Wahlkampf
Freie Wähler wollen „Probleme anpacken“

Der Kreisverband um Hans Kraus und Spitzenkandidat Christian Schindler startet zuversichtlich.

06.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:24 Uhr
Vera Knoll
Die Freien Wähler müssen „dringender den je in den Bundestag“ (v. li.): Hans Kraus, Christian Schindler, Tanja Schweiger und Dieter Jäger. −Foto: Vera Knoll

Parteifreunde aus dem Landkreis Cham sowie den Nachbarlandkreisen Schwandorf und Regensburg und der Spitzenkandidat der Freien Wähler, Christian Schindler, läuteten in der Stadthalle Roding den Bundestagswahlkampf ein. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von Peter Roider und Thomas Ederer aus Waffenbrunn.

Roding sei ein besonderer Ort für die „Freien“, erinnerte Kreisvorsitzender Hans Kraus, denn hier hatte ihre Bürgermeisterkandidatin Alexandra Riedl im ersten Wahldurchgang ihre drei Mitbewerber besiegt. Rodings 2. Bürgermeister Dr. Reinhold Schoierer lobte den großen sportlichen Kampfgeist Christian Schindlers, der ihm in der Politik sicher weiterhelfe.

Hans Kraus legte die grundlegenden Punkte des Wahlprogramms dar. Gerade die Corona-Pandemie sowie die jüngste Flutkatastrophe in Westdeutschland hätten die Missstände der deutlichen Politik deutlich sichtbar gemacht, und die Probleme aus den 16 Jahren Kanzlerschaft Merkels „müssen von uns und den nachfolgenden Generationen abgearbeitet werden“. In Anknüpfung an Alexander Dobrindts Äußerung – eine Stimme für die Freien Wähler sei eine Stimme für den Papierkorb – hatte Kraus einen Papierkorb mitgebracht und meinte: „Stimmen für den Papierkorb füllen ihn – und bringen uns nach Berlin!“

Auch 2013 und 2017 hätten sich die „Freien“ am Rennen um die Sitze in Berlin beteiligt. Allerdings seien die neusten Umfragewerte wohl der Anlass für andere Parteien, sich zu abfälligen Bemerkungen in den Medien hinreißen zu lassen.

Spitzenkandidat Christian Schindler selbst formulierte mit einem Rückgriff auf seinen Vorredner Kraus: „Jetzt lacht keiner mehr über uns!“ Er wolle Probleme anpacken und nicht vor sich herschieben. Dazu zählen für Schindler u.a. der Umgang mit der Corona-Pandemie – er fordere dauerhafte Öffnungsperspektiven für alle Lebensbereiche, mit „Augenmaß und gesundem Menschenverstand“.

In puncto Umwelt stünden die Freien für einen Umgang mit der „Ressource Boden“, die die landwirtschaftliche Versorgung der Bevölkerung sicherstellen könne. Konkret für die Bürger im Landkreis bedeute dies die Förderung des Öko-Landbaus sowie den Bestandsschutz für landwirtschaftliche Betriebe. Außerdem solle die elektrifizierte Bahnlinie mit Lärmschutzkonzept realisiert werden. Ein modernes Straßennetz müsse die Landkreise Regensburg, Schwandorf und Cham miteinander verbinden, um den Wirtschaftsstandort zu sichern.

Im Anschluss stellte sich Schindler den Fragen aus dem Publikum und erläuterte den Standpunkt seiner Partei zur Mütterrente, zu einem verpflichtenden sozialen Jahr, zur Begrenzung der Amtszeit von Politikern oder zur Möglichkeit der Direktwahl des Bundespräsidenten.

Die Regensburger Landrätin Tanja Schweiger stellte die beiden zentralen Leitlinien ihrer Partei heraus und betonte das Anliegen der Freien, mehr zu „des Volkes Stimme zu kommen“, eine direkte Demokratie zu ermöglichen und nannte es „dringender denn je, dass wir in den Bundestag einziehen“. Schindler zeigte sich kämpferisch-selbstbewusst und beendete seine Ansprache: „Ich will mit eurer Unterstützung die Stimme der Region sein!“

Das Schlusswort sprach der Vorsitzende des Kreisverbands Schwandorf, Dieter Jäger: „Die Freien Wähler müssten mehr reden als andere Parteien, weil sie einen „vernünftigen Wahlkampf“ führen und „sachverständig arbeiten wollen.“ (rvk)