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Feuerwehr ehrt auch digital

Die Chamer Inspektion beschreitet im zweiten Jahr der Pandemie auch auf Vereinsebene neue Wege bei gemeinsamen Treffen.

11.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:26 Uhr
Karl Pfeilschifter
Ehrungen auch online möglich: Kreisbrandrat Michael Stahl (r.) und Kreisbrandinspektor Marco Greil (l.) ehren den langjährigen Kommandanten der Feuerwehr Obertraubenbach Max Schoierer. −Foto: Karl Pfeilschifter

Außergewöhnliche Zeiten erfordern derzeit viele außergewöhnliche Maßnahmen und daher hat sich die Kreisbrandinspektion Cham dazu entschieden die Frühjahrsdienstversammlung, verbunden mit den Jahresversammlungen des Fördervereins, online abzuhalten. Diese fand nun am Freitagabend statt, und Kreisbrandinspektor Marco Greil hatte einen umfangreichen Bericht parat.

Grußwort des Landrates

„Die Sicherheit ist bei den Feuerwehren im Landkreis Cham in besten Händen. Das gilt auch in der Zeit der Pandemie!“ Dies unterstrich auch Landrat Franz Löffler in seinem virtuellen Grußwort.

Kreisbrandinspektor Marco Greil hatte einen umfangreichen Tätigkeitsbericht, natürlich geprägt von zahlreichen Corona-Einschränkungen, parat. „Das Jahr 2020 begann für uns alle eigentlich ganz normal“, sagte er. Die Folgen der ab März einsetzenden Einschränkungen durch die Corona-Pandemie seien bis zum heutigen Tag deutlich spürbar.

Unter der Pandemie litten natürlich die Ausbildungen, Lehrgänge und auch Wettbewerbe. Trotzdem fanden 28 Abnahmen von verschiedenen Leistungsprüfungen und einige Lehrgänge statt. Während der Feuerwehraktionswoche wurden nur Übungen in kleinen Gruppen durchgeführt. Zweimal übte auch der neugebildete Schlauchwagenzug der Inspektion.

Der Kreisbrandinspektor zeigte mit Bildern auch mehrere Anschaffungen von neuen Fahrzeugen auf und verkündete, dass die Feuerwehren des Bereiches aus Vereinsmittel zur Entlastung der Kommunen knapp 71000 Euro investiert hätten. Schwer zu leiden hatte während der Pandemie auch die Jugendarbeit, wo viele Aktionen abgesagt werden mussten. Er rief alle Führungskräfte dazu auf, auf die Jugendarbeit einen hohen Stellenwert zu legen, denn sie diene der Nachwuchswerbung und sichere die Zukunft jeder einzelnen Feuerwehr.

Das gleiche gelte auch für die Kinderfeuerwehr, von denen es bisher vier im Bereich gebe. Ein großes Lob zollte er der Frauenarbeit: 359 Frauen und 192 Mädchen leisten aktiven Feuerwehrdienst und sind nicht mehr wegzudenken. Sie sorgten oft für die Tagesalarmsicherheit. Marco Greil verlas auch den Bericht von Inspektionsjugendwart Thomas Schetschorke. So haben von den 47 Feuerwehren 44 eine Jugendgruppe mit 514 Jugendlichen. In drei Abnahmen erhielten 37 Jugendliche das Abzeichen der Jugendflamme.

Der Wissenstest im Herbst wurde in verschiedenen Formen durchgeführt. Den Kassenbericht des Fördervereins hatte Franz Engl parat. Kreisbrandrat Michael Stahl blickte auf ein „besonderes“ Jahr zurück. Corona-Pandemie, Hygienekonzepte, Infektionsschutzmaßnahmenverordnung und FFP2-Maske waren hier die großen bestimmenden Themen. „Wir werden diese Pandemie überstehen. Irgendwann, irgendwie wird es wieder normal werden“, munterte er die Feuerwehrler auf.

Er blickte auf einige Aktivitäten zurück. Die Führung habe stets versucht, die Feuerwehren auf dem aktuellen Stand zu halten, damit der Einsatzdienst bewältigt werden konnte. Es fanden zahlreiche Besprechungen statt. Die virtuellen Sitzungen haben sich hier bestens bewährt. Lob zollte er Benjamin Kreitinger für die Einführung von Office 365. Stolz zeigte sich Stahl über die Einführung einer einheitlichen Handyalarmierung sowie eines Einsatzinformationssystems. Weiter erläuterte er die Einführung der digitalen Alarmierung, die bis Ende 2022 abgeschlossen sein sollte.

Neue Konzepte erstellt

Fertig sei ein Stufenkonzept zur Vegetations- und Waldbrandbekämpfung. Ebenso werden die Kommunen bei der Planung eines langfristigen Stromausfalls unterstützt. „Es werden weiter brennen, es wird weiter Unfälle passieren und es wird weiter die Feuerwehr gebraucht werden“, meinte der Kreisbrandrat.

Landrat Franz Löffler bedauerte in seinem Grußwort, dass derzeit ein persönlicher Kontakt nicht möglich sei. Er verwies auf die vielen Einsätze auch in der Pandemiezeit, da auch hier Gefahren an der Tagesordnung seien und einfach zum täglichen Leben gehören. Erfreut zeigte er sich, dass die Bevölkerung nach wie vor hinter den Feuerwehren stehe.

Ehrungen sind auch in Pandemiezeiten und bei Online-Versammlungen möglich: KBR Stahl war es vorbehalten, fünf verdiente Feuerwehrler zu ehren und ihre Leistungen mit einer Laudatio zu würdigen. Urkunde und Ehrenzeichen werden zu einem späteren Zeitpunkt von KBI Marco Greil nach Hygienevorschriften überbracht. (cft)