Projekt Gesundheitszentrum „komplett vom Tisch“
Arztpraxis und Apotheke bleiben am Standort in der Rodinger Straße, der Zahnarzt bleibt mit seiner Praxis im eigenen Haus.

Schorndorf.Endgültig ad acta gelegt sein dürfte nach den neuesten Entwicklungen der angedachte Neubau eines Gesundheitszentrums. Stattdessen werden die Allgemeinarztpraxis und die Apotheke an ihrem bisherigen Standort an der Rodinger Straße bleiben.
Wie der Vermieter der Räumlichkeiten für Allgemeinarztpraxis und Apotheke mitteilt, wurde eine Einigung über einen weiteren Verbleib am bisherigen Standort erzielt. Die bestehenden großflächigen Räume der Allgemeinarztpraxis werden bedarfsgerecht umgebaut, und es werden neue Zugangssituationen geschaffen. Dies gilt insbesondere für die Rettungsfahrzeuge mit Notärzten und Sanitätern, die künftig zur Praxis über eine eigene Zufahrt und einen eigenen Eingang verfügen sollen.
Die Allgemeinärzte sowie das Praxispersonal werden nach dem Umbau ebenfalls einen separaten Zugang haben. Der äußerst großzügige Wartebereich wird einen Teil für den Praxisempfang samt Anmeldungstheke abtreten. Damit erreichen die Patienten in Zukunft die vier Sprechzimmer sowie Labor-, OP- und Therapieräume im Rundkurs, und es wird der Begegnungsverkehr deutlich reduziert. Der Eingangsbereich für Allgemeinarztpraxis und Apotheke erhält eine Überdachung.
„Hat sich das Thema Gesundheitszentrum damit komplett erledigt?“, lautete die Rückfrage aus den Reihen des Ratsgremiums an Bürgermeister Max Schmaderer in der November-Sitzung. Denn neben Allgemeinärzten und Apotheke sollten weitere Gesundheitsdienstleiter, wie Physiotherapeuten, Heilpraktiker oder Logopäden, im neuen Gesundheitszentrum integriert werden. Und auch für eine ambulante Tagespflege hätte sich das Gesundheitszentrum als Alternative zum Standort in der Ortsmitte angeboten.
„Das Gesundheitszentrum ist damit komplett vom Tisch“, so die Antwort von Gemeindeoberhaupt Max Schmaderer. Durch die Einigung zwischen dem Vermieter und den Allgemeinärzten bzw. dem Apothekenbetreiber, die bisherige Zusammenarbeit fortzusetzen, erübrige sich das Bemühen der Gemeinde, die Gesundheitsversorgung in einem Neubau zu bündeln. Außerdem könne es nicht Ziel und Aufgabe der Gemeinde sein, durch reine Verlagerungen andernorts wieder Leerstände zu schaffen, die sich nicht mehr oder nur schwer wieder füllen lassen.
Der von der Kommune unternommene Versuch, im geplanten Gesundheitszentrum des Weiteren die angedachte Tagespflege sowie Intensivbetten unterzubringen, habe sich ebenfalls nicht umsetzen lassen. Der Betreiber der Wohnresidenz St. Raphael habe die Tagespflege im Gesundheitszentrum zu weit weg vom Heim gesehen und setze wegen der Nähe und der Synergieeffekte darauf, die Tagespflege im geplanten Neubauprojekt Soziale Ortsmitte auf dem Kramer-Areal betreiben zu können.
Die Schaffung von Wohnungen mit sogenannten Intensivpflegebetten sei leider wegen gesetzlicher Änderungen außerhalb einer Pflegeeinrichtung nicht mehr möglich, und folglich sei das Thema Wohnungen für die oberen Geschosse des Gesundheitszentrums weggebrochen, so Schmaderer. Ebenso habe der örtliche Zahnarzt sein ursprüngliches Interesse verworfen, mit seiner Praxis in das Gesundheitszentrum einzuziehen. Der Zahnarzt bleibe mit seiner Praxis, in die künftig seine Tochter mit einsteigen wird, im eigenen Haus. Zusammenfassendes Fazit des Gemeindeoberhaupts: „Das Bemühen der Gemeinde hat sich damit für alle Beteiligten in Wohlgefallen aufgelöst.“ (cls)
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