Eine erste Zwischenbilanz nach dem grandiosen Erfolg bei der Kommunalwahl 2020 zogen die Freien Wähler am Freitag bei einer „verspäteten Wahlparty“ im „Hex’nheisl“. „Wir brauchen junge Leute, die sich für Politik interessieren“, warb Ortsvorsitzender und Fraktionsführer Robert Riedl um eine weitere Aufstockung des über 100 Mitglieder starken Ortsverbandes. Beispiele wie der Erfolg von Julian Preidl, der auf Anhieb in den Stadtrat und den Kreistag gewählt wurde und als Mitbewerber um den Landratsposten die zweitmeisten Stimmen (12,5 Prozent) unter fünf Kandidaten erreichte, machten Mut zum politischen Engagement.
Die Wiederwahl von Bürgermeister Markus Hofmann mit 82,5 Prozent der gültigen Stimmen (bei einer Gegenkandidatin) nannte Riedl einen ebenso durchschlagenden Erfolg wie rund 30 000 Stimmen für die Kandidaten der Freien Wähler im Stadtrat (was zwei Stadträte mehr als bisher bedeutete) und fast 400 000 Stimmen für die FW bei der Kreistagswahl. Von den sieben Kreisräten der Freien Wähler kämen alleine fünf aus Bad Kötzting, wobei Markus Hofmann das viertbeste Ergebnis landkreisweit erzielt habe. Als Erfolg wertete Riedl auch, dass mit Jürgen Heigl erstmals seit 1971 ein Bürger der ehemaligen Gemeinde Liebenstein in den Stadtrat gekommen sei.
„Ich will nahe an den Bürgerinnen und Bürgern sein“, sagte Bürgermeister Markus Hofmann in seiner ersten Zwischenbilanz nach den Wahlen vom 15. März 2020. Niemand habe damals gewusst, wie die Wahl ausgeht, „und niemand wusste, dass Corona vor der Tür steht“, sagte Hofmann. Er freue sich, dass langsam wieder Normalität in den Alltag komme, denn die Stadt habe „Riesenprojekte“ in Arbeit, beispielsweise die Erweiterung der Förderschule und der Kindertagesstätte von Arche Noah, ebenso Straßenbauprojekte. „Wirtschaftlich stehen wir gut da“, merkte der Bürgermeister an, 2021 würden wieder Mehreinnahmen aus der Gewerbesteuer erwartet. Dennoch gehe der Abbau des vor sieben Jahren übernommenen Schuldenberges konsequent weiter. Der Neubau an der Westumgehung, am ehemaligen Aschenbrenner-Gelände, werde diesen Bereich näher an die Innenstadt anbinden, der geplante Neubau von Karl-Heinz Dattler in der Innenstadt werde auch von der Städtebauförderung kritisch begleitet. „Ich versuche, alle anzuhören“, erklärte der Bürgermeister. Letztlich müsse er mit dem Stadtrat alle Interessen unter einen Hut bringen. Die Tatsache, „dass sich in Bad Kötzting so viel tut, ist ein Zeichen für mich, dass wir interessant sind“.
Bevor Robert Riedl als Dank an alle Kandidaten und Unterstützer zu einem warmen Büfett einlud, stellte sich Bundestagskandidat Christian Schindler kurz vor. FW-Kreisvorsitzender Hans Kraus gratulierte noch einmal zu dem „tollen Ergebnis“ bei der Kommunalwahl. Die Bad Kötztinger Freien Wähler hätten viele frische Ideen eingebracht und sich mit großem Einsatz als zweitstärkste politische Kraft im Landkreis behauptet. Mit drei Ministern und zwei Staatssekretärsposten seien die Freien Wähler auch in der Landespolitik stark präsent. „Unsere Politik ist schon immer klimafreundlich“, machte Kraus deutlich. Bei Prognosen um die acht Prozent bei der bevorstehenden Bundestagswahl könnten die Bürger mit Zuversicht die Freien Wähler und ihre Kandidaten ankreuzen.
Christian Schindler strebt ein Bundestagsmandat an.
