Notfall
Feuerwehren üben die Öl-Katastrophe

Was tun, wenn die Mitteleuropäische Rohölleitung ein Leck hat? Genau diesen Fall übten EInsatzkräfte aus dem Landkreis Cham.

26.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:33 Uhr
Die Feuerwehren Rötz und Schönthal bereiten sich auf das Einbringen einer Ölsperre vor. −Foto: Benjamin Schlegl

Für den Ernstfall haben Feuerwehren aus den Landkreisen Schwandorf und Cham am Samstag die Bekämpfung eines Ölaustritts an der Mitteleuropäischen Rohölleitung (MERO) trainiert. Dabei kam nicht nur Sondermaterial zum Einsatz, es wurden auch die Zusammenarbeit und die internen Kommunikationswege optimiert. Am Ende zeigte sich der aufsichtsführende Ingenieur zufrieden mit der Übung.

Die Länge der MERO beträgt 344 Kilometer vom Tanklager Vohburg an der Donau über Waidhaus bis zum zentralen tschechischen Rohöl-Tanklager bei Prag. Davon liegen 179 Kilometer im Freistaat Bayern und wiederum 56 Kilometer im Landkreis Cham. Bei Rettenbach tritt die Leitung in den Landkreis Cham ein und verläuft über Falkenstein, Schorndorf, Pösing, Stamsried und Rötz, wo sie den Landkreis Richtung Oberviechtach verlässt.

Die Gesamtstrecke ist durch 54 Schieberstationen in verschließbare Abschnitte eingeteilt, wovon sieben im Landkreis Cham sind. Jährlich werden 10 Millionen Tonnen Rohöl mit einem Betriebsdruck zwischen 20 und 65 bar transportiert.

Leitstellen lösten Ölalarm aus

Mit Wathosen und Boot

Teilweise mussten die Einsatzkräfte die Gewässer in Wathosen oder mit einem Boot durchqueren, teilweise konnten die Sperren auch vom Ufer aus am Wasser angebracht werden. Die Feuerwehr Cham schickte ihr Erkundungsfahrzeug zur Abklärung einer etwaigen Explosionsgefahr. Für eine Entsorgung des Öls wurden Ölabsaug- und –entsorgungsgeräte bereitgehalten. Hierfür war primär die FFW Rötz mit Kommandant Michael Dommer verantwortlich.

Die Abschlussbesprechung fand in Kulz, Kreis Schwandorf, statt, wo der dortige Kreisbrandrat Christian Demleitner mit KBI Richard Fleck über den Übungsverlauf berichtete. Die Führungskräfte bescheinigten den Wehren schnelles und umsichtiges Handeln und eine gute Zusammenarbeit.