Nachruf
Großes Herz hörte auf zu schlagen

Maria Eggersdorfer war Stütze vieler Vereine und wird vielen zudem als „Pfingstnotschneiderin“ in Erinnerung bleiben.

24.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:40 Uhr
Maria Eggersdorfer aus Bad Kötzting starb am Karfreitag im 82. Lebensjahr. −Foto: Johann Fischer

Vollbesetzt war am Freitagnachmittag die Stadtpfarrkirche, als Kaplan Matthias Meckel das Requiem für die im 82. Lebensjahr verstorbene Maria Eggersdorfer hielt, gesanglich mitgestaltet mit der Waldlermesse durch die Nickl-Deandln aus Bischofsmais.

„Maria Eggersdorfer war nicht nur für ihre Familie da, sondern auch eine freundliche, zuverlässige und engagierte Helferin in vielen Lebenslagen“, führte Wolfgang Kerscher aus. Deshalb sei er gerne der Bitte nachgekommen, im Namen der Vereine, in denen sie aktiv war, einige ehrende Worte zu sprechen.

Die Verstorbene war seit 1985 Mitglied beim Trachtenvereins D` Waldlerbuam und aktiv bei allen Festlichkeiten dabei. „Die Erhaltung der Tracht und unserer Traditionen war ihr ein großes Anliegen. Sie war immer eine große Stütze des Vereins, besonders durch ihre Näharbeiten. Sie sagte nie nein, auch, wenn es wieder einmal pressierte“.

Auch der Bayerische Wald-Verein konnte auf sie zählen. Seit 45 Jahren war sie Mitglied der Sektion Bad Kötzting, davon 37 Jahre in verschiedenen Ämtern tätig. Über viele Jahre sorgte sie mit ihrer Familie bei den Adventsfeiern am Ludwigsberg und dem Kurpavillion für die Bewirtung.

Für viele unvergessen ist ihr Engagement bei den „Kirchturmkrähen“. Diese Sing- und Spielgruppe des Frauenbundes war in den 70er Jahren gegründet worden. Etwa 15 Jahre lang traten die Damen vor allem im Fasching auf und bereicherten so das gesellschaftliche Leben.

Es war nur folgerichtig, dass sie 1989 Gründungsmitglied der Festspielgemeinschaft wurde und dort wie ihre ganze Familie aktiv war. Hier half sie, wo sie gebraucht wurde. Auch zum Pfingstgeschehen hat sie ihren wichtigen Beitrag geleistet. Sie hat für den Kinderfestzug genäht oder für das Pfingstbrautpaar. Selbst an den Feiertagen griff sie zur Nadel, sozusagen als „Pfingstnotschneiderin“.

Auch wenn es theologisch vielleicht nicht ganz korrekt sei: „Ich stelle mir jetzt vor, wie sie mit ihrem Heribert durch den Himmel wandert und sich dann beim Lindner-Heinz eine „himmlische“ Halbe gönnt. Das wünsche ich ihr jedenfalls.“

Man werde das Andenken an sie in Ehren halten, versprach Kerscher. Nicht vergessen wollte er, dass Eggersdorfer mit viel Zuwendung einige Jahre ihren Mann gepflegt habe, ehe dieser am 31. Dezember 2016 starb.(ksm)