Tradition
In 30 Jahren „gut zusammengewachsen“

Beim bayerisch-böhmischen Treffen zum Jahresausklang war erstmals der der neue Nachtwächter Herbert Heidinger dabei.

02.01.2021 | Stand 15.09.2023, 22:02 Uhr
An Silvester war diesmal wieder eine böhmisch-bayerische Begegnung zum Austausch von Neujahrswünschen am Grenzübergang Höll-Lísková/Haselbach angesagt. −Foto: fhe

An Silvester 2020 war wegen der geschlossenen Grenze der Austausch von Neujahrswünschen zwischen Vertretern der Stadt Waldmünchen und den Freunden aus dem Nachbarland Tschechien am Grenzübergang Höll-Lísková/Haselbach nicht möglich gewesen. Doch zum Glück sind die Grenzen nun wieder offen, und so war es selbstverständlich, sich am späten Silvesternachmittag 2021 wieder zu einem Stelldichein in einer freundschaftlichen und herzlichen Atmosphäre einzufinden.

Von der bayerischen Seite waren Bezirkstagspräsident und Landrat Franz Löffler, Bürgermeister Markus Ackermann und seine Frau Petra, der Leiter der Polizeistation Waldmünchen, Hauptkommissar Christian Pongratz, mit Partnerin, der 2. Vorsitzende des Trenckvereins, Andreas Eisenhart, sowie in deren Gefolge der neue Nachtwächter Herbert Heidinger gekommen, der seine Premiere ausgezeichnet meisterte. Von der tschechischen Seite waren der Bürgermeister der Partnerstadt Klencí pod Cerchovem, Jan Bozdech, Ex-Bürgermeister Miroslav Mach aus Domažlice und der scheidende Leiter der Städtischen Wälder Domažlice, Forstdirektor Jan Benda, gekommen.

Franz Löffler sprach von einer guten Tradition, sich am Grenzübergang Höll-Lísková an Silvester zu treffen, denn schließlich gebe es diese Begegnungen seit 1989 und damit schon seit 32 Jahren. Beim ersten Mal sei man noch am Grenzzaun gestanden, jedoch auch schon mit einem Nachtwächter. Auch Fanfarenspieler seien damals dabei gewesen. Löffler sprach von einem Jahr, das die Gesellschaft sehr gefordert habe. Beim Rückblick auf die vergangenen 30 Jahre der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit kam er zu der Feststellung, „dass wir gut zusammengewachsen sind“. Nicht unerwähnt ließ er, dass die Grenzschließungen wegen Corona die Leute doch sehr verunsichert hätten. Größten Respekt zollte er den Pendlern, die in dieser Situation ein hohes Maß an Zuverlässigkeit bewiesen hätten.

Zusammenhalt über Grenze

Löffler sprach die Hoffnung aus, die Pandemie 2022 besser bewältigen zu können. Der Landrat wünschte alles Gute für 2022 und bedankte sich für den guten Zusammenhalt über die Grenze hinweg. Nicht unerwähnt ließ er, dass der Nachtwächter und der Trenckverein von Anfang an bei diesen Treffen dabei waren. Löfflers besonderer Dank richtete sich an Jan Benda, der seit dem Start dabei war.

Bürgermeister Markus Ackermann lobte die Zusammenarbeit der Kommunen an der Grenze. Diese Zusammenarbeit habe auch in der Corona-Zeit hervorragend funktioniert. Mit gemeinsamen Projekten wolle man die gemeinsame Region weiter gut nach vorne bringen. Die Zusammenarbeit sei sehr vertrauensvoll geworden.

Hoffen auf gemeinsame Projekte

Jan Bozdech äußerte sich sehr froh darüber, dass die Grenze wieder offen ist. Er wünschte sich, „dass wir uns bald wieder in Grafenried oder am Cerchov treffen“. Er verwies auf die Bedeutung dieser Treffen am Grenzübergang, „denn das ist Europa auf kommunaler Ebene“. Bozdech sprach die Hoffnung aus, dass das Aktionsbündnis Cerchov plus und der Gemeindeverbund Domažlicko bald wieder neue gemeinsame Projekte starten können.

Polizeihauptkommissar Christian Pongratz äußerte sich sehr froh darüber, dass es nun diesen persönlichen Austausch an der Grenze wieder gibt. Man habe gesehen, wie wichtig die grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist. Das habe sich auch bei der Suche nach der siebenjährigen Julia im Cerchov-Gebiet gezeigt.

Forstdirektor Jan Benda bedankte sich für die gute Zusammenarbeit in der Zeit seines Wirkens. Ex-Bürgermeister Miroslav Mach aus Domažlice nannte es wichtig, im Leben gute Freunde zu haben. „Und das seid ihr“, sagte er zu den Gekommenen gerichtet. Anschließend erfreute Nachwächter Herbert Heidinger mit seinem Spruch, und danach ließ man sich bei Sekt und Glühwein die von Jan Bozdech und Petra Ackermann mitgebrachten Plätzchen schmecken. (fhe)