Bundespolizei
Geschmuggelte Böller werden zum Problem

Elf Delikte stellte die Bundespolizei allein am Wochenende fest. Die Schmuggler reisen aus halb Bayern nach Tschechien.

20.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:19 Uhr
Die Bundespolizei greift derzeit Autofahrer fast aus ganz Bayern auf, die verbotene Böller aus Tschechien nach Deutschland schmuggeln wollen. Die Beamten warnen eindringlich vor den Gefahren dieser Straftat. −Foto: Patrick Pleul/picture-alliance/ dpa/dpaweb

Regen, Straubing, Regensburg, Schwandorf: Aus halb Bayern reisen zurzeit offenbar Feuerwerks-Fanatiker nach Tschechien, um illegale Böller und Raketen zu kaufen. Die Bundespolizei warnt eindrücklich vor solchen Schmugglerfahrten, die eine Straftat darstellen.

Elf Delikte meldet die Polizei Furth im Wald für das vergangene Wochenende (17. bis 19. Dezember). Am Freitagabend haben Beamte der Grenzpolizeigruppe kurz nach der Einreise einen Wagen mit deutscher Zulassung kontrolliert. Auf Nachfrage nach verbotenen Gegenständen gab der Beifahrer sofort zu, in Tschechien Feuerwerkskörper gekauft zu haben. Die Beamten konnten insgesamt zwei Raketen sowie 16 Böller mit einem Gesamtgewicht von über einem Kilogramm sicherstellen. Den jungen Mann aus einem Nachbarlandkreis erwartet nun ein Strafverfahren wegen eines Verstoßes nach dem Sprengstoffrecht.

Schmuggler sind in jedem Alter

Bei der Kontrolle eines Autos aus dem Bereich Straubing stellten Beamte der Grenzpolizeigruppe der Polizei Furth im Wald am Samstagnachmittag bei einem 20-jährigen Rumänen mehrere Böller ohne die erforderliche Zulassung fest. Diese wurden auf den Vietnamesen-Märkten in Tschechien angeboten. Die Einfuhr dieser Sprengmittel ist verboten.

Auch ein 28-Jähriger aus dem Raum Regensburg wurde beim Schmuggeln von drei ungeprüften pyrotechnischen Feuerwerksbatterien erwischt. Die Sprengmittel wurden auch hier sichergestellt und ein Strafverfahren eingeleitet. Mehrere dieser Feuerwerksbatterien schmuggelte auch ein 48-Jähriger aus dem Raum Saal an der Donau in seinem Auto. Kurze Zeit später wurde noch ein 33-Jähriger aus dem Raum Schwandorf sowie ein 35-Jähriger aus dem Raum Maxhütte beim Schmuggeln festgestellt. Weitere vier Verstöße wurden von Personen im Alter von 20 bis 55 Jahre festgestellt. Auch hier erfolgten die Sicherstellung und die Anzeigenerstellung. Die Täter stammen aus dem Raum Kelheim und Regensburg.

Böller-Schmuggeln kann bis zu drei Jahre Haft zur Folge haben

Auch am Sonntagnachmittag wurden durch Beamte der Grenzpolizeigruppe der Polizei Furth im Wald Kontrollen durchgeführt, die zur Auffindung von unerlaubten und gefährlichem Feuerwerk führten. Ein 18-Jähriger aus dem Raum Straubing-Bogenwurde beim Schmuggelnvon mehreren Krachern erwischt. Er wurde wegen eines Verstoßes nach dem Sprengstoffgesetz und steuerrechtlichen Verstößen zur Anzeige gebracht.

Aufgrund der Vielzahl der festgestellten Verstöße weißt die Polizei Furth im Wald wiederholt darauf hin, dass die Einfuhr von ungeprüften Feuerwerkskörpern aufgrund fehlendem Registrierzeichen BAM und CE-Zeichen, nicht erlaubt ist und die Sicherstellung sowie eine Verfolgung der Straftat nach sich zieht. Die Straftat nach dem Sprengstoffgesetz kann mit Freiheitsstrafe bis zu 3 Jahren oder mit einer Geldstrafe sanktioniert werden. Die Gefährlichkeit dieser Explosivmittel wurde ebenfalls wiederholt thematisiert.