Nach Roding und Nittenau
Freude im Regental: Zwei neue Busverbindungen zur Verbesserung des ÖPNV

06.03.2023 | Stand 15.09.2023, 1:20 Uhr
Vor der Vertragsunterzeichnung trafen sich die Partner mit dem Busfahrer am Parkplatz vor der Walderbacher Kirche. Der RVB-Bus fährt mit der Linie 228 Reichenbach und Walderbach an. −Foto: Moro

Zwei zusätzliche Busverbindungen sollen die Verkehrsprobleme beim öffentlichen Nahverkehr im Regental lösen. Den beiden Bürgermeistern Michael Schwarzfischer (Walderbach) und Eduard Hochmuth (Reichenbach) war beim Pressetermin am Freitagmittag die Erleichterung anzusehen.

Thomas Ederer, Leiter der Mobilitätszentrale, Geschäftsführer Manfred Janker von den Rodinger Verkehrsbetrieben sowie Landrat Franz Löffler waren an der Bushaltestelle vorgefahren, um anschließend zusammen mit den beiden Bürgermeistern den Verkehrsvertrag (Dienstleistungsvertrag) zwischen den Rodinger Verkehrsbetrieben, dem Landkreis sowie den Gemeinden Walderbach und Reichenbach zu unterzeichnen.

Schulbus wird entlastet

Dieser soll die Probleme beim Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV)der beiden Regentalgemeinden lösen helfen. Der Vertrag sieht vor, dass zwei Zusatz-Buslinien künftig die beiden Regentalgemeinden besser an Roding und Nittenau anbinden. Dadurch soll auch der Schülerbus am Morgen entlastet werden.

„Es stellte sich heraus, dass es bei uns in Walderbach und Reichenbach bei der Anbindung des Nahverkehrs (Bus) an die ehemalige Kreisstadt Roding, den Bahnhof Roding und auch an Nittenau am meisten fehlt, stellte Bürgermeister Eduard Hochmuth aus Reichenbach fest.

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Er berichtete von den Gegebenheiten in der eigenen Familie, wenn einer seiner Söhne am Rodinger Bahnhof von der Berufsschule in Furth im Wald ankomme und es keine Möglichkeit mehr gebe, mit dem Bus heimzu kommen. “Die Berufsschüler aus Furth im Wald, Waldmünchen und Cham kommen mit der Oberpfalzbahn bis nach Roding, aber dann war Ende„, so Hochmuth. „Dann müssen die Eltern einspringen. Wir haben unseren Sohn regelmäßig in Roding abgeholt“, so Hochmuth. „Die jetzige Lösung ist eine Verbesserung der Situation“, stellte er fest. Im Westen des Landkreises Cham sei eine riesige Lücke im Verkehrswegeplan des Öffentlichen Nahverkehrs, so der Bürgermeister. „Langsam kommen wir in die Richtung, langsam haben wir ein Angebot für Personen, die den Öffentlichen Nahverkehr nutzen müssen und wollen, sagte er abschließend.

„Glücksfall für die Region“

Bürgermeister Michael Schwarzfischer nannte es einen „Glücksfall, dass dies jetzt geklappt hat“, und dankte allen Beteiligten, allen voran dem Landrat und Thomas Ederer von den Kreiswerken. Man könne jetzt mit dem Bus nach Roding kommen, sagte Schwarzfischer. Er habe schon positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung bekommen, ließ er wissen.

„Der Landkreis Cham hat im Jahr 2020 einen Nahverkehrswegeplan aufgestellt und „Bedien-Standards“, informierte Landrat Löffler vor Vertragsunterzeichnung und erläuterte dies: Es wurde damals landkreisweit geregelt, wie oft durch welchen Ort ein Linienbus fahren soll. Dann kam eine Studie mit dem Titel „Allianz pro Schiene“. Dabei schnitt der Landkreis Cham nicht gut ab. Fünf Landkreise in Bayern, darunter auch der Landkreis Cham, waren deutschlandweit durch den öffentlichen Nahverkehr am schlechtesten erreichbar.

Der Landkreis reagierte darauf, untersuchte seinen Verkehrsplan und stellte fest, dass die Regentalgemeinden Walderbach und Reichenbach unter dem Durchschnitt der Landkreisversorgung liegen. Gerade die Anbindung nach Roding und Nittenau von Walderbach und Reichenbach aus waren unterversorgt.

Jetzt wird in Zusammenarbeit mit dem Betreiber, den Rodinger Verkehrsbetrieben, das ÖPNV-Angebot erweitert. Am frühen Vormittag gibt es eine Zusatzverbindung von Nittenau nach Roding und am Nachmittag mit direktem Anschluss zur Oberpfalzbahn und zu einer für Schüler passenden Zeit eine zusätzliche Rückfahrt um 15.20 Uhr von Roding nach Reichenbach. Dadurch kann auch der Schülerverkehr am Morgen und nach Schulschluss am Nachmittag entlastet werden.

− rjm