Ein Geheimtipp ist die weithin bekannte Klamm wohl nicht. Dennoch ist ein Besuch in der Saußbachklamm ganz besonders in diesen Tagen zu empfehlen – sie bietet im Frühling einfach ein zauberhaftes Naturschauspiel.
Es warten Licht-Schatten-Spiele durch die gerade austreibenden Buchenblätter, die die Besucher den Frühling nun richtig spüren lassen. Gebirgsstelzen tanzen durch die Felsen auf der Suche nach Wasserinsekten. Wasseramseln sausen mit ihren blechernen „Zrik“-Rufen durch die Klamm. Am Bachrand blühen Sumpfdotterblumen im intensivsten Gelb.
Und nur noch wenige Tage können die lila Glöckchen der in Bayern besonders geschützten Wald-Soldanellen bestaunt werden. Diese besondere Art kann man zwar mehr oder weniger im gesamten Bayerischen Wald in feuchten Fichtenwäldern entdecken, dennoch ist sie nicht besonders häufig und eben bald auch schon wieder verblüht.
Ausgangspunkt der Saußbachklamm-Entdeckungsreise können entweder die Saußmühle oder der Naturpark-Pavillon östlich der Klamm bei Fischerhäusl sein. Von dort kann man entscheiden, ob man die 1,5 Kilometer von der Mühle bis zum Wehr hin- oder zurückgeht oder am Kanal, dem ehemaligen Marktbachgraben, entlang zurückmarschiert. Beschildert ist diese Route als Wanderweg 1.
Normalerweise ist es ja nicht so spannend, den gleichen Weg, den man gekommen ist, wieder zurückzulaufen. Im Fall der Saußbachklamm ist das aber anders. Die Perspektiven von rauf und runter sind so unterschiedlich, dass es dem Wanderer garantiert nicht langweilig wird.
Die Saußbachklamm ist eines der ältesten Naturschutzgebiete Bayerns. Seit 1939 ist man dazu angehalten, besonders sensibel mit der Natur dort umzugehen.