Bildung
Für jeden hat Heimat eine andere Bedeutung

Bad Kötztinger Gymnasiasten diskutierten mit Bürgermeister und Kurdirektor – und kamen zu einer verbindenden Erkenntnis.

09.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:22 Uhr

Jugendliche der BSG in der Diskussionsrunde mit Bürgermeistr Hofmann und Kurdirektor Barth

Dass man den Begriff Heimat unterschiedlich definieren kann, darüber waren sich die Gymnasiasten der 9SW schnell einig. So stehen für einige besonders Häuser, Landschaften und Umgebungen ihrer Kindheit und Jugend für ein besonderes Heimatgefühl; andere, vor allem die „Neigschmeckten“ und „Zuagroastn“, nehmen ihre Familien und Freunde als Inbegriff dieses Gefühls wahr.

Wichtig ist aber für alle insbesondere eines: Heimat ist da, wo man sich zu Hause fühlt. Im Rahmen der Unterrichtssequenz zum Stoffgebiet „Heimat“, die bereits im vergangenen Schuljahr ihren Anfang genommen hatte, beschäftigten sich die Jugendlichen des BSG im Fach Politik und Gesellschaft auf vielfältige Art mit der Thematik. Sie untersuchten beispielsweise, wie der Heimatbegriff von verschiedenen Parteien für die Imagepflege und im Wahlkampf genutzt wird. Kritisch hinterfragten sie, ob man Heimattradition einfach konservieren kann oder für das 21. Jahrhundert neu erfinden muss. Und sie diskutierten darüber, ob man auch zwei Heimaten haben kann.

Im Rahmen der Unterrichtseinheit wurde auch Bad Kötzting als Schulort, Treffpunkt für Freunde und als kommunales Zentrum unter die Lupe genommen. Was hat diese Stadt an sich, dass sie für so viele so besonders und zur Heimat macht?

Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, luden die Schüler mit PuG-Lehrerin Schmid Bürgermeister Markus Hofmann zu einer politischen Diskussion ins BSG ein. Begleitet von Kurdirektor Sepp Barth nahm sich das Stadtoberhaupt zwei Stunden Zeit, um mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen und sich über die durchaus unterschiedlichen Sichtweisen auf die Stadt, deren zentrale Charakteristika oder die Außendarstellung zu unterhalten. Die Schüler erfuhren Wertvolles über die Rolle des Tourismussektors und die vielfältigen Wege, auf denen das Kulturamt die Werbetrommel für die Stadt rührt. Darüber hinaus stellten sie sich der Herausforderung einer politischen Diskussion, in der deutlich wurde, dass nicht immer alle Wünsche der Jugendlichen erfüllt werden können, dass aber aktives Engagement und ein selbstbewusstes Aufeinander-Zugehen durchaus eine gegenseitige Bereicherung darstellen.

Bürgermeister und Kurdirektor betonten die Wichtigkeit, Ideen und Wahrnehmungen der jungen Generation aus erster Hand zu erhalten, und freuten sich über das Interesse der Schüler an ihrer Stadt. Wenngleich die Diskutierenden abschließend nicht immer und in allen Punkten übereinstimmten, bleibt die Erkenntnis doch dieselbe: Egal ob Alt oder Jung, Bürgermeister, Kurdirektor, Lehrkraft oder Gymnasiast: „Bad Kötzting bleibt Heimat- und Sehnsuchtsort für alle.“