Schienenverkehr
Fünf Bahnsteige modernisiert

Dank des Konjunkturpakets 2021 wurden die Stationen zwischen Cham und Waldmünchen auf Vordermann gebracht.

11.07.2021 | Stand 16.09.2023, 2:10 Uhr
Hans Schmelber
Gerade fährt ein Zug in Waffenbrunn ein – Vertreter der Bahn, der Politik und des Bauunternehmens begutachteten den Bahnsteig. −Foto: Hans Schmelber/Hans Schmelber

Mit Waffenbrunn, Balbersdorf, Geigant, Zillendorf und Grub wurden insgesamt fünf Bahnsteige der Bahnstrecke Cham nach Waldmünchen im Zuge von Sanierungsarbeiten modernisiert und umgebaut. Sie haben jetzt alle eine Länge von mindestens 60 Metern und wurden alle auf die einheitliche Höhe von 38 Zentimetern gebracht. „Das entspricht zwar nicht barrierefrei, aber alle Züge haben zusätzlich eine Einsteighilfe“, versicherte Walter Reichenberger, Bahnhofsmanager der DB Station&Service AG in Regensburg. Er betreut mittlerweile 115 Stationen im Bereich Niederbayern und der Oberpfalz.

Vor der Begrüßung durch Reichenberger hatte man noch schnell den Willmeringer Bürgermeister angerufen. Der ist nämlich für diesen Bereich zuständig, denn der Bahnhof Waffenbrunn liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Willmering. „Das ist übrigens der einzige Bürgermeister in Bayern, der vier Bahnhöfe besitzt“, bemerkte dazu augenzwinkernd Bundestagsabgeordneter Karl Holmeier.

Auf dessen Einladung war Reichenberger mit seinem Stellvertreter Markus Kassecker und Projektleiter Klaus Bäumler am Donnerstagmittag nach Waffenbrunn gekommen und stellte gemeinsam mit Holmeier das Projekt vor. Alle fünf Bahnsteige waren Erdbahnsteige. Jetzt sind alle mit einer Bahnsteigkante versehen, haben eine Breite von 2,5 Metern und haben alle einen kompakten Pflasterbelag, ein Wartehäuschen, das vor Wind und Wetter schützt, sowie eine Uhr und ein Schriftlaufband für Fahrgastinformationen. Die Zuwege sind gepflastert.

Kosten: gut 630 000 Euro

Den Zuschlag für die Bauarbeiten bekam die Firma Rädlinger, und die Gesamtkosten belaufen sich laut Reichenberger auf gut 630 000 Euro und werden über das Konjunkturpaket 2021 finanziert. Wer die bisherigen Anlagen gekannt hat, weiß, welcher Missstand an diesen Stationen war, die zum Teil bessere Erdhügel waren“, so der Bahnhofsmanager. „Dank Konjunkturpaket 2021 haben wir jetzt auf dieser Strecke ein Highlight gesetzt“, legte er nach und dankte Holmeier für dessen Engagement.

Der dankte der Bahn und der Bauunternehmung Rädlinger, von der zwei Vertreter vor Ort waren, für die schnelle Umsetzung. Holmeier begrüßte auch Martina Engelhardt-Kopf, die sich im September als seine Nachfolgerin zur Bundestagswahl stellt. „Mit dem erfolgreichen Sofortprogramm für die attraktiven Bahnhöfe finanziert der Bund das zweite Jahr in Folge viele kleinere Renovierungs- und Modernisierungsmaßnahmen unserer Bahnhöfe und Haltestellen“, erklärte Holmeier und fügte an, dass allein in diesem Jahr 120 Millionen Euro in die Verbesserung der Attraktivität der Stationen fließe. „Für die Fahrgäste bedeuten die Renovierungen schönere Stationen, mehr Qualität und angenehmeres Reisen. Das soll vor allem auch dazu verleiten, mehr mit der Bahn zu verreisen“, sagte der MdB.

Er wies auch darauf hin, dass mit Pösing, Weiding und Neubäu weitere Stationen saniert würden. „Die Gelder werden auch nach der Wahl weiterfließen“, versicherte Holmeier. Seiner Meinung nach würden in absehbarer Zeit die Züge – zumindest auf solchen Nebenstrecken –, wenn nicht wasserstoffbetrieben, dann batteriebetrieben fahren. Für Werner Reichenberger hatte der scheidende MdB ein kleines Präsent dabei. „Wir arbeiten schon lange Jahre sehr effizient zusammen“, stellte er fest und überreichte eine Bundestagsmedaille. „Wir haben gemeinsam für die Bahn sehr viel erreicht“, sagte Holmeier abschließend.

„Der Landkreis Cham hat es sich schon länger zur Aufgabe gemacht, den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu optimieren. Dafür verantwortlich ist unter anderem auch Thomas Ederer vom Sachgebiet Verkehr im Landratsamt Cham“ (der ebenfalls anwesend war), betonte Landratsstellvertreter Sandro Bauer. „Es sind immer nur kleine Schritte möglich, die uns aber im Ganzen wieder ein Stück weiterbringen, aber es geht nach vorne“, stellte er fest. „Die Strecke von Waldmünchen nach Cham ist ein Zubringer und damit wichtig für den überregionalen Zugverkehr.“

Geschichtsträchtige Anlage

Willmerings Bürgermeister Hans Eichstetter dankte für den Ausbau „unserer geschichtsträchtigen Bahnsteiganlage“. Martin Frank, 2. Bürgermeister der Stadt Waldmünchen, lobte das Konjunkturpaket 2021 als „tolle Geschichte“. Auch im Gemeindegebiet Waldmünchen seien drei Haltestellen, die saniert wurden. Waldmünchen sei das Ende oder der Anfang der Bahnstrecke und Knotenpunkt für den nördlichen Landkreis. Die Bahnstrecke habe auch eine große Bedeutung für die Schülerbeförderung nach Cham. Er hoffe, dass diese Strecke noch besser angenommen werde, so Frank.

„So ein Bahnhof hat viele Vorteile für Schüler und für unsere Bürger“, stellte Waffenbrunns Bürgermeister Sepp Ederer fest, bemängelte aber, dass man in naher Zeit auch die Möglichkeiten, den Bahnsteig zu erreichen, verbessern müsse. Speziell ein Gehweg für Schüler seit dringend nötig. (fsh)