Bergwoche
Further Blick hinter die Filmkulissen

Daniel Gawlowski sprach über sein Leben als Schauspieler – vom Shaolin-Kloster führte sein Weg über’s Theater ins Fernsehen.

15.04.2019 | Stand 16.09.2023, 5:45 Uhr
Johann Gruber

Daniel Gawlowski stellte seinen Zuhörern das komplette Filmteam von „Team Alpin“ von den Schauspielern bis zum Produzenten und vom Kameramann bis zum Regisseur vor. Foto: Johann Gruber

Mit Daniel Gawlowski (31) hat nach Christian Erdt (32) ein weiterer Further aus der Vogelherdsiedlung den Durchbruch als Schauspieler geschafft. Am Freitagabend gab Gawlowski in der Reihe „Aus meinem Tourenbuch“ in Rahmen der Further Bergwoche seinen zahlreichen Besuchern einen hochinteressanten Einblick in die Welt der Schauspielerei.

Als einer der fünf Organisatoren des Bergwocheprogramms hieß Herwig Decker den Schauspieler und dessen Vater und Manager Arkadius willkommen. Dann schilderte Daniel Gawlowski, der unter den Zuhörern im Kolpinghaussaal viele bekannte Gesichter entdeckte, zunächst seinen Werdegang. Auf die Welt kam er 1988 in Mikołów, einer Kreisstadt in der polnischen Woiwodschaft Schlesien. 1989 kam er als Baby mit seinen Eltern und seiner Schwester als Spätaussiedler nach Deutschland, wo die Familien in Furth im Wald eine neue Heimat fand. Nach der Further Realschule absolvierte er die Fachoberschule in Cham und die Berufsoberschule Schwandorf.

Acht Monate in China

Von Herbst 2012 bis Sommer 2016 studierte er Schauspiel an der Otto-Falckenberg-Schule in München. 2014 bekam er ein für ihn sehr hilfreiches Begabtenstipendium der Bayerischen Theaterakademie. Noch während seines Studiums konnte er bereits am Residenztheater München und an den Münchner Kammerspielen in Inszenierungen von Dimi-ter Gotscheff und Jorinde Dröse auftreten. Bei seinem Absolventenvorsprechen des 4. Jahrgangs der Otto-Falckenberg-Schule, das später unter dem Titel „Das Vorsprechen“ unter der Regie des Basler Regisseurs Boris Nikitin als Reenactment auch bis April 2016 in das Repertoire der Münchner Kammerspiele aufgenommen wurde, trat er in einer Improvisation aus Gesang, Tanz und Slapstick auf. Für seine Darstellung habe er sehr gute Kritiken bekommen, was ihn natürlich sehr gefreut und auf seinem Weg in die Schauspielerei gestärkt habe. In seinem letzten Studienjahr gastierte er am Theater Regensburg als Heiliger Geist in dem Stück „Krach im Hause Gott“ von Felix Mitterer in einer Inszenierung von Volker Schmalöer. Danach folgte ein Engagement als festes Ensemblemitglied am Theater Bonn.

Das Leben als Theaterschauspieler schilderte Gawlowski seinen Zuhörern anschaulich als sehr anstrengend. Das ganze Leben sei minutiös getaktet. Alles sei am Proben- und Spielplan ausgerichtet. Kein Besuch in der Heimat an Weihnachten oder an Familienfesten oder eine Teilnahme an unverhergesehenen Ereignissen wie einer Beerdigung.

Nach Rollen in den Kurzfilmen „Der Drucker“ (2015) und „Männertag“ 2016 schnupperte er ab Oktober 2017 in mehreren Folgen in ARD-Telenovela „Sturm der Liebe“ TV-Studioluft. In seiner ersten TV-Hauptrolle habe er nun in der ZDF-Produktion „Team Alpin“, die seit November 2018 im ZDF läuft, Gelegenheit, sich weiter zu etablieren. Er verkörpere in den Bergfilmstaffeln den leidenschaftlichen Bergsportler Rupert Dobner, der von einer Weltreise zurückkehrte.

Wen es alles so braucht

Beeindruckend waren die Szenen im reißenden Wasser des Wildbachs und in steilen Felsenwänden, die teils gedoubelt waren, oder vor Kulissen in Studios gedreht wurden. Er stellte das mehr als vierzig Mitglieder umfassende Filmteam vom Kameramann bis zum Regisseur in ihren einzelnen Funktionen, aber auch mit ihren persönlichen Eigenheiten vor. (fer)