximilian Dimpfl und Andreas Decker, beide Mitglied der Feuerwehr Rötz.

Dass in diesem Jahr der größte Erfolg sowohl in der Vereinsgeschichte als auch im Gemeindebereich Rötz erzielt werden konnte - darüber ist die Freude bei allen Beteiligten natürlich riesengroß. Das Erfolgsgeheimnis? „Eine gute Ausbildung, sportliche, ehrgeizige Jugendliche – und letztlich natürlich auch eine Portion Glück“, mutmaßt Ruhland. Zudem wahrscheinlich gute Nerven und eine ruhige Hand – denn die Umsetzung der Aufgaben, die beim Wettbewerb absolviert werden mussten, wurde von den Schiedsrichtern genauestens unter die Lupe genommen.

Die Herausforderung

Der Wettbewerb in Neutraubling bestand aus zwei Teilen, die es in sich hatten: In Teil A musste zunächst „ein fehlerfreier Löschangriff aus einem offenen Gewässer mit Hindernissen“ absolviert werden, schildert der leitende Jugendwart. Dabei habe jeder Teilnehmer als Hindernis einen fünf Meter breiten Wassergraben überspringen müssen. „Dann musste der Angriffstrupp eine Leiterwand begehen und der Wassertrupp eine Hürde überqueren“, so Ruhland weiter. „Der Schlauchtrupp musste einen langen Kriechtunnel durchschreiten.“ Am Ende dieses Teil hieß es, unter Zeitabnahme fehlerfreie Knote und Stiche binden.

Teil B war nicht minder anspruchsvoll. Er bestand aus einem Staffellauf über 400 Meter mit verschiedenen Hindernissen, der unter Zeitabnahme zu bewerkstelligen war. Erschwerend kamen verschiedene Hindernisse hinzu: das Aufrollen eines einfach fünfzehn Meter langen, gerollten C-Druckschlauches, das Überlaufen eines Laufbrettes, das Anziehen von Helm, Gurt und Handschuhen, das Zusammenkuppeln von Schlauch und C-Strahlrohr mit anschließenden Binden eines Knotens und das Werfen von Leinenbeutel durch eine Markierung. Nicht zu vergessen: die körperlich fordernden Aufgaben mussten bei schweißtreibenden Temperaturen gemeistert werden. Aber die Jugendfeuerwehrler kämpften sich durch – und meisterten die Aufgaben als starke Einheit.

Eine Teamleistung

Auch ohne starke Unterstützer an der Seite wäre ein solcher Erfolg nicht möglich gewesen, ist Ruhland überzeugt – das „Drumherum“ also ebenfalls eine Teamleistung. Dazu gehören „die Feuerwehr Rötz, die Übungsräumlichkeiten und Gerätschaften zur Verfügung gestellt hat, die Stadt Rötz, die für den Bustransport zum Landesentscheid gesorgt hat, die tatkräftige Unterstützung durch Bürgermeister Stefan Spindler und die Unterstützung von den Führungskräften der FFW Berndorf-Gmünd, der FFW Rötz und der KBI Bereich Waldmünchen“, zählt der Jugendwart auf. Gerade bei den Wettbewerben, freut sich Ruhland, habe sich gezeigt, dass die Jugendfeuerwehr die Gemeinschaft und den Zusammenhalt stärke – und wenn dann noch solche Erfolge hinzukommen, mache es einfach auch großen Spaß. Deshalb sein Appell an die Jugendlichen: „Kommt zu euren örtlichen Feuerwehren!“