Kultur
Hilfsaktionen für die Rettung des Schlosses

Ob Kunst oder virtueller Lauf: Neue Kommission setzt alle Hebel in Bewegung, das Schloss Ronsperg für die Nachwelt zu erhalten.

28.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:11 Uhr
Harald Eiban
Bürgermeister Martin Kopecký überraschte die Künstler mit kleinen Präsenten. −Foto: fhe

Der Erhalt von Schloss Pobežovice/Ronsperg, in dem der Begründer der Paneuropa-Union, Richard Nikolaus Coudenhove Kalergi, aufgewachsen ist, liegt auch den Menschen im bayerischen Grenzraum am Herzen.

Das zeigte sich zum Beispiel, als nach dem Fall des Eisernen Vorhangs der damalige Further Bürgermeister Reinhold Macho bei der Bundesregierung unter Kanzler Helmut Kohl einen größeren Betrag für die Sanierung des Schlossdaches locker machte. Das setzte sich fort, als die Trägerin der Further Bürgermedaille, Masumi Böttcher-Muraki, in Pobežovice einen Zen-Garten errichten ließ. Insbesondere Sepp Hastreiter und Stadtgärtner Stefan Ege standen damals den Verantwortlichen in Pobežovice hilfreich zur Seite.

Die neue Schloss-Kommission

Als die neue Schloss-Kommission (Zámecká komise) unter der Leitung von Eva Vondrašová die ersten Aktionen zum Erhalt des Schlosses startete, wurden diese auf bayerischer Seite aufmerksam verfolgt. Der Kommission gehört der bisherige 2. Vorsitzende des Vereins „Pobežovice-Ronsperg“, Karl Reitmeier an. Der Verein ist inzwischen nicht mehr aktiv.

Am 6. Dezember 2020 machte die Kommission mit einer ersten Aktion auf sich aufmerksam, der Enthüllung der neu aufgestellten Statuen und eines Metallkreuzes in den Nischen der alten Friedhofskapelle zwischen der Tankstelle in Pobežovice und dem Schloss-Garten. Im Frühjahr war ein virtueller Lauf für das Schloss.

Nächstes Ereignis war die Benefiz-Aktion „Kauf einen Stein, rette das Schloss“. Die Eröffnung erfolgte in Anwesenheit der beteiligten Maler im Hof vor dem MKIS (Städtisches Kultur- und Informationszentrum) Pobežovice und vor 150 Besuchern. Schirmherrin war MgA. Marcela Jerábková vom Studio KOKO Horšovský Týn. Unter den Besuchern befanden sich auch der Ex-Senator und Ex-Parlamentarier Jan Látka, Dekan Miroslaw Gierga aus Domažlice und Generalvikar i. R. Emil Soukup.

Bei der feierlichen Enthüllung der mit weißen Tüchern abgedeckten Kunstwerke kamen die Besucher aus dem Staunen nicht heraus. Vor dem Verkauf der Kunstwerke wurde ein kunstvoller Stein von Schirmherrin Marcela Jerábková versteigert. Diesen sicherte sich Jan Látka mit einem Angebot für 260 Euro.

Run auf die Kunstwerke

Danach begann der Run auf die anderen Kunstwerke. Die Mindestsumme, für die ein Stein erstanden werden konnte, betrug 8 Euro. Jeder Käufer konnte aber selbst entscheiden, wie viel er spenden wollte. Die Spenden-Box füllte sich. Binnen weniger Minuten waren alle bemalten Steine weg. 2200 Euro kamen zusammen.

Ab sofort läuft die nächste Aktion für die Fans des Schlosses in Zusammenarbeit mit Buchalská Fišerová. Diese hat schöne Blumen in verschiedenen Farben aus PET-Flaschen hergestellt. Ein Strauß kann im MKIS Pobeovice für symbolische 2 Euro gekauft werden. Der Reingewinn aus dieser Aktion fließt ebenfalls auf das zur Rettung der Burg eingerichtete transparente Konto. Die Schloss-Kommission hat noch viele Ideen, und so wird man sicherlich nicht lange auf weitere Aktionen in nächster Zukunft warten müssen. In Pobežovice scheint man auf jeden Fall auf einem guten Weg zum Erhalt des Schlosses zu sein. Die Wiege von Europa stand in der hiesigen Region, und darauf ist man hüben wie drüben entlang der Grenze stolz. In Pobežovice ist man auch für jede Hilfe von bayerischer Seite dankbar. (fhe)