Politik
Geduld der Pflegekräfte aufgebraucht

Pflegepersonal der Arberlandkliniken beteiligt sich an Protest.

13.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:30 Uhr
Das Pflegepersonal der Arberlandkliniken unterstützt die bundesweite Protestaktion. −Foto: Arberlandkliniken/Bischoff/Arberlandkliniken/Bischoff

Bundesweit protestierten Krankenhaus-Beschäftigte am Montag für bedarfsgerechte Personalvorgaben. So auch in den Arberlandkliniken, wo sich Teile des Pflegepersonals um 13 Uhr in Viechtach und Zwiesel zu einer Foto-Aktion versammelten. Anlass war die zeitgleich stattfindende Bundestagsanhörung zum „Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung“. Bei der von der Gewerkschaft ver.di initiierten Aktion wird kritisiert, dass im aktuellen Entwurf erneut keine bedarfsgerechte Personalbemessung auf den Weg gebracht wird. „Die Kolleginnen und Kollegen in den Krankenhäusern sind am Ende ihrer Kräfte, und das nicht erst seit der Corona-Pandemie“, betonte Personalratsvorsitzender Martin Wagner. „Schon seit Jahren machen wir darauf aufmerksam, dass die Personaldecke in der Pflege sehr dünn ist. Doch bis auf viele Versprechungen kommt in den Kliniken nichts an.“ „Die Geduld der Pflegekräfte ist längst aufgebraucht. Sie wollen nicht immer wieder vertröstet werden“, bekräftigt auch der stellvertretende Personalratsvorsitzende Michael Probst. So fordert die Gewerkschaft, dass es dringend Personalvorgaben brauche, die sich am Pflegebedarf orientieren, andernfalls sei zu befürchten, dass die Flucht aus der Pflege nach der Pandemie noch zunehme. Bei den Personalvorgaben ist man in den Arberlandkliniken, wie auch in allen anderen Kliniken in Deutschland, an bundeseinheitliche Vorgaben gebunden. Im Bereich der Pflege gelten in deutschen Krankenhäusern seit 2019 verbindliche Pflegepersonaluntergrenzen, die die maximale Anzahl von Patienten regeln, die pro Pflegekraft versorgt werden. Die Zahlen sind festgelegt auf einzelne Schichten, die lückenlos und transparent gemeldet werden. Die Arberlandkliniken konnten in den vergangenen Jahren insbesondere im Pflegebereich die Stellen massiv ausbauen. Im Vergleich zum Jahr 2018 wurden die Stellen im Haus Viechtach um 19,67, im Haus Zwiesel um 20,68 Vollkräfte erhöht.

„Wir verstehen den Frust unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über viele Entscheidungen auf Bundesebene“, so Vorstand Christian Schmitz. „Leider stehen wir vor Ort oft am Ende des Regelungsprozesses, und versuchen, die beschlossenen Vorgaben so gut wie möglich umzusetzen.“