Leben im Alter Infoabend drehte sich um das Altwerden
Die Katholische Erwachsenenbildung sprach in Waldmünchen über den Alterungsprozess und mögliche Demenzformen.

Waldmünchen.Alt werden und beweglich bleiben mit Körper, Geist und Seele – gibt es das? Diesem Thema widmete sich die Katholischen Erwachsenenbildung, kurz: KEB, in Waldmünchen. Dazu begrüßten Seniorenbeiratsvorsitzender Arnold Lindner und der örtliche Sprecher der KEB Waldmünchen Martin Kowalski, im Gaubaldhaus die mutigen Gäste. Die Informationen galten dem Altwerden und seinen Begleiterscheinungen, angereichert mit praktischen Übungen zur Verzögerung der möglichen Demenzformen.
Im ersten Teil der Ausführungen listete Arnold Lindner vielfältige Formen des körperlichen und geistigen Abbaus im Alter auf. Dazu erläuterte der Referent eine mögliche Abgrenzung von „normalem“ Alterungsprozess zum Verdacht auf Demenz. Wie eng die Beachtung des körperlichen, geistigen und seelischen Zustandes zusammenhängen und einander bedingen, gilt es als ganzheitlichen Ansatz nie aus den Augen zu verlieren. Eine kurze Definition von Demenz mit Daten zum Basiswissen folgte dieser grundsätzlichen Aussage. Grafiken gaben anschauliche Einblicke in das komplexe Bild der mit verlängerter Lebenserwartung immer häufiger werdenden vielfältigen Formen von Demenz. Dem Schutz und der Vorbeugung widmete sich der zweite Teil. Die Referenten verdeutlichten mit vielen Beispielen aus den sechs Bereichen körperliche Bewegung, aktive Freizeitgestaltung, geistige Aktivität, lebenslanges Lernen, soziale Kontakte und ausgewogene Ernährung, wie man schon ab dem 45. Lebensjahr die Gefahr der Erkrankung minimieren kann. Erwiesenermaßen kann damit der Beginn einer genetisch bedingten Demenz bis zu sieben Jahre hinausgezögert werden. Auf ein Leben im Alter sollte man sich zudem rechtzeitig im Wohnumfeld einstellen. Neu-, Umbauten, Sanierungen und Erweiterungen sollten die Barrierefreiheit immer rechtzeitig im Auge haben und auch in der Wohnung umsetzen. Im dritten Teil gaben die Referenten Edith und Arnold Lindner Tipps für alle weiter, die sich rechtzeitig dem Thema annähern wollen oder die in Familie, Nachbarschaft oder Beruf damit schon konfrontiert sind. Vor allem legten sie Wert auf die Form der Begegnung, die Kommunikation und den bewussten Einsatz von Körpersignalen. Das alles verdeutlichten sie auch mit kleinen szenischen Rollenspielen.
Weitere praktische Übungen lockerten immer wieder den Abend auf. So erschloss sich das etwas sperrige, nicht leicht verdauliche Thema den Teilnehmern von einer unterhaltsamen Seite. Ausgestattet mit einer Fülle von Informationen, Anregungen verließen die Anwesenden die Veranstaltung. Zudem geben nun eine Reihe themenbezogener Broschüren und Flyer den Teilnehmern die Möglichkeit, sich zu Hause in dieses Thema zu vertiefen. Sie helfen in der Praxis für die Verzögerung einer beginnenden Demenz und stellen eine große Hilfe für den richtigen Umgang mit demenzbefallenden Angehörigen dar. Zuhörer und Gastgeber zeigten sich von Inhalt, Darbietung und Umsetzbarkeit im Alltag angetan. Sie bezeichneten den Abend als kurzweilig und informativ. In der lockeren Runde kamen auch weiterführende Fragen nicht zu kurz. Martin Kowalski dankte abschließend für die fundierten Informationen. (wel)
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