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FFW Willmering sagt Fest ab

Die Feier des 150-Jährigen wird ersatzlos gestrichen. Die Verantwortlichen zogen für zwei Jahre Bilanz.

22.08.2021 | Stand 16.09.2023, 0:50 Uhr
Die Feuerwehr Willmering legt großen Wert auf die Ausbildung. −Foto: Hans Schmelber

Die wichtigste Entscheidung, die getroffen wurde, gleich voraus. Unter TOP 13 verkündete der Vorsitzende Simon Steinkirchner: „Im März 2020 haben wir uns entschlossen, das für Juli geplante Gründungsfest „150 Jahre FFW Willmering“ zu verschieben“, erinnerte er. „Die Planungen lagen seither auf Eis. Über den Sommer hinweg besserte sich die Lage, und wir waren guter Dinge, dass das Fest 2020 stattfinden kann. Jedoch kam es anders als gedacht, so dass wir uns im Frühjahr dieses Jahres im Festausschuss entschieden, das geplante Jubiläum ersatzlos abzusagen.“

In der Sitzung vom 9. Juli wurde der Festausschuss aufgelöst und das Kapitel somit geschlossen. Ob 2025 oder 2030 ein Jubiläumsfest stattfindet, wird die Feuerwehr in den kommenden Jahren entscheiden. Für die Unterstützung aller Beteiligten sagte Steinkirchner ein herzliches Dankeschön. „Ohne solch einen Zusammenhalt im Verein wären solche Anstrengungen undenkbar“, so der Vorsitzende.

Pünktlich um 19.30 Uhr begann die Jahresversammlung für die Jahre 2019 und 2020, coronabedingt in der Schulturnhalle. Gut 40 Mitglieder waren gekommen und der Vorsitzende begrüßte eine lange Reihe von Ehrengästen.

Mit Datum 31. Dezember 2020 hat die Feuerwehr Willmering 330 Mitglieder. Davon sind 178 aktiv und darunter sind auch 20 Jugendliche, begann der Vorsitzende seinen Rückblick. „Um auch einen Beitrag zum Erhalt der Wirtshäuser in Bayern zu leisten, wurden Sitzungen und Treffen, soweit es möglich war, im Gasthaus Wagner in Willmering abgehalten“, führte Steinkirchner aus und hatte für 2019 viel zu berichten.

Höhepunkte waren das Grillfest beim Gerätehaus, der viertägige Vereinsausflug nach Trier sowie die Hubertusmesse mit musikalischer Gestaltung durch die Jagdhornbläser. Neben den vielen Vorbereitungen und Veranstaltungen im Vorblick auf das anstehende Gründungsfest gab es 2019 noch weitere eigene Veranstaltungen und Besuche anderer Events.

Lockdown durchkreuzte Pläne

Ganz anders verlief 2020. Ende Januar, als die Ankleide der Uniformen sowie die Bierprobe in Rhan stattfanden, glaubte noch niemand an ein jähes Ende. Am Vorabend des 13. März wurde die Jahresversammlung abgesagt. Eine Woche später war Lockdown. Die bereits terminierten Veranstaltungen fanden nicht statt. Hierzu gehörten der Bittgang fürs Fest, das Patenbitten, der Fototermin – und schließlich das Fest. Am 6. November besuchte eine kleine Abordnung den Gottesdienst in der Willmeringer Kirche. Aufgrund der Einschränkungen war im Anschluss kein Kameradschaftsabend möglich. 2020 endete mit dem Besuch des Volkstrauertags in Waffenbrunn.

Kommandant Rudi Ried berichtete über 27 Einsätze 2019: acht Mal Brand, 18 Mal technische Hilfeleistungen und eine Sicherheitswache – insgesamt 426 Einsatzstunden. Viele Lehrgänge wurden von den Mitgliedern besucht, etliche Übungen wurden absolviert, viele Dienstbesprechungen waren, und eine Leistungsprüfung „Gruppe im Löscheinsatz“ fand mit sehr gutem Erfolg statt. Ein Höhepunkt war die Beschaffung von 30 neuen Schutzanzügen seitens der Gemeinde.

2020 war die Wehr 25 Mal im Einsatz: fünf Mal Brand und 20 technische Hilfeleistungen –insgesamt 247 Einsatzstunden, 108,7 Stunden davon allein beim Brandeinsatz bei der Stegmühle. Auch 2020 fand eine Leistungsprüfung „Gruppe im Löscheinsatz“ erfolgreich statt. 2021 wurde man auch mit dem Führungsfahrzeug Willmering 11/1 Mitglied in der Schlauchwagengruppe. Der Kommandant dankte der Führungsspitze sowie der Gemeinde für die sehr gute Unterstützung – und ebenso seiner Mannschaft.

Sieben Einsätze mit Atemschutz

„Fünf Brandeinsätze mit Atemschutz waren 2019 zu verzeichnen“, begann der 2. Kommandant Günter Hartl seinen Bericht. 2019 waren auch acht Übungen, zwei davon in Furth. Ende 2019 waren zwölf Feuerwehrkameraden in der Atemschutzgruppe. 2020 waren es zwei Brandeinsätze mit Atemschutz und zwei Übungen in der Atemschutzstrecke in Furth im Wald, beendete Hartl seinen Bericht.

„Ich möchte mich bei der Vorstandschaft unserer Feuerwehr für die Unterstützung in jeglicher Situation bedanken“, stellte Steinkirchner zum Abschluss fest. Nicht zu vergessen seien die vielen Kameraden, die bei Übungen, Einsätzen und Vereinsaktivitäten immer in großer Anzahl zur Stelle sind. Dank gelte auch der Jugendgruppe, an die der Vorsitzende appellierte: „Bleibt mit dem gleichen Elan wie bisher dabei, Ihr setzt den Grundstein für die Zukunft unseres Vereins!“