Pandemie Impfstoff ist auch in Regen Mangelware
Laut Landratsamt meldeten sich bislang 4000 Impfwillige an. Sie müssen sich auf Wartezeiten einstellen.

Regen.„Der Impfstoff ist nach wie vor Mangelware“, sagt Landrätin Rita Röhrl und bedauert, dass „weder die Landkreis- noch die MVZ-Verantwortlichen diesen Mangel abstellen können“. Sie ärgere sich darüber, dass man im Dezember in Rekordzeit ein Impfzentrum auf die Beine gestellt habe und dort nun kaum Betrieb sei.
„Wir haben hochmotivierte und engagierte Mitarbeiter gefunden, die würden gerne arbeiten“, sagt Röhrl, leider wird dort momentan kaum geimpft.
„In der kommenden Woche bekommen wir insgesamt 50 Vials“, berichtet Arberlandklinken-Vorstand Christian Schmitz und erklärt: „Damit können bestenfalls 300 Erstimpfungen durchgeführt werden.“ Wenn man bedenke, dass auch die mobilen Impfteams in Heimen unterwegs seien, um zu impfen, „dann kann sich jeder ausrechnen, dass im Impfzentrum wenig davon verimpft werden kann“.
„Die gelieferten Mengen reichen noch lange nicht aus“, betont Landrätin Röhrl. Der tatsächliche Bedarf sei mindestens zehn Mal so hoch. Ein Blick in die Anmeldestatistik zeige, dass sich mehr als 4000 Landkreisbürger zur Impfung angemeldet hätten. „Für die Mitarbeiter im Impfzentrum bedeutet das die Verwaltung eines Mangels“, betont Schmitz und berichtet, dass die Mitarbeiter vor Ort viel Zeit und Energie in die Terminverwaltung stecken. „Nachdem die Liefermengen schwanken, ist das Planen schwer. Wir haben schon mehrfach Termine schieben müssen, weil zu wenig Impfstoff kam“, so der Klinikenvorstand.
„Die Zahl der Wartenden ist auch eine Belastung für die Mitarbeiter“, weiß die Landrätin, die selbst immer wieder von besorgten Angehörigen oder älteren Menschen angerufen wird. „Die Frage ist immer dieselbe. Die Menschen wollen wissen, wann sie an der Reihe sind.“ Und: „Genau diese Frage wird für die Mitarbeiter im Impfzentrum zum Problem“, sagt Schmitz, letztlich könne keiner eine zuverlässige Antwort geben. Angesichts der 1816 Erst- und 613 Zweitimpfungen bis 29. Januar und mehr als 5000 Landkreisbürgern in der höchsten Priorisierung müsse man damit rechnen, dass sich allein die Impfungen in der ersten Gruppe über viele weitere Wochen hinziehen.
Landrätin Röhrl und Klinikenchef Schmitz hoffen auf Verständnis der Betroffenen. Und: „Wer uns unterstützen will, der soll sich bitte online zur Impfung anmelden. Uns ist klar, dass das für viele ein Hindernis darstellt.“ Doch angesichts der zu erwartenden längeren Wartezeit bis zur Impfung müsse man sich mit der Anmeldung nicht beeilen. Rita Röhrl: „So kann der eine oder andere Bürger möglicherweise bei der Anmeldung die Hilfe von Angehörigen in Anspruch nehmen und sich im Internet anmelden.“
Die Anmeldung ist unter www.impfzentren.bayern möglich. „Eine telefonische Anmeldung ist natürlich weiterhin möglich“, versichert Schmitz, weist aber darauf hin, „dass der Registrierungsprozess einige Zeit in Anspruch nimmt und die Wartezeiten am Telefon oft lang sind“.
„Die Situation bedeutet für alle Beteiligten, dass das Warten weitergeht“, sagt die Landrätin und verweist auf voraussichtlich „wochenlange Wartezeiten für Impfwillige in der höchsten Priorisierungsgruppe. Das bedeutet auch, dass viele Bürger aus anderen Priorisierungsstufen noch monatelang warten müssen.“ Röhrl und Schmitz bitten, auf Nachfragen zum Impftermin zu verzichten. „Alle Registrierten werden in Listen eingetragen und automatisch kontaktiert, wenn sie an der Reihe sind und auch wirklich Impfstoff vorhanden ist“, so Landrätin Röhrl. Sie hofft, dass der Mangel bald behoben wird.
Hintergrund
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Anmeldung:
Anmeldungen zur Impfung sind auf der Seite www.impfzentren.bayern möglich.
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