Bilanz Großes Fest der Jugend geplant
Bei der Frühjahrsvollversammlung lobte der Landrat die Arbeit des Kreisjugendrings. Es gibt zusätzliches Fördergeld zu verteilen.

Roding. Eine umfangreiche Tagesordnung hatte der Kreisjugendring Cham bei seiner Frühjahrsvollversammlung am Dienstagabend in der Stadthalle in Roding abzuarbeiten. „Die Jugendarbeit läuft endlich wieder“, freute sich KJR-Vorsitzender Fabian Geissler. Er stellte fest: „Wir lassen unsere Jugend nicht allein.“ Nach seinem Jahresbericht sagte er: „2021 war ein schlimmes Corona-Jahr, und die Jugendarbeit hat sehr gelitten. Aber wir blicken optimistisch nach vorne und hoffen, dass unsere Jugendorganisationen wieder Fahrt aufnehmen.“
Der Kassenbericht von Petra Eggersdorfer zeugte von solider finanzieller Basis, und Kassenprüfer Klaus Galle versicherte einwandfreie Buch- und Belegführung. Einstimmig war dann die Zustimmung für eine befristete Änderung der Förderrichtlinien des KJR Cham für das Jahr 2022. Fabian Geissler begründete die Forderung damit, dass der Neustart der Jugendarbeit nach der Corona-Pandemie für viele Jugendorganisationen sehr aufwendig sei.
Um dieses Engagement zu würdigen und als Anerkennung für die erbrachten Leistungen soll im Jahr 2022 ein „Corona-Sonderbonus“ in Höhe von 50 Prozent der üblichen Fördersätze zur Verfügung gestellt werden.
Den KJR Haushaltsplan 2022 stellte Simon Frank, Geschäftsführer und Kreisjugendleiter vor. Er freute sich, dass man zu den 40 000 Euro Zuschuss vom Landratsamt noch vom LJR Bayern 44 000 Euro Zuschuss erhalten habe, den man aufgeteilt habe in elfmal 4000 Euro, und zu denen man noch heuer Anträge stellen kann. Man will heuer ein „Großes Fest der Jugend“ abhalten. Geplant ist es im September.
Der Wert der KJR-Arbeit
„In so einer Zeit ist es schon wichtig, dass man zusammen mit den Menschen auch Dinge bespricht, die über viele Jahre ganz selbstverständlich gewesen wären“, sagte Landrat Franz Löffler zu Beginn seines Grußwortes, erwähnte die Aufhebung des Katastrophenfalls in Bayern und ging kurz noch auf die Pandemie und den Krieg in Europa ein.
„Jetzt komme ich auf den Wert eurer Arbeit“, sagte der Landrat. „Ich stelle immer wieder fest“, so Löffler, „gäbe es diese Jugend-Arbeit in den Vereinen nicht, wäre unsere Gesellschaft längst nicht so stabil. Wie sollen denn die jungen Leute neben dem Elternhaus, der Schule, dem Arbeitsplatz die Gesamtheit des Lebens erkennen, wenn man nicht auch merkt, was im sozialen Bereich, im sportlichen Bereich, in der Freizeit, gerade bei diesen sozialen Kontakten notwendig ist, damit eine Gesellschaft auch funktioniert. Da ist der Wert euerer Arbeit begründet. Deshalb stehe ich voll dahinter, wenn ihr jetzt Geld ausgebt damit diese Treffen wieder schneller und auch in den gewohnten Umfang zustandekommen. Das tut unserer Gesellschaft gut.“
Thomas Scherer vom BJR stellte zwei Großprojekte vor: „Gaming in Regensburg“ und „digital Streetwork“. Digitale Streetworker sind Ansprechpartner für alle Themen, die für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die sich vor allem in ihren digitalen Lebenswelten bewegen, von Belangen sind. Angeboten werden verschiedene Anlaufstellen im digitalen Raum und können Anliegen, Fragen, Sorgen und Ideen begegnen. Discord, Instagram, Facebook, und Videospiele wie Fortnite sind nur einige der digitalen Räume, in denen „Digital Streetwork“ für junge Menschen da ist. Vorgestellt wurde auch noch ein Flyer mit dem Jahresprogramm, der kostenlos zur Verfügung steht.
Diskussion und Fragen gab es zu einem Antrag an die Vollversammlung des KJR Cham bezüglich Altersabsenkung im Antragsverfahren der Jugendleitercard (JuLeiCa). Darin hieß es: „Die Vollversammlung des KJR Cham möge gemäß BJR-Satzung beschließen, dass sich der Bayerische Jugendring dafür einsetzt, dass das Alter, das zum Erwerb einer JuLeiCa berechtigt, auf 14 Jahre herabgesetzt wird. Bei der langen Begründung hieß es unter anderem: Die JuLeiCa bietet eine gute Grundlage für die flächendeckende, einheitliche Ausbildung ehrenamtlicher Jugendleiter. Aber auch persönlich bietet sie einen Mehrwert für junge Menschen. Sie lernen, Verantwortung zu übernehmen und erfahren Selbstwirksamkeit und Wertschätzung für ihr Engagement. „Das wird ein langer Weg“, meinte Simon Frank dazu. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.
Ausstellung über Kinderrechte
Jonas Scherer, Mitglied im Vorstand des Bezirksjugendrings Oberpfalz, stellte eine Aktion zum Thema „Kinderrechte-Ausstellung“ vor. Der Bezirksjugendring Oberpfalz ist der Zusammenschluss der Jugendverbände in der Oberpfalz, in denen annähernd 200 000 Kinder und Jugendliche organisiert sind. Die neu entwickelte Kinderrechte-Ausstellung des Bezirksjugendrings Oberpfalz nimmt die Rechte der Kinder in den Blick und wartet mit einem umfangreichen pädagogischen Begleitmaterial auf.
Die Ausstellung ist bis 19. Mai im Landratsamt Cham zu sehen, danach in Furth im Wald. (fsh)
Angebote
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Jugendbildungsstelle
: Der neue Leiter der Jugendbildungsstelle Waldmünchen, Johannes Himmelhuber, stellte sich vor und bot Zusammenarbeit an.
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LBV:
Markus Schmidberger vom LBV Nößwartling bot speziell für Kinder aus der Ukraine die Möglichkeit einer Ferienfreizeit an. Das gehe aber laut Simon Frank so nicht, weil Unterstützung des KJR für alle Gruppen offen sein müsse. Fabian Geissler bot an, darüber nochmals zu reden. (fsh)
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