Stadtrat
Furth: Die Firma Deltec expandiert

Der Elektronik-Fertigungsdienstleister investiert in eine neue Produktionshalle. Die Firma SW-Zoll stockt das Personal auf.

06.12.2019 | Stand 16.09.2023, 5:24 Uhr
Michael Gruber

Der Elektronik-Fertigungsdienstleister Deltec verzeichnete im vergangenen Jahr eine Umsatzsteigerung, die die eigenen Erwartungen übertraf. Den größten Umsatz generiere der Betrieb im Bereich Automotive, man habe aber auch Kunden in den Bereichen Industrie und Medizin, erklärte das Unternehmen unseren Medienhaus im Jahr 2018. Foto: Deltec

Gute Nachrichten für den Wirtschaftsstandort Furth im Wald: Die Firma Deltec erweitert den Standort in der Dr. Georg-Schäfer-Straße. Geplant ist der Bau einer Lagerhalle, die das bestehende Betriebsgebäude ergänzen wird. Der Stadtrat hat dem Bauantrag des Elektronik-Fertigungsdienstleisters (EMS)in seiner jüngsten Sitzung das gemeindliche Einvernehmen erteilt.

Bürgermeister Sandro Bauer bezeichnete das Vorhaben des Unternehmens als eine „sehr erfreuliche Nachricht für die Stadt und ihre Bürger“. „Das Unternehmen möchte die Lager- und Betriebsflächen erweitern, und als weiterer Schritt soll das angrenzende Bestandsgebäude saniert werden“, berichtete das Stadtoberhaupt.

SW-Zoll: 150 Arbeitsplätze bis 2021

Ähnlich sei die Situation bei der Firma SW-Zoll-Beratung GmbH, die derzeit ebenfalls das Firmengebäude erweitert. Der Umsatz der Firma im vergangenen Jahr habe die betriebseigenen Erwartungen überschritten. Die Firma plane deshalb, die Zahl der Arbeitsplätze bis zum Jahr 2021 von 100 auf 150 Stellen aufzustocken, erkärte Sandro Bauer.

Für viel Gesprächsstoff in der Stadtratssitzung sorgte der finale Satzungsbeschlussfür das geplante Wohngebiet „Aufelder“, das rund um das Rettungszentrum entlang der Eschlkamer Straße entstehen und Platz für rund 20 bis 24 Parzellen schaffen soll. Bauamtsleiter Josef Beer gab zunächst die Ergebnisse der Stellungnahmen aus den Fachstellen bekannt, die nach der zweiten Auslegung im Rathaus eingegangen seien.

Straße:Sonstiges:
Der Stadtrat hat den Maßnahmenbeschluss zum Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Ösbühl und Eschlkam über das Programm „Flurneuordnung Cerchov plus KW2“ auf den Weg gebracht. Nach Angaben des Geschäftsführenden Beamten Franz Würz müssten für die geplante Trasse keine zusätzlichen Flächen erworben werden. Das Amt für ländliche Entwicklung wolle die Planungen für das Jahr 2020 durchführen und die Maßnahme im Jahr 2021 realisieren.Wie Franz Former anmerkte, müssten in Folge der Bauarbeiten im Eichertweg viele Fahrschüler an der Kreuzung bei der Firma Weiß in den Schulbus steigen. Die Straße sei viel befahren, der Schulweg werde länger und sei morgens dunkel. Einige Eltern hätten sich deshalb an ihn gewandt, erklärte Former. Bürgermeister Sandro Bauer sagte, die Verwaltung werde dies prüfen. Die Bauarbeiten würden am 16. oder 17. Dezember beendet.

Einwände habe es lediglich vom Amt für Naturschutz und Landschaftspflege gegeben, die die Erschließung des Gebiets mit einer anstatt von zwei Straßen angeregt hätten. Das Amt für Gartenpflege habe außerdem angeregt, den Alleecharakter der Eschlkamer Straße mit einer weiteren Bepflanzung zu erhalten. Den Vorschlag des Amts für Naturschutz habe die Verwaltung abgewiesen – mit dem Hinweis auf die bessere Erreichbarkeit der Grundstücke, etwa auch für den Rettungsdienst, erläuterte Beer. Die zusätzliche Baumbepflanzung habe man in die Planung mitaufgenommen.

Kritik an Bearbeitungsdauer

Oskar Mühlbauer äußerte sich kritisch zur Bearbeitungszeit der Bauleitplanung: „Im April 2017 haben wir den Plan gefasst, mit dem Baugebiet Aufelder möglichst schnell neue Bauflächen zu schaffen. Jetzt, im Dezember 2019, fassen wir den Satzungsbeschluss.“ Bürgermeister Sandro Bauer bezeichnete den Einwand Mühlbauers als „süffisante Anmerkung“, zu der er gerne Stellung nehme.

Sein Wunsch sei es gewesen, das Projekt an einen privaten Investor zu vergeben, der die Planungsarbeiten vom ersten Schritt an bis zur Vermarktung selbst durchführe. „Ich war da mit Unternehmen im Gespräch und habe ihnen erzählt, das wir den Bebauungsplan schon in Auftrag gegeben hätten.“ Das sei dann nicht mehr für sie interessant, hieß es dann.

„Ich nehme die Kritik an, dass es lange gedauert hat. Jetzt sehen wir zu, dass wir es möglichst schnell realisieren können.“Sandro Bauer, Bürgermeister Furth im Wald

„Wir hätten schneller sein können, wenn wir das von Anfang an abgegeben hätten. Jetzt muss die Stadt mit der Planung in Vorleistung gehen und die Wertschöpfung für die Firmen fällt weg.“ Der FW-Stadtrat Anton Schmidt entgegnete, es gebe auch andere kleine Kommunen, die Bebauungspläne erfolgreich in Eigenregie aufstellten und verwies auf die Gemeinde Schorndorf. „Da gibt es kleinere und beschaulichere Pläne ohne die großen Diskussionen, die wir hier führen“, antwortete Bauer.

Dennoch räumte das Stadtoberhaupt Fehler in der Durchführung ein: „Ich nehme die Kritik an, dass es lange gedauert hat. Jetzt sehen wir zu, dass wir es möglichst schnell realisieren können.“ Der Stadtrat stimmte dem Satzungsbeschluss für die Bauleitplanung am Ende ohne eine Gegenstimme zu.

Es gibt wieder drei Markttage

Im Jahr 2020 wird es auf Beschluss des Stadtrates wieder drei Kirtas in Furth im Wald geben. Den Wunsch dazu hatte der Stadtmarketing-Verein geäußert, erklärte Ordnungsamtschef Toni Lauerer. Für das laufende Jahr hatte der Verein beantragt, die Zahl der Markttage auf zwei zu reduzieren. Absicht sei gewesen, dass zwei verkaufsoffene Sonntage für eigene Veranstaltungen zur Verfügung stehen. „Nach der Erfahrung des Vereins war das aber nicht so optimal.“

Verkaufsoffene Sonntage wird es 2020 deshalb am vierten Sonntag im März mit Kirta, am zweiten Sonntag im Mai mit Kirta, am zweiten Sonntag im September mit Bürgerfest und am zweiten Sonntag im November mit Kirta geben.

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