Sitzung
Grünes Licht für Edeka-Markt

Nach der Diskussion über die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange votierte der Marktrat einstimmig für das Projekt.

14.07.2021 | Stand 16.09.2023, 2:01 Uhr
Anton Feigl
Der neue Kommandant Christian Probst (li.) wurde vom Marktgemeinderat bestätigt, der bisherige Kommandant Hermann Blüml von Bürgermeisterin Heike Fries verabschiedet. −Foto: Anton Feigl

Grünes Licht für den Neubau des Edeka-Marktes an der Dr.-Josef-Kiener-Straße gab der Marktgemeinderat bei seiner jüngsten Sitzung in der Schulaula. Nachdem die zweite Auslegungsphase verstrichen ist und keine wesentlichen Einwendungen vorgebracht wurden, beschloss das Gremium einstimmig den projektbezogenen Bebauungsplan. Zu den Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange wurden vom Planungsbüro Altmann Abwägungs- und Beschlussvorschläge erarbeitet und von Planfertigerin Susanne Spieß erläutert.

Für ein Schmunzeln bei den Ratsmitgliedern sorgte die Stellungnahme des Landesamts für Denkmalpflege, das davon ausging, dass es bei einer Umsetzung „zu einer optischen Überragung des Denkmalbestandes in den Sichtachsen kommen würde“. Dies lasse sich durch die ortsfremde Bauweise begründen. Spieß führte dazu aus, diese „Überragung“ könne allein durch die Höhenlage bereits ausgeschlossen werden, denn der Edeka-Markt soll an einem besonders tiefen Punkt im Ort gebaut werden.

Widersprochen wurde auch der Sichtweise des Landratsamts – Sachgebiet Gartenkultur und Landespflege – das von einem Parkplatz pro 40 Quadratmeter Verkaufsfläche ausgeht und so auf 45 Stellplätze kommt. Dem widersprechen die Planer, die an den bisher geplanten 90 Stellplätzen festhalten. Ursprünglich seien sogar 120 geplant gewesen. Vizebürgermeister Joachim Eberl dazu: „Wenn ich an einem Samstag zu wenig Parkplätze habe, dann fahren die Leute im Kreis, bis einer ausparkt“, was erst recht zu erhöhter Lärm- und Schadstoffbelastung führe. Eine Stellplatzreserve sei deshalb zu begrüßen.

Anwohner befürchten Lärm

Eben jene Lärm- und Schadstoffbelastung befürchteten zwei Anwohner. Der eine möchte vor allem, dass Nachtanlieferungen entweder unterbleiben bzw. auf das „unabwendbar notwendige Maß reduziert werden“. Dem kam die Marktgemeinde nach, indem sie eine schalltechnische Untersuchung zitierte, aus der hervorgehe, dass eine Anlieferung pro Nacht gerade nicht die Immissionsschutzwerte übersteige. Diese sei aber auch logistisch nötig.

Der weitere Anwohner hält aus Lärmschutzgründen eine Bepflanzung mit einer drei bis vier Meter hoch wachsenden Kirsch-Lorbeerhecke für praktikabel. Das sei allerdings nicht Gegenstand des projektbezogenen Bebauungsplans, so die Planfertigerin, sondern erst Bestandteil des Bauantrages. Werner Decker von der Firma Dankerl Bau stellte in Aussicht, dass auf Wunsch des Anwohners mehr Bäume gepflanzt werden. Dem groben Zeitplan Deckers zufolge müsse an der Stelle aufgefüllt und der Boden verbessert werden. Dies müsse sich dann über mehrere Monate setzen. Im Frühjahr könne man mit dem Hochbau beginnen. Mit der Fertigstellung des Edeka-Marktes sei voraussichtlich Ende 2022 zu rechnen.

Im Anschluss an die Änderung des Flächennutzungsplanes und die Aufstellung eines vorhabenbenzogenen Bebauungsplanes für das Sondergebiet Einzelhandel Falkenstein an der Dr.-Josef-Kiener-Straße wurde dem Bauantrag für Edeka mit Getränkemarkt einstimmig stattgegeben.

Keinerlei Einwendungen bestanden ferner gegen den Antrag auf isolierte Befreiung von Festsetzungen des Bebauungsplanes zum Bau eines Gartenhauses in der Arracher Höhe, den Neubau eines Wohnhauses (Teilabriss des bestehenden Wohnhauses) in der Richard-Wagner-Straße und die Errichtung eines Havariebeckens für eine Biogasanlage in Au.

Neuer Kommandant bestätigt

Bei der Freiwilligen Feuerwehr Völling fand kürzlich die Neuwahl des Kommandanten statt, da der bisherige Kommandant Hermann Blüml mit der Vollendung des 65. Lebensjahres aus dem aktiven Dienst ausscheidet. Blüml versah dieses Amt von 1999 bis 2021. Bürgermeisterin Fries verlas die amtliche Regelung und dankte Blüml für seinen langjährigen Einsatz. Sie überreichte ihm ein Präsent und eine Urkunde. Der neugewählte Nachfolger und langjährige Jugendwart, Christian Probst, wurde unisono bestätigt.

Anschließend befassten sich die Ratsmitglieder mit dem Ausbau der Zufahrt Unteraign, wo der Bauausschuss unlängst bereits eine Ortseinsicht vorgenommen und dieses Thema behandelt hatte. Dort hatte der Bautechniker der beauftragten Firma erklärt, dass sich der Kostenaufwand für den Ausbau des drei Meter breiten und 80 Meter langen Straßenstücks mit Herrichten des Grabens nach einer ersten Schätzung auf circa 43000 Euro netto beläuft. Die Straßensanierung wurde einstimmig gebilligt.

Da das Baugebiet „Am Rußwurm II“ mittlerweile von einem privaten Bauträger entwickelt wird, wurde das Umlegungsverfahren offiziell per einstimmigem Beschluss eingestellt. (rto)