Auszeichnung
Hans Stangl für sein Lebenswerk geehrt

Der Rodinger Unternehmer, Vereinsmensch und Kommunalpolitiker erhält das Kreisehrenzeichen in Gold und die Bürgermedaille.

17.11.2017 | Stand 16.09.2023, 6:21 Uhr

Monika und Hans Stangl mit Landrat Franz Löffler, Bürgermeister Franz Reichold und Generalkonservator Prof. Mathias Pfeil (v. l.) Foto: Schreiner

Hans Stangl hat seine Gäste am Freitagnachmittag in der warmen Stube in Unterlintach empfangen. Geistig fit, aber von seiner schweren Krankheit gezeichnet, freute er sich im Kreise seiner Familie über den Besuch von Landrat Franz Löffler, Bürgermeister Franz Reichold und Prof. Mathias Pfeil, Leiter des Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. Die drei Amtsträger würdigten den Unternehmergeist und das ehrenamtliche Engagement des 56-Jährigen.

„Du bist ein Super-Typ, der die Stadt Roding vorwärts gebracht hat“, betonte Reichold zu Beginn seiner Laudatio. Hans Stangl sei ein erfolgreicher Existenzgründer, der mittlerweile zu den großen Arbeitgebern im Stadtbereich zählt. Mit einer Portion Mut, dem Gespür für Markttrends und engagierten Mitarbeitern sei so in knapp 30 Jahren eine international agierende Unternehmensgruppe, die in Roding und Waldmünchen 365 Beschäftigte hat, entstanden.

Mutig, bodenständig, bürgernah

Es folgten diverse Auszeichnungen und Preise. Ein Aushängeschild sei der in Carbon-Leichtbauweise gefertigte Sportwagen „Roding Roadster“, der 2012 in Serie ging. 2016 wurde der Erweiterungsbau mit Produktionshalle, Büros, Sozialtrakt und Kantine auf 10 000 Quadratmetern bezogen.

„Obwohl Stangl als Vollblutunternehmer gilt, verstand er seinen Erfolg auch als Verantwortung für die Region und die dort lebenden Menschen“, so Reichold. Auch das Vereinsleben liegt Stangl sehr am Herzen. Er engagiert sich als Vorsitzender und Förderer der Dorfgemeinschaft Unterlintach und als Schützenmeister der Rosenholzschützen. Als Kommunalpolitiker setzt sich Stangl, der den Ortsverband der Freien Wähler führt, für die Region und seit 2008 als Stadtrat für die Rodinger Bürger ein.

Lesen Sie hier: Der Unternehmer Hans Stangl aus Roding hat einen Gehirntumor. „Warum ich?“, das fragt er sich nicht. Er kämpft mit Realismus gegen die Krankheit.

Daneben frönt Hans Stangl seinen Hobbys wie Autos, Motorräder, Gastronomie oder Denkmalsanierung. Mit Ehefrau Monika und den Töchtern Stefanie, Susanne und Theresa hat er in Kalsing „d`Weiberwirtschaft“ eröffnet und das Gut Hötzing erworben, dem in kleinen Schritten wieder Leben eingehaucht wird. Lob hatte der Bürgermeister auch für die Sanierung des Bockschmied-Hauses parat. „Hans Stangl ist der Prototyp eines erfolgreichen und weitsichtigen Unternehmers“, meinte Reichold abschließend und ehrte den 56-Jährigen für seine Verdienste mit der Bürgermedaille. Für Ehefrau Monika gab es Blumen.

Die Stangl&Kulzer-Group sei mit ihrer Personalpolitik ein Vorreiter, der längst erkannt habe, dass familienfreundliche Aspekte zu einem Wettbewerbsfaktor in der Unternehmenswelt geworden sind. „Stangl bringt den Mitarbeitern eine hohe Wertschätzung entgegen“, so Löffler. Die Firma habe flexible Arbeitszeitmodelle eingeführt, was vor allem Frauen hilft, Familie und Beruf besser zu vereinen. Dafür wurde der Rodinger Betrieb 2013 als regionales Vorbild für eine familienfreundliche Arbeitswelt ausgezeichnet.

Ehrenamtliches Engagement

Trotz der schweren Erkrankung übe Stangl viele Ehrenämter aus und sei beruflich bedingt in zahlreichen Gremien vertreten. Herauszustellen sei sein Engagement zur Umsetzung der Energiewende in Bayern. Der Landrat würdigte Stangls Einsatz als Aufsichtsratsvorsitzender der Genossenschaft Energielandkreis-Cham, an der sich seit ihrer Gründung 2010 mittlerweile 174 Mitglieder beteiligt haben. Die Genossenschaft habe bereits ein gezeichnetes Kapital von über einer Million Euro. Zudem gehöre Stangl seit 2008 dem Kreistag an. In Anerkennung seines Einsatzes für die regionale Wirtschaft und ehrenamtlichen Wirkens zeichnete ihn Löffler mit dem Kreisehrenzeichen in Gold aus.

Prof. Pfeil, der vor zwei Jahren Gut Hötzing besucht und bestaunt hat, bezeichnete Stangl als „Unternehmer 1. Klasse“ und „Freund des Denkmals“. „Ich bin fasziniert, wie sich das Historische und das Moderne verbinden“, sagte der Generalkonservator und verlieh Stangl die Silbermünze des Landesamts für Denkmalpflege. Hans Stangl, der seit 2015 mit Realismus gegen den Krebs kämpft, war sichtlich gerührt und nahm die Auszeichnungen voller Stolz entgegen. Und er werde nicht aufgeben, versicherte er.

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