Politik
Gruber setzt auf Kontakte in Berlin

Helmut Deinhart wurde erneut zum Ortsvorsitzenden bestimmt. Bewerber Dr. Andreas Gruber hielt einen Vortrag via Internet.

08.02.2021 | Stand 16.09.2023, 4:30 Uhr
In der CSU-Ortshauptversammlung wurde eine neue Vorstandschaft gewählt. −Foto: Ulrike Niklas

Zur Ortshauptversammlung des CSU Ortsverbandes Reichenbach mit Neuwahlen, die unter der geltenden Infektionsschutzmaßnahmenverordnung stattfanden, hieß der Ortsvorsitzende Helmut Deinhart die Teilnehmer im Gemeinschaftshaus Reichenbach willkommen. Besonders begrüßte er Dr. Andreas Gruber, der via Internet zugeschaltet war.

Zu Beginn der Versammlung wurde Schatzmeisterin Stephanie Deinhart entlastet, da auf Tätigkeitsberichte verzichtet wurde. Der Kassenbericht lag den Teilnehmern bereits vor, die Kasse wurde von Willi Stöckl und Ludwig Deinhart geprüft und für in Ordnung befunden. Nach vollumfänglicher Entlastung wurde ein Wahlausschuss mit Johann Prey und Marco Senft gegründet. Die Neuwahlen verliefen reibungslos.

Netzwerk in der Regierung

Das Wort wurde an Dr. Andreas Gruber weitergegeben, der bedauerte, nicht persönlich anwesend sein zu können, da er sich aktuell in Quarantäne befindet. Ihm war es wichtig, dem eigenen Ortsverband ein paar Punkte nahezubringen. Aber auch, was die „eigenen Leute daheim“ sagen. „Ihr kennt mich alle, ich kenn euch alle“, begann Gruber seine Ansprache. Er konzentrierte sich darauf, wie es dazu gekommen ist, für die Bundestagswahl zu kandidieren. Seit längerer Zeit wohnt er mit seiner Familie in Berlin. Und doch, betont er, „ist es alles andere als wurscht, wie es mit der Heimat weitergeht“. Hier ist er aufgewachsen und großgeworden. Und auch wenn man woanders ist, „dahoam is dahoam“. Denn auch wenn MdB Karl Holmeier aufhört, werden die Entscheidungen nicht einfacher. „Wir brauchen einfach jemanden, der für diesen Landkreis erfolgreich weitermacht.“

Gruber könne nicht nur Erfahrungen einbringen, von Berufs wegen sei er viel im Regierungsviertel unterwegs und habe dort ein gutes Netzwerk aufgebaut. Und „wenn ich schon die Kontakte habe, warum sie dann nicht für die Heimat einsetzen?“ Dies sei es, was ihn antreibt. Er wisse, wie es in Berlin funktioniert, gleichzeitig habe er sich nicht so verändert, dass er nicht mehr wissen würde, wie es im Landkreis Cham oder in Reichenbach ausschaue. Die Kombination, dass man daheim verwurzelt ist, und die Sprache spricht und die Probleme kennt, aber gleichzeitig auch in Berlin schon die Erfahrungen hat, war für ihn die Hauptbegründung, zu sagen, dass er es probiert. Und insoweit freue er sich auf die Unterstützung. Er blicke positiv auf die Kreisdelegiertenversammlung mit insgesamt 224 Delegierten, die im März stattfinden wird und in der die Entscheidung zwischen seinem Mitbewerber Matthias Scherr und ihm fallen wird. Sollte dies funktionieren, geht es weiter in der zweiten Runde, wo er auf Martina Engelhardt-Kopf von der Schwandorfer CSU als Mitbewerberin treffen wird.

Gruber zeigte Argumente dafür auf, dass man hier die Mehrheit erhalten würde. Zumal es für den Kreisverband in Cham wichtig wäre, das Bundestagsmandat zu halten. Es gebe viele Probleme, die nicht warten könnten und sofort angegangen werden müssten. Das Thema Straßenbau beispielsweise (B 85, B 16, B 20), da müsse man sofort anfangen. Wenn am 26. September die Wahl ist, müsse man die Leute kennen, und hier habe Gruber einen entscheidenden Vorteil. Auch wenn es um das Thema Berufserfahrung geht, da er schon lange in der freien Wirtschaft tätig ist. Auch eine Portion wirtschaftlicher Sachverstand und zu wissen, wie sich politische Entscheidungen auf die Unternehmen vor Ort auswirken, seien wichtige Faktoren.

Will mehr Kinderärzte vor Ort

Mit Blick auf Corona befürchtet Gruber, dass das „dicke Ende“ bei vielen erst noch kommen wird. Des Weiteren ist der Bereich Familie für ihn wichtig. Gruber habe es beim Gespräch mit dem Further Bürgermeister erschüttert, dass man hier keinen Kinderarzt mehr habe, ebenso in Waldmünchen. Es gebe einfach einen Mangel an Fachärzten im ländlichen Raum und da müsse man anschieben. Dies seien Probleme, die ein Bundestagsabgeordneter vom ersten Tag an angreifen müsse. „Für mich wäre es etwas Besonderes, die Heimatgemeinde in Berlin vertreten zu dürfen.“ Für ihn sei es zudem eine gute Möglichkeit, mit der Familie wieder in der Heimat leben zu können. Der Wahlkreis sei größer als das Saarland und eine Vertretung gehe nur, wenn man vor Ort ist. Reichenbach liege zudem relativ in der Mitte des Wahlkreises. Gruber würde sich freuen, wenn man ihn unterstützt und dankte dem Ortsverband. Er freue sich darüber hinaus wieder auf ein persönliches Treffen.

Ein „Bravo“ hallte nach Grubers passioniertem Vortrag durch den Saal im Gemeinschaftshaus. Der Ortsvorsitzende Deinhart sprach im Namen des Ortsverbandes und aller Reichenbacher, dass „wir uns freuen, dass du deinen Hut in den Ring geworfen hast für dieses Amt“. Von hier aus erhalte er jedenfalls die vollste Unterstützung, darin könne sich Gruber sicher sein. Gleichzeitig verwies der Vorsitzende auf ein Bewerbungsvideo von Gruber auf YouTube. (run)