1,5 Millionen Euro
Hoher Schaden, über 40 tote Rinder: Brand auf Bauernhof im Landkreis Cham

16.08.2022 | Stand 15.09.2023, 4:00 Uhr
Personen wurden bei dem Brand in Treffelstein im Landkreis Cham nicht verletzt. Allerdings seien rund 40 Rinder verendet. −Foto: Benjamin Schlegl

Bei einem Brand eines landwirtschaftlichen Anwesens in Treffelstein (Landkreis Cham) ist ein Schaden von rund 1,5 Millionen Euro entstanden. Über 40 Rinder starben.



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Nach Polizeiangaben brach das Feuer in der Nacht zum Dienstag gegen 1 Uhr aus bishernoch ungeklärter Ursachein einer Maschinenhalle und in einem Stall aus. Anwohner wurden auf die Rauchsäule über dem Weiler Birkhof in Treffelstein aufmerksam und alarmierten die Leitstelle in Regensburg.

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Zunächst schickte diese nur die Feuerwehr Treffelstein zum Einsatzort. Schnell war allerdings klar, dass es ein Großbrand war: Kreisbrandmeister Manfred Schneider rief Alarmstufe B4 aus und alarmierte zahlreiche Feuerwehren nach. Insgesamt 25 deutsche Feuerwehren und vier aus Tschechien waren in der Nacht im Einsatz. Am Ende waren knapp300 Feuerwehrler im Einsatz.

Für rund die Hälfte der Rinder kam jede Hilfe zu spät

Als die Rettungskräfte ankamen, versuchten sie mit den Anwohnern, möglichst viele Tiere aus dem Stall zu bringen. Doch für über 40 der insgesamt 100 Rinder kam jede Hilfe zu spät.Sie starben im Feuer. Menschen wurden nicht verletzt.

Auf dem landwirtschaftlichen Anwesen ist neben dem Stall eine Lagerhalle und eine Biogasanlage. Der Schutz dieser Anlagen hatte für die Feuerwehrler höchste Priorität - Schneider erhöhte aufAlarmstufe B5und es kamen weitere vier tschechische Wehren mit großen Tanklöschfahrzeugen. Die Löschwasserversorgung wurde zunehmend zu einem Problem und zunächst floss das Wasser aus den einzelnen Löschfahrzeugen. Dann zapften die Einsatzkräfte das örtliche Wassernetz an, doch auch das genügte nicht für die Mengen an Wasser, die bei diesem Großbrand benötigt wurden.

Feuerwehr musste bei den Löscharbeiten improvisieren

Die Lösung: Zusammen mit weiteren Wehren richtete der Schlauchwagenzug mehrere Förderleitungen ein - teilweise aus Treffelstein. Tschechische Feuerwehrler pumptenWasser aus dem Silbersee. Auch einSwimming-Poolin der Nähe musste herhalten.

Drehleitern aus Waldmünchen, Furth im Wald und Schönsee kamen zum Einsatz. Die angrenzenden Gebäude konnten bald geschützt werden. Die Feuerwehr konzentrierte die Löscharbeiten dann auf den Stall. Der Rettungsdienst sicherte derweil den Einsatz derinsgesamt 25 Atemschutzträgerab.

Einsatzkräfte mussten weggelaufene Tiere wieder einfangen

Aus zahlreichen Strahlrohren bekämpften die Feuerwehrler den Brand von allen Seiten. EineDrohne der Feuerwehr Blaibachverschaffte der Polizei, dem THW und der Feuerwehr einen Überblick über mögliche Glutnester. Ins Innere des Brandobjekts konnten die Einsatzkräfte nicht gehen - es bestand Einsturzgefahr.

Bei Tagesanbruch entschied man, Löschschaum einzusetzen. Die ersten Feuerwehren zogen daraufhin ab. Die noch lebendenTierewurden weiter versorgt, mussten teilswieder eingefangen werden- sie waren auf Straßen, Wiesen und im Wald unterwegs. Dafür wurde ein Gatter mit einem Bauzaun aufgebaut. Die Tiere wurden versammelt und von einem Viehhändler abtransportiert.

Die Löscharbeiten dauerten noch bis zum Dienstagvormittag. Der Schaden wird auf 1,5 Millionen Euro geschätzt. Die Polizeistation Waldmünchen hat in Absprache mit der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg die Brandermittlung übernommen.

− jed/dpa